Schienenverkehr im Rheinland stärken
Die Verkehrsplanung des Bundes unterschätzt das Verkehrsaufkommen und den Bedarf an Infrastrukturmaßnahmen im Rheinland. Die geplanten Investitionen in die Schieneninfrastruktur reichen nicht aus, um das künftige Wachstum des Schienengüterverkehrs zu bewältigen. Das zeigt eine aktuelle Studie, beauftragt von den Industrie- und Handelskammern des Rheinlandes.
Die Studie verdeutlicht: Die Verkehrsströme aus den Häfen Zeebrügge, Antwerpen, Rotterdam und Amsterdam (ZARA-Häfen) wachsen stärker als in der aktuellen Seeverkehrsprognose des Bundes angenommen. Die geplanten Investitionen in die Schieneninfrastruktur unserer Region reichen nicht aus, um die Zuwächse aus den ZARA-Häfen abzufangen. Das Rheinland ist zentral für den deutschlandrelevanten Güterverkehr dieser Häfen. Ohne eine Erweiterung der Schieneninfrastruktur drohen Wettbewerbsnachteile.
Die IHKs im Rheinland fordern daher eine Anpassung der Investitionen in die Schiene an die tatsächlichen Entwicklungen und Anforderungen der kommenden Jahrzehnte. Bund und Land NRW müssen die Schieneninfrastruktur so stärken, dass das Rheinland seine strategische Position im europäischen Güterverkehr sichern kann. Zudem soll die Zusammenarbeit mit Belgien und den Niederlanden gestärkt werden, um die Infrastruktur grenzüberschreitend zu verbessern.
Die Güterverkehrsanbindung ist ein wesentlicher Standortfaktor für das Rheinland. Eine gut ausgebaute und leistungsfähige Schieneninfrastruktur ist unverzichtbar, um den Güterverkehr nachhaltig abwickeln und Berufspendler zuverlässig zu ihrem Arbeitsort befördern zu können. Ohne zusätzliche Investitionen in die Schieneninfrastruktur nimmt der Verkehr auf die Straßen weiter zu. Dies beeinträchtigt nicht nur die Wirtschaft, sondern auch die Umwelt und die Lebensqualität der Menschen im Rheinland.