Brückenzustand: NRW muss aufholen
Marode Brücken, endlose Staus, teure Umwege - die Infrastruktur in Nordrhein-Westfalen ist in einem besorgniserregenden Zustand. Die IHKs in NRW haben deshalb das Center Building and Infrastructure Engineering und das Institut für Straßenwesen an der RWTH Aachen mit einer umfassenden Analyse beauftragt. Die Ergebnisse sind alarmierend: Rund 2.500 Brücken in NRW sind marode, fast 800 davon gelten als mangelhaft. In keinem anderen Bundesland müssen mehr Brücken erneuert und instand gesetzt werden.
Marode Brücken verursachen Staus und Verzögerungen. Für die Wirtschaft bedeuten sie Einbußen und Standortnachteile. Die Analyse im Auftrag von IHK NRW zeigt, wie hoch der Sanierungsbedarf der Brücken in Nordrhein-Westfalen ist: In NRW weisen rund 2.500 Brücken in Zuständigkeit des Bundes und des Landes einen Traglastindex von IV oder V auf. Sie müssen in den nächsten Jahren erneuert werden. Besonders die Autobahnen sind betroffen: Mehr als 30 % der Autobahnbrücken sind sanierungsbedürftig. In Bayern sind es nur 9,8 %, in Rheinland-Pfalz 14,1 %. Die IHK-Untersuchung zeigt: In NRW ist der Handlungsdruck am größten.
NRW-Brückenkarte
Auf einer interaktiven Karte kann nachvollzogen werden, welche Brücken in NRW in Zuständigkeit des Bundes und Landes sanierungsbedürftig sind.
Grundlage der Einstufung der Brücken ist ihr jeweiliger Traglastindex. Dieser bewertet die strukturellen Eigenschaften der Brücken von I (sehr gut) bis Stufe V (sehr schlecht). Auf der Karte lassen sich die Brücken nach den beiden schlechtesten Traglastindizes IV und V und nach Baulastträger selektieren. Zudem ist die Anzeige der Einzelstandorte sowie eine Clusterung der Ansicht möglich.
Handlungsempfehlungen für die Politik
Brücken müssen schneller erneuert und ersetzt werden. Aus Sicht von IHK NRW sind 8 Punkte dafür besonders wichtig:
- Beschleunigung von Bauvorhaben und Planung
- Mehr Mittel sowie eine Verstetigung der Finanzierung
- Schnellere Digitalisierung von Planungs- und Genehmigungsverfahren
- Erhaltungsmanagement verbessern
- Transparenteres Verkehrs- und Baustellenmanagement
- Verlängerung der Nutzungsdauer von Brücken
- Intelligente Steuerung des Verkehrs
- Kommunale Belange besser berücksichtigen
Die Ausführungen der einzelnen Punkte und weitere Infos finden Sie im Brückenpapier sowie in der Pressemitteilung von IHK NRW.
