IHKs im Rheinland

Umfrageergebnisse Klimaschutz in Unternehmen

Der Klimawandel fordert Wirtschaft und Gesellschaft gleichermaßen heraus. Die Bemühungen zur CO2-Reduzierung erfordern dabei erhebliche Anstrengungen, die zusätzlich zu den aktuell vielfältigen Krisen unternommen werden müssen. Die sieben Industrie- und Handelskammern des Rheinlands – dies sind die IHKs Aachen, Bonn / Rhein-Sieg, Düsseldorf, Köln und Mittlerer Niederrhein sowie die Bergische und die Niederrheinische IHK – haben deswegen in einer Umfrage untersucht, was auf die regionale Wirtschaft in Sachen Klimaschutz zukommt und wie die Unternehmen dies angehen, wo ihre Motivation liegt und was die wesentlichen Schwierigkeiten sind.
Die Industrie- und Handelskammern im Rheinland haben im März und April 2023 die Unternehmen ihrer jeweiligen Kammerbezirke zu ihren Klimaschutzaktivitäten befragt. Die Befragung erfolgte online, rund 1.000 Mitgliedsunternehmen haben insgesamt teilgenommen. Im Kammerbezirk der Niederrheinischen IHK waren es 96 Teilnehmer. Davon kamen die meisten Unternehmen aus dem Dienstleistungssektor (33 %), der Industrie (30 %) sowie aus dem Bereich Transport und Logistik (19 %). Das Verhältnis zwischen kleinen, mittleren und großen Unternehmen war mit jeweils rund einem Drittel ausgeglichen.
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Die Unternehmen im Kammerbezirk der Niederrheinischen IHK geben an, den Klimawandel aktuell vor allem durch gesetzliche Auflagen wie Bürokratie und Dokumentationspflichten (56 %), durch eine höhere CO2-Bepreisung (45 %) und den gesellschaftlichen Druck (44 %) und zu spüren.
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Die meisten der befragten Unternehmen haben auch bereits konkrete Maßnahmen zur Reduzierung von Treibhausgasemission getroffen (77 %) oder haben diese in Planung (8%). Das Hauptpotenzial sehen sie dabei im Energiesparen (94 %), in der Nutzung erneuerbarer Energien (84 %) und der nachhaltigen Mobilität (70%).
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Insgesamt haben über 80 % der Befragten in den letzten fünf Jahren ihre Ausgaben für Klimaschutzmaßnahmen erhöht. Als Hauptmotivation benennen sie ihre gesellschaftliche und ökologische Verantwortung (73 %) sowie das Unternehmensimage (67 %) und die damit einhergehende Attraktivität für Mitarbeiter (64%).
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Mehr als die Hälfte der befragten Unternehmen gibt an, dass sie sich Klimaneutralität zum Ziel gesetzt haben. Wobei 22 % sich dieses Ziel für die gesamte Wertschöpfungskette gesetzt haben und 36 % nur für die Bereiche, die sie selbst beeinflussen können (Scope 1 und 2). Damit liegen die Unternehmen am Niederrhein über dem Schnitt im Rheinland (insgesamt 44 %). Außerdem will über die Hälfte derjenigen Unternehmen, die Klimaneutralität anstreben, dies bis spätestens 2035 umsetzten, also 10 Jahre früher als vom Gesetzgeber vorgesehen.
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9 Konkretes Ziel zur Klimaneutralität

Weniger als die Hälfte der befragten Unternehmen hat schon einmal finanzielle oder beratende Unterstützung für ihre Klimaschutzmaßnahmen in Anspruch genommen. Hauptgründe dafür sind bürokratische Auflagen (32 %), kein Bedarf (27 %) und dass keine passenden Förderungen bekannt seien (23 %).
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Als größte Hemmnisse bei der Umsetzung von Klimaschutzmaßnahmen sehen die befragten Unternehmen die fehlende Übertragbarkeit der Kosten auf die Kunden (66 %), die Kosten der Maßnahmen (65 %) sowie mangelnde Planungssicherheit durch politische Rahmenbedingungen (64 %).
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Die Tendenz der regionalen Antworten aus dem Kammerbezirk der Niederrheinischen IHK spiegelt sich auch auf Ebene des Rheinlandes wider. Allerdings habe die Unternehmen am Niederrhein deutlich höhere Klimaschutzziele und somit auch höhere Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen als der Durchschnitt der Gesamtbefragten im Rheinland. Die vollständige Auswertung der überregionalen Umfrageergebnisse finden Sie hier