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Werk in Voerde wird in den nächsten Jahren erweitert
Die Sonne brennt auf das Dach der Werkshalle von Elsinghorst in Voerde. Das ist gut: Die Maschinen laufen an diesem Tag autark – im Drei-Schicht-Betrieb. Dank Photovoltaik auf dem Dach. Der Unterschied zur Huf- und Wagenschmiede mit glühender Kohlenesse von Ururgroßvater Gerhard Elsinghorst könnte nicht größer sein. Es hat sich viel getan in den letzten 175 Jahren des Familienbetriebs.
Vor allem aber hat sich das Familiengeschäft inhaltlich gewandelt: Aus der Schmiede wurde ein Großhandel für Stahl, Werkzeuge und Industriebedarf. „Wir entwickeln uns gerade stark in Richtung Dienstleister“, verrät Geschäftsführer Hans-Christian vom Kolke. „Hier in Voerde wollen wir uns zukünftig so aufstellen, dass wir einen komplett fertigen Stahlträger anliefern. Mit passender Beschichtung, allen Löchern an den richtigen Stellen, perfekt vorbereitet für den weiteren Verbau.“ In der Hauptniederlassung in Bocholt machen sie das schon bei Kettenrädern und Hydraulikschläuchen: Sie werden nach Kundenwunsch und Einsatz individualisiert. „Unser Werk in Voerde wollen wir weiter ausbauen. Wir haben noch Flächenkapazitäten, aber auch inhaltlich überlegen wir gerade, wo die Reise hingehen soll. Dabei beziehen wir auch unsere Mitarbeiter ein. Schließlich wissen sie genau, wo es Verbesserungsmöglichkeiten gibt. Und sie sind supermotiviert, dass unser Output immer besser wird“, weiß vom Kolke, der alle Mitarbeiter vor Ort mit Namen anspricht.
250 Leute hat die G. Elsinghorst Stahl und Technik GmbH mittlerweile. Eine kleinere Niederlassung in Emmerich mit einer Handvoll Mitarbeitern und das große Werk in Voerde mit 17 „Werkern“ sind die beiden Betriebsteile am Niederrhein. Insgesamt halten sich Technischer Handel und Stahlhandel die Waage. In Voerde dagegen geht es nur um Stahl – das langlebigste Produkt in der Palette. Vom Kolke: „Für die Anlieferung des Stahls brauchen wir einen eigenen Gleisanschluss. Das geht am ehesten in Richtung Ruhrgebiet habe ich gedacht, als ich anfing, mich nach einem neuen Standort umzuschauen. Zum Glück haben es uns Stadt und Wirtschaftsförderung in Voerde sehr einfach gemacht.“ Seit Januar 2012 ist der Gleisanschluss zwischen dem Hafen Emmelsum und dem Werk nun in Nutzung. Sechs Hektar ist das Gelände groß. Genutzt werden davon zurzeit 11 000 Quadratmeter vor allem für die riesige Werkshalle.
Wenn es soweit ist, werde ich mit meinen Kindern reden und wir werden eine Lösung finden. So wie es mein Vater mit meiner Schwester, meinen zwei Brüdern und mir gemacht hat.
In der fünften Generation führt der Geschäftsführer nun das Unternehmen. „Wir denken immer schon daran, wie es morgen weitergeht. Das Werk kann noch wachsen und den Gleisanschluss können wir ebenfalls erweitern“, so vom Kolke. Was allerdings die sechste Generation an der Firmenspitze angeht, will sich der Familienvater nicht festlegen. „Wenn es soweit ist, werde ich mit meinen Kindern reden und wir werden eine Lösung finden. So wie es mein Vater mit meiner Schwester, meinen zwei Brüdern und mir gemacht hat.“
Text: Maike Müßle, Fotos: G. Elsinghorst Stahl und Technik GmbH
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