Geschäftsbericht
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Editorial
Liebe Leserinnen und Leser,
es wäre ein Leichtes, sich an dieser Stelle über die massiven Probleme unserer Wirtschaft auszulassen. Über die Null-Prozent-Prognose für unser Wachstum. Über zu viele Vorgaben und zu wenig Spielraum. Zu wenig Geld und Mut. Und glauben Sie uns, das tun wir gegenüber den Entscheidern in Düsseldorf und in Berlin. Tagein und tagaus. Wir alle wissen nur zu gut, wie schwierig die Situation in den Betrieben ist.
Unser Geschäftsbericht bietet uns zugleich die Gelegenheit, über Positives zu berichten. Denn er informiert über unsere #Gemeinsame IHK-Arbeit. Die beweist, dass sich Engagement lohnt. Wir haben im zurückliegenden Jahr für alle IHKs die Wirtschaft im Ruhrgebiet vertreten. NRW-Verkehrsminister Oliver Krischer und Staatssekretär Josef Hovenjürgen haben wir die Forderungen unserer Wirtschaft klargemacht. Und wichtige Impulse für unsere Region gesetzt. Mit Unternehmern, Institutionen und der Stadt Duisburg haben wir den Klimapakt Duisburg weiterentwickelt. Und mit unserer neuen Vollversammlung haben wir mit unserem Handlungsprogramm 2030 die Weichen für unsere IHK-Arbeit gestellt. #Gemeinsam – das bleibt unser Leitmotiv.
2025 bringt viele Veränderungen mit sich. Wir haben große Erwartungen an die neue Bundesregierung. Und an unsere Kommunalpolitik, die wir im September neu wählen. Für unsere Wirtschaft muss sich endlich etwas ändern: Bürokratie und Steuern runter. Mehr Geld für Straßen und Brücken. Damit unsere Betriebe im internationalen Wettbewerb mithalten können. Damit sie profitabel wirtschaften können und so für Arbeitsplätze, Wohlstand und Steuern sorgen können.
Der persönliche Einsatz unserer Unternehmerinnen und Unternehmer zeigt, dass es sich auszahlt, mutig und pragmatisch zu bleiben. Ein Weg, für den wir auch 2025 bei der Politik werben werden. Versprochen.
Standort
EIN ZUKUNFTSKONZEPT FÜR DIE REGION
2024 sank das Bruttoinlandsprodukt um 0,2 Prozent. Die Energiekosten sind weiterhin hoch, ebenso das Zinsniveau. Langsame Genehmigungen und fehlende Fachkräfte machen auch der Wirtschaft am Niederrhein zu schaffen. Der dauerhafte Verlust von Wertschöpfung belastet Handel, Gastronomie und Dienstleister. Das spüren wir besonders in unserer Region: Der angekündigte Stellenabbau in der Stahlbranche trifft unseren Standort hart. Duisburg und der Niederrhein brauchen daher ein Zukunftskonzept. Dafür setzen wir uns bei der Politik ein.
NACH DER WAHL IST VOR DER WAHL
2025 ist das Jahr der politischen Entscheidungen: Nach der Bundestagswahl im Februar können die Bürger in NRW am 14. September erneut ihre Kreuze setzen. Die Ergebnisse der Kommunalwahlen bestimmen die politische Zukunft der Städte und Gemeinden.
Im Vorfeld der Bundestagswahl hat die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) ihre wirtschaftspolitischen Positionen formuliert. Auch wir waren an dem Prozess beteiligt. So setzen wir uns ein für einen Bürokratieabbau, durch den der Mittelstand mehr Freiräume bekommt. Auch stehen wir dafür ein, die Fachkräfte zu sichern. Außerdem nehmen wir die Politik in die Pflicht, die digitale Infrastruktur auszubauen.
Wir werden die Kommunalwahl dazu nutzen, unsere Forderungen und Ideen für die Wirtschaft in Duisburg und den Kreisen Kleve und Wesel öffentlichkeitswirksam zu kommunizieren. Dazu erarbeiten wir kommunalpolitische Positionen der Wirtschaft.
IHK-HANDLUNGSPROGRAMM 2030
Im Dezember 2024 traf sich unsere neu gewählte Vollversammlung zu ihrer ersten Sitzung. Um Leitlinien für die IHKArbeit zu formulieren, haben wir Anfang 2025 gemeinsam begonnen, das IHK-Handlungsprogramm 2030 zu entwickeln. Die inhaltlichen Grundlagen hat unser Ehrenamt erarbeitet. Das Ziel lautet: Gemeinsam unsere wichtigen Themen identifizieren und Schwerpunkte setzen. Am Ende des Prozesses steht eine Strategie, an der wir unsere Arbeit in den kommenden fünf Jahren ausrichten und messen werden.
MIT DER POLITIK IM GESPRÄCH
2024 hatten wir die Federführung der Ruhr-IHKs inne. Beim Treffen der Hauptgeschäftsführer mit dem Parlamentarischen Staatssekretär Josef Hovenjürgen (M.) ging es darum, wie die Ruhr-Konferenz neu aufgelegt werden kann.
2024 vertraten wir federführend die IHKs im Ruhrgebiet. In einer schwierigen Zeit haben wir gemeinsam den Unternehmen im Ruhrgebiet den Puls gefühlt. Die Ruhrlageberichte machten deutlich: Die aktuellen Rahmenbedingungen stimmen nicht. Das Thema Wirtschaft muss stärker in den Fokus der Politik rücken.
So haben wir im Mai den Parlamentarischen Staatssekretär Josef Hovenjürgen getroffen. Der Politiker ist zuständig für die Ruhr-Konferenz. Dieses Format hatte 2018 der damalige NRW-Ministerpräsident Armin Laschet ins Leben gerufen. Die Idee: Alle Akteure an einen Tisch bringen, um so Impulse für das Ruhrgebiet zu setzen. Im Gespräch mit Josef Hovenjürgen haben wir uns für eine Neuausrichtung der Ruhr-Konferenz eingesetzt. Wir brauchen einen stärkeren. Fokus auf die Unternehmen. Geht es der Wirtschaft im Ruhrgebiet gut, profitiert die ganze Region. Das haben wir auch in einer Diskussionsrunde bei der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung (WAZ) bekräftigt. Es mangelt an einer praxisnahen und bürokratiearmen Umsetzung politischer Beschlüsse. Wir benötigen Schwung für das Ruhrgebiet. Das kam im Gespräch mit der WAZ deutlich zur Sprache.
Auch beim Regionalverband Ruhr (RVR) haben wir uns für die Interessen der IHKs im Ruhrgebiet engagiert. Im Juni sprachen wir mit dem neuen RVR-Direktor Garrelt Duin. Wir haben deutlich gemacht, woran es in der Region mangelt: Gewerbeflächen und Sicherheit bei der Planung.
FÜR UNTERNEHMERFREUNDLICHE KOMMUNALSTEUERN
Positive Nachrichten kamen 2024 aus dem Duisburger Rathaus. Die Stadt hat die Gewerbesteuer gesenkt. Das entspricht unserer Forderung und ist ein starkes Signal für die Wirtschaft. Negativ waren hingegen einige Beschlüsse zur Grundsteuer. Im Zuge der Grundsteuerreform haben Kommunen die Möglichkeit, Wohn- und Gewerbeimmobilien unterschiedlich hoch zu besteuern. Mehrere Städte am Niederrhein haben sich entschieden, Gewerbeimmobilien höher zu belasten als notwendig. Wir fordern deshalb einheitliche Hebesätze für alle Immobilien.
ENTWICKLUNG VON BRACHFLÄCHEN VORANTREIBEN
Der Marktbericht 2024 der Business Metropole Ruhr (BMR) gibt Anlass zu Sorge: Das Angebot an verfügbaren Gewerbeflächen nimmt weiter ab. Vor diesem Hintergrund gilt es, Brachflächen in den Blick zu nehmen. Das Thema beschäftigt uns deshalb auch in diesem Jahr. Mit der BMR werben wir beim Land um bessere Rahmenbedingungen bei der Nachnutzung von Brachen. Es braucht die passende Finanzierung, mehr Tempo und ein praktisches Planungsrecht. Denn nur so können wir den Flächenschwund für das Gewerbe stoppen.
KOMMUNEN UND UNTERNEHMEN BRAUCHEN PLANUNGSSICHERHEIT
Das Oberverwaltungsgericht Münster ist im März 2024 zu der Entscheidung gekommen: der Landesentwicklungsplan ist teilweise ungültig. Beschlossen wurde er 2019. Die damalige Landesregierung wollte eigentlich erreichen, dass Bauprojekte schneller genehmigt werden. Doch ein Teil der Instrumente ist nach Ansicht der Münsteraner Richter rechtswidrig. Das sorgt auch für Unmut am Niederrhein. In Hamminkeln soll das Businesscenter Cubes III entstehen. Hier planen Investoren ein Zehn-Millionen-Euro-Projekt. Die Umsetzung verzögert sich jedoch.
Wir haben den Geschäftsführer der Entwicklungsgesellschaft im Austausch mit NRW-Wirtschaftsministerin Mona Neubaur unterstützt. So konnten wir gemeinsam erreichen, dass es bei Cubes III Fortschritte gibt. Es geht auch um 200 Arbeitsplätze. Wenn es hier weitergeht, bedeutet das auch Schwung für rund 40 andere Projekte im RVR-Gebiet, die gerade auf Eis liegen.
Dieses Beispiel zeigt: Juristische und bürokratische Unsicherheiten sind Gift für das Investitionsklima in unserer Region. Die Politik muss alles tun, um Planungen schnell und zuverlässig zu genehmigen.
Logistik
MEHR TEMPO BEI DER SANIERUNG
Das Fundament unseres Wirtschaftsstandortes trägt nicht mehr. Der schlechte Zustand von Straßen, Brücken, Schienen und Wasserwegen belastet die Wirtschaft am Niederrhein zunehmend. Unternehmen können ihre Waren nicht fristgerecht von A nach B transportieren. Pendler verlieren im Stau wertvolle Zeit. Deshalb machen wir uns stark für eine Sanierung der bröckelnden Infrastruktur. Dafür ist mehr Geld und Personal erforderlich. Die Planungs- und Genehmigungsverfahren für alle Verkehrsträger sind den aktuellen Herausforderungen nicht mehr gewachsen. In diesem Bereich brauchen wir mehr Tempo und einfachere Regeln.
VERFALL DER BRÜCKEN STOPPEN
Die marode Uerdinger Rheinbrücke ist ein Nadelöhr. Für den Lkw-Verkehr gibt es starke Einschränkungen. Firmen mit Sitz auf der einen und Kunden auf der anderen Rheinseite müssen weite Umwege in Kauf nehmen. Das kostet Geld, Zeit und belastet die Umwelt.
Die Brücke zwischen Duisburg und Krefeld ist nur ein Beispiel für vernachlässigte Infrastruktur. Überall bröseln die Bauwerke. Allein in NRW müssen rund 2.439 Brücken in den kommenden zehn Jahren saniert werden. Wir fordern mehr Geld, eine schnellere Planung und zügige Lösungen. Ein Fiasko wie in Lüdenscheid können wir uns nicht leisten. Seit der Sprengung der Talbrücke Rahmede ist die Stadt von der Außenwelt so gut wie abgeschnitten. Das Verkehrschaos belastet die Menschen und schadet der dortigen Wirtschaft enorm. Dass bei uns die neue Uerdinger Rheinbrücke erst 2035 stehen soll, ist unzumutbar. Deshalb fordern wir Politik und Verwaltung auf, das Verfahren signifikant zu beschleunigen. Die Finanzierung nach Kassenlage muss ein Ende haben.
SPRECHER FÜR ALLE IHKS IN NRW
Gegenüber der Politik haben wir mehrere Forderungen für das Transportwesen formuliert. Wir haben uns beispielsweise im Landtag für funktionale Ausschreibungen eingesetzt und uns für Abruf von Bundesmitteln starkgemacht. Die derzeitigen Verfahren sind nicht mehr zeitgemäß. Sie gefährden die Wettbewerbsfähigkeit und bremsen Investitionen.
GENEHMIGUNGEN AUF KNOPFDRUCK ERFORDERLICH
Effiziente Verkehrslogistik ist wichtig für eine starke Wirtschaft. Das gilt insbesondere im Bereich Großraum- und Schwertransporte. Doch bis ein Unternehmen die erforderlichen Genehmigungen erhält, vergehen oft Monate. Die Politik muss deshalb so schnell wie möglich Genehmigungsverfahren beschleunigen. Langfristig sind sonst unsere Wettbewerbsfähigkeit und damit unser Standort in Gefahr. Die derzeitigen Verfahren sind nicht mehr zeitgemäß.
SCHIENE UND SCHIFF MIT GEMEINSAMEN ZIELEN
Guter Austausch beim Schiffermahl: Frank Wittig (Vorsitzender Schifferbörse), die damalige Bundestagspräsidentin Bärbel Bas, Sören Link (OB der Stadt Duisburg), Dr. Sigrid Nikutta (Vorstand Güterverkehr Deutsche Bahn AG) und Werner Schaurte-Küppers (IHK-Präsident).
Bei unserem Schiffermahl im November 2024 stand das Thema Kombinierter Verkehr im Fokus. Gastrednerin Dr. Sigrid Nikutta warb für mehr Investitionen in die Verkehrsinfrastruktur. Die Managerin verantwortet als Vorstandsmitglied bei der Deutschen Bahn den Bereich Güterverkehr. Sie machte deutlich, dass die Bereiche Schiene und Schiff gemeinsame Ziele verfolgen. Beide Verkehrsträger benötigen mehr Tempo bei Reparatur und Ausbau der Infrastruktur. An diesem Abend gab es eine klare Botschaft an die Politik: Schiff und Bahn werden nur mehr Güter transportieren können, wenn Schleusen, Weichen und Brücken nicht weiter verfallen. Dafür braucht es eine langfristig angelegte Finanzierung.
UECC FEIERTE IHR JUBILÄUM IN DUISBURG
Die Union Europäischer Industrie- und Handelskammern für Verkehr und Mobilität (UECC) ist ein Urgestein der europäischen Wirtschaftsvereinigungen. 1949 wurde sie gegründet. Somit ist sie ebenso alt wie die Bundesrepublik Deutschland. 75 Jahre später feierte die UECC ein großes Jubiläum. Wir durften den Festakt ausrichten und Gäste aus ganz Europa in Duisburg empfangen.
Bei der Veranstaltung im Oktober 2024 ging es auch um den Visionär Karel-Paul van der Mandele. Der Niederländer hatte kurz nach Ende des Zweiten Weltkriegs für einen Warenaustausch zwischen den Staaten in der Rheinregion geworben.
Seine Idee führte zur Gründung der UECC. Industrie- und Handelskammern aus den Niederlanden, Belgien, Luxemburg, Österreich, der Schweiz, Frankreich und Deutschland schlossen sich zusammen. Sie wollten den Rhein wieder schiffbar machen, Häfen reparieren und neue Brücken bauen. Dadurch stärkten sie die Industrie.
Der Grundgedanke gilt heute noch: Europa braucht offene Grenzen und einen freien Handel. Die Wirtschaft ist auf reibungslose Gütertransporte auf dem Rhein angewiesen. Des halb warben die UECC-Vertreter in Duisburg für Investitionen in Wasserstraßen, Schienen und Straßen.
LERNPLATTFORM FÜR BINNENWASSERSTRASSENWISSEN (BIWAS)
"Biwas ist ein wichtiger Impuls: Für unser Wasserstraßenland NRW und für ganz Deutschland. Die Binnenschifffahrt ist innovativ. Das belegen unsere Unterrichtsmaterialien. Wir hoffen, dass wir zahlreiche Menschen für diese attraktive Branche und ihre vielfältigen Berufe begeistern können." Heiko Brückner Vorsitzender der Geschäftsführung von Haeger & Schmidt Logistics GmbH
Die Lehr- und Lernplattform Biwas (www.biwas.de) ist die größte Wissensplattform zur Wasserstraße und Binnenschifffahrt in Deutschland. Sie bietet Lehrkräften fertige, auf Lehrpläne angepasste Unterrichtseinheiten für jedes Lernniveau. Gleichzeitig bekommen Interessierte Zugang zu wertvollem, praxisnahem Wissen inklusive Videoreihe und digitaler Lernspiele. Anfang 2025 hat die Schifferbörse zu Duisburg-Ruhrort die vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr geförderte Plattform feierlich in unserer IHK präsentiert. Seitdem bietet Biwas eine einzigartige Chance, die Welt der Binnenschifffahrt multimedial in den Klassenzimmer- Alltag zu transportieren.
STAHLEXPERTE BEIM HAFENFRÜHSTÜCK
Cem Kurutas, 2024 Geschäftsführer von Arcelor-Mittal in Duisburg, war zu Gast bei unserem Hafenfrühstück. Vor Mitgliedern der Schifferbörse und Landtagsabgeordneten sprach er über den Stahl von morgen. Dabei machte Kurutas deutlich, dass sein Industriezweig auch künftig auf gut ausgebaute Wasserstraßen angewiesen sein wird. Denn für den Betrieb von CO2-neutralen Anlagen brauche es große Mengen an Erzen und Schrott. Das Material komme auch in den kommenden Jahren per Schiff ins Werk.
BINNENSCHIFFE REMOTE STEUERN
2018 haben die IHKs im Ruhrgebiet mit einer Studie einen wichtigen Impuls gegeben. Die Frage war: Wie kann die Binnenschifffahrt autonom werden? Die IHK-Studie hat zu einer Projektfamilie „Smart & Green Shipping“ geführt – und dann zur Ansiedlung von Seafar. Seit 2024 ist es möglich, von Duisburg aus Binnenschiffe fernzusteuern. Noch fahren sie nicht ganz allein, aber mit weniger Besatzung. Als IHK setzen wir uns dafür ein, dass der rechtliche Rahmen hierfür schnell kommt und die Binnenschiffe technisch up to date sind.
Industrie und Umwelt
TREIBER UND GESTALTER DER ENERGIEWENDE
Die Energiewende mitzugestalten, ist gerade am Niederrhein besonders wichtig. Schließlich befinden wir uns in einer der energieintensivsten Regionen in ganz Deutschland. Deshalb haben wir in den vergangenen Monaten wegweisende Projekte angeschoben: Als Partner im Klimapakt Duisburg arbeiten wir mit daran, die Emissionen zu senken. Bei den Energie-Scouts schulen wir Azubis für den betrieblichen Klimaschutz. Für uns ist klar: Der Niederrhein soll Treiber und Gestalter des Green Deals sein.
HÖHERE NACHFRAGE BEI UMWELTZERTIFIKATEN
Carolina Klimaschka (Leitung NRW-Registrierungsstelle EMAS) und Dr. Stefan Dietzfelbinger (IHK-Hauptgeschäftsführer) haben Dr. Julia Adou (Director Sustainability Aldi Süd) und Lisa Költing (Manager Aldi Süd) die EMAS-Urkunde für Aldi Süd überreicht (v. l.). 1.987 Standorte des Unternehmens sind nun registriert.
Das Eco-Management and Audit Scheme (EMAS) ist ein zertifiziertes Umweltmanagementsystem für Unternehmen. Entwickelt hat dieses Instrument die Europäische Union. Als zentrale EMAS-Registrierungsstelle unterstützen wir Unternehmen in ganz NRW. Seit 30 Jahren helfen wir der Wirtschaft, Umweltmanagementsysteme einzuführen. Durch einen optimierten Energieverbrauch und weniger Emissionen tragen die Betriebe aktiv zum Klimaschutz bei. Außerdem geht es darum, Abfälle zu reduzieren und mehr Biodiversität zu schaffen. Die Nachfrage ist im vergangenen Jahr deutlich gestiegen. Zum 31. Dezember 2024 hatten wir 130 Unternehmen mit 2.257 Standorten registriert. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Ersteintragungen um 20 Prozent gestiegen. Nach Standorten sind wir mittlerweile die größte Registrierungsstelle in Deutschland.
ENERGIE-SCOUTS SENKEN EMISSIONEN
Bereits zum zehnten Mal haben wir Auszubildende zu Energie- Scouts geschult. Seit dem Start des Projekts konnten wir rund 480 Teilnehmer aus mehr als 100 Unternehmen qualifizieren.
Wie Betriebe weniger Ressourcen verbrauchen und gleichzeitig die Umwelt schonen können, zeigen die Energie-Scouts der Firma Rheinfelsquellen H. Hövelmann GmbH und Co. KG. Die Azubis haben ein intelligentes Messgerät in eine Abfüllanlage eingebaut. So kommt die richtige Menge in die Flasche. Pro Jahr können dadurch fast 51.000 Liter Sirup eingespart werden. Sirup, der zuvor bei der Reinigung ins Abwasser gelangte. Das Unternehmen spart zudem jährlich fast 26.000 Euro und über 90 Tonnen CO2-Emissionen.
Auch bei der Firma Röchling Industrial Xanten GmbH waren Energie-Scouts im Einsatz. Die drei Azubis hatten die Idee, dass auch Einwegpaletten mehrfach verwendet werden können, wenn sie unbeschadet sind. Das spart etwa 18 Tonnen Holz pro Jahr. Gleichzeitig kann das Unternehmen mit dieser Maßnahme jährlich rund 25.000 Euro Material- und Transportkosten sowie knapp 50 Tonnen CO2-Emissionen sparen. Die Azubis schulen künftig auch Mitarbeiter, damit sie unbeschadete Einwegplatten herausfiltern und wiederverwerten.
Die Energie-Scouts sammeln Praxiserfahrung und lernen auch in den Bereichen Kommunikation und Projektmanagement dazu. Ab Spätsommer 2025 machen sich die nächsten Teams fit für den betrieblichen Klimaschutz.
INTERESSEN BEI DER LANDESREGIERUNG VERTRETEN
Wenn es in NRW um Umweltthemen geht, dann beziehen wir Stellung. Denn wir sprechen in diesem Bereich für die IHKs im Bundesland. Dies geschieht in direkten Gesprächen mit Abgeordneten oder Vertretern der Ministerien. Außerdem beziehen wir regelmäßig Stellung zu aktuellen Themen.
Ein aktueller Schwerpunkt ist das zirkuläre Wirtschaften. Dabei geht es um den Schutz von Ressourcen durch Kreislaufwirtschaft. Unser Ansatz lautet: Die Politik muss sowohl den Zugang zu heimischen Rohstoffen als auch die Verfügbarkeit und den Einsatz von Sekundärrohstoffen sicherstellen. Diese Sekundärrohstoffe werden entweder aus bereits genutztem Material gewonnen oder stammen als Nebenprodukte aus der industriellen Produktion. Nur so lässt sich unsere Wirtschaft ausreichend versorgen. Hier gilt es, zügig die Weichen für die Zukunft zu stellen.
KLIMAPAKT DUISBURG WÄCHST
Wie dieser Weg aussehen kann, zeigt die König-Brauerei: Das Unternehmen nutzt seit Sommer 2024 den Dampf des benachbarten Konzerns Thyssenkrupp Steel. Mit der emissionsfreien Energie versorgt die Brauerei ihren Standort im Stadtteil Beeck. Dadurch können vor Ort bis zu 75 Prozent an CO2-Emissionen eingespart werden. Auch Thyssenkrupp Steel profitiert: Als kondensiertes Wasser fließt der Dampf zurück ins Netz des Stahlkonzerns.
Der Klimapakt Duisburg fördert den Austausch von Wissen und Erfahrung. Beteiligte wie das Zentrum für Brennstoffzellentechnik (ZBT) haben ihre Ideen auf einer Best-Practice- Plattform vorgestellt. So setzt die Forschungseinrichtung schon seit Jahren auf Ökostrom und LED-Beleuchtung. Bei Dienstreisen sind die Mitarbeiter in Autos mit Wasserstoff- Antrieb unterwegs.
Der Klimapakt Duisburg lebt von ausgefeilten Ideen und einem großen Netzwerk. Mit nun mehr als 40 Partnern haben wir uns auf den Weg gemacht.
UNTERNEHMEN ÖFFNEN IHRE WERKSTORE
Wenn große Industriemaschinen rattern, ist das ein spektakulärer Anblick – den aber kaum jemand zu sehen bekommt. Besucher haben in den Firmen meist keinen Zutritt. Im Herbst öffnen viele Unternehmen aus der Region deshalb ihre Werkstore.
Nach mehrjähriger Pause haben wir die „Lange Nacht der Industrie“ mit unseren Partnern 2024 wiederbelebt. Ende Oktober warfen insgesamt 1.800 Teilnehmer einen Blick hinter die Kulissen. Eine Tour führte dabei durch Duisburg: Bei den Hüttenwerken Krupp Mannesmann sahen die Gäste, wie Mitarbeiter flüssiges Eisen in unverwüstlichen Stahl verwandelten. Bei TSR Recycling erfuhren sie, wie die Kreislaufwirtschaft funktioniert.
Die Besucher hatten nach dieser Nacht ein Bild davon, was Industrie leisten kann. Im Oktober 2025 können Unternehmen wieder ihre Produktion der Öffentlichkeit zeigen und für Fachkräfte werben. Dann geht die „Lange Nacht der Industrie“ in die nächste Runde.
Innovation und Digitalisierung
AUF DEM WEG ZUR DIGITALEN WIRTSCHAFTSREGION
Digitale Prozesse bieten oft den entscheidenden Vorteil im internationalen Wettbewerb. Deshalb unterstützen wir Unternehmen vom Niederrhein, die neue Wege beschreiten. Sie profitieren von Seminaren zu Themen wie Künstlicher Intelligenz (KI) und IT-Sicherheit. Zudem vernetzen wir die Betriebe mit Experten und öffnen ihnen die Türen zu Kompetenzzentren vor Ort.
ZENTRUM MIT STRAHLKRAFT FÜR DIE REGION
Im Frühjahr 2024 erhielt das Zentrum für angewandte Künstliche Intelligenz Duisburg (Zaki.d) seinen Förderbescheid. Die Einrichtung widmet sich der Integration von KI in Maschinen und Sensoren. Damit eröffnen die Wissenschaftler der Wirtschaft in Duisburg neue Perspektiven. KI-Teams besuchen kleine und mittelständische Unternehmen. Sie zeigen ihnen vor Ort, wie smarte Kamerasysteme oder Sensoren die Arbeitsabläufe erleichtern.
Das Zaki.d hat Strahlkraft für die ganze Region. Wir haben bereits den Aufbau unterstützt. Den weiteren Prozess begleiten wir als Mitglied im Beirat. So helfen wir dem Zaki.d bei der Suche nach weiteren Unternehmen, die KI in ihre Arbeitsabläufe integrieren wollen.
QUARTIER FÜR WISSENSCHAFT UND WIRTSCHAFT
Auf einem stillgelegten Bahngelände plant die Stadt Duisburg mit Projektpartnern ein neues Technologiequartier. Der Stadtteil Wedau soll Tech-Unternehmen und Start-ups anziehen. Auch für Forschungsinstitute und Uni-Gebäude bietet das Areal ausreichend Platz. So können sich Wissenschaft und Wirtschaft vor Ort austauschen.
Wir haben uns mit einer Stellungnahme eingesetzt für die Gründung der Projektgesellschaft Technologiezentrum Wedau mbH. Als Mitglied der Lenkungsgruppe und mit unserem Sitz im Aufsichtsrat werden wir den Prozess weiter begleiten.
FÖRDERUNG VON HOCHSCHUL-PROJEKTEN
Wir unterstützen die Fördervereine der Universität Duisburg- Essen (UDE) und der Hochschule Rhein-Waal. Dadurch ermöglichen wir einen Einsatz von innovativen Lehrmethoden. Ein herausragendes Beispiel für das Engagement des UDE-Fördervereins ist „Freestyle Physics“. Seit 2003 begeistert der Wettbewerb Schüler mit interaktiven Experimenten und praxisnahen Anwendungen für die Physik und lockt Schulklassen aus ganz NRW nach Duisburg. Außerdem machen wir viele Stipendien möglich, finanziert durch die Wirtschaft unserer Region.
CHAT-BOT BEANTWORTET ANFRAGEN
Wir haben zum Jahresbeginn 2025 einen Chat-Bot eingeführt. So sind Anfragen rund um die Uhr möglich. Mit diesem Online-Angebot entlasten wir unser Service-Center. Die Mitarbeiter haben nun mehr Zeit für individuelle Anfragen.
WEBINAR FÜR INNOVATIVE THEMEN
In unserem monatlichen Webinar „IHK4KMU:innovativ“ vermitteln wir Entscheidern in Unternehmen innovative Themen. Die Vorträge sind kurz und prägnant. 2024 haben wir uns mit Themen wie „Circular Digital Economy“ oder „Steuerliche Forschungszulage“ beschäftigt. Die erfolgreiche Reihe wird fortgesetzt.
Handel, Dienstleistungen und Tourismus
DURCH NETZWERKE DIE ZENTREN BELEBEN
Die Innenstadt ist die Visitenkarte einer jeden Kommune. Allerdings haben die Zentren in den vergangenen Jahren stark gelitten. Das liegt in erster Linie an einem veränderten Konsumverhalten. Damit die Innenstädte attraktiv bleiben, braucht es frische Ideen. Ein Besuch in der City muss für Ortsansässige und Touristen ein Erlebnis sein. Das schaffen Handel, Gastronomie und Kultur aber nur gemeinsam. Wir vernetzen die Akteure vor Ort. Gemeinsam wollen wir die Innenstädte beleben und damit die regionale Wirtschaft stärken.
„HEIMAT SHOPPEN“ MIT JUBILÄUMSAUSGABE
Bürger in die Innenstädte locken und auf den lokalen Handel aufmerksam machen: Das ist der Gedanke bei „Heimat shoppen“. Die Initiative ist ein Bekenntnis für die Innenstädte, die auch für Arbeitsplätze und Ausbildungsstellen stehen. 2024 feierten wir mit „Heimat shoppen“ ein rundes Jubiläum. Bereits zum zehnten Mal haben wir die Aktionstage gemeinsam mit Städten, Gemeinden und Einzelhändlern organisiert. Die Resonanz war bemerkenswert: 600 Händler in 16 niederrheinischen Kommunen machten im September beim alljährlichen Aktionswochenende mit. Das Programm war so vielfältig wie unsere Region. In Rees steuerte ein Oldtimer-Bus die verschiedenen Ortsteile an. Die Gäste machten Station bei einer Floristin, genossen auf einem Dorfmarkt regionale Spezialitäten und besuchten eine Obstplantage.
Auch andere Städte hatten sich für die Jubiläumsausgabe etwas Besonderes einfallen lassen. Moers beispielsweise veranstaltete einen Markt mit Kunsthandwerk. Und Schermbeck suchte in Anlehnung an eine bekannte Casting-Show den Shopping-Star.
GROSSHANDELSFORUM ZUM THEMA KI
Im Großhandel wird Künstliche Intelligenz (KI) immer wichtiger. Aus diesem Grund ging es beim Großhandelsforum Ruhr im Juli 2024 genau um dieses Thema. Wir hatten die Veranstaltung gemeinsam mit den Ruhr-IHKs organisiert. Der Tag in Duisburg stand unter dem Motto „Künstliche Intelligenz – angekommen in der Realität?“.
Die Speaker Prof. David Matusiewicz (FOM Duisburg) und Sarah Neumann (Fraunhofer IIS) berichteten dabei aus der Praxis. Unternehmen stellten Best-Practice-Beispiele vor. So ist KI in der gesamten Prozesskette einsetzbar. Chatbots können Kunden zusätzlich betreuen. KI-Software optimiert die Lagerhaltung. Die abschließende Diskussionsrunde belegte, dass einige Unternehmen bereits in der KI-Realität angekommen sind. Großhändler aus der Region setzen die Technologie ein, um diverse Abläufe zu optimieren. Trotzdem gibt es noch Spielraum nach oben.
HANDELSREPORT: VERKAUFSFLÄCHEN GEHEN ZURÜCK
Die Zahl der Geschäfte im Ruhrgebiet bleibt konstant. Dafür geht die Verkaufsfläche zurück. Das ist eine Erkenntnis des Handelsreports Ruhr, der zuletzt alle zwei Jahre erschienen ist. Den Bericht haben wir federführend und gemeinsam mit den Ruhr-IHKs im September veröffentlicht. Dafür sammelten wir Daten von allen Einzelhandels-Betrieben mit mehr als 650 Quadratmetern Verkaufsfläche. Die größten Verlierer sind Bekleidungs- und Möbelgeschäfte. Der Lebensmitteleinzelhandel wächst noch, jedoch deutlich weniger als in den Jahren zuvor. Im Handelsreport haben wir auch die Shopping- Center in den Innenstädten unter die Lupe genommen. Das Fazit: Die Mieterstruktur im Ruhrgebiet ändert sich. Klassische Bereiche wie Fashion gehen zurück. Die Betreiber setzen auf einen Branchenmix.
Die Ergebnisse aus dem Report machen es deutlich: Der Einzelhandel muss den Menschen etwas bieten, damit sie zurück in die City kommen. Dafür brauchen die Geschäftsleute aber die notwendige Unterstützung von Politik und Verwaltung. Wir setzen uns dafür ein, dass es weniger Hürden gibt.
EINSATZ FÜR BESSERE MEDIZINISCHE VERSORGUNG
Mit dem Verein „Gesundheitsnetzwerk Niederrhein“ bringen wir die Akteure aus der Gesundheitswirtschaft zusammen. 2024 haben wir die Studie „Gesundheitswirtschaft am Niederrhein“ in Auftrag gegeben.
An mehreren Punkten zeigt sich, dass die Region nicht gut aufgestellt ist. So gibt es in den Kreisen Wesel und Kleve im NRW-Vergleich weniger Krankenhausbetten. Patienten haben dadurch längere Anfahrtswege zu Krankenhäusern und Ärzten. Der Pflegebedarf am Niederrhein wächst. Die Zahl der Apotheken sinkt.
Die Studie zeigt Potenziale auf: Wir plädieren dafür, die Zusammenarbeit in der Branche zu stärken und Synergien zu schaffen. Auch sollen Digitalisierung und Innovationen die Missstände beheben. Wir setzen uns für den medizinischen Nachwuchs ein und fördern die Start-up-Szene.
GASTGEBER-TALK ZUM THEMA FACHKRÄFTE
Bei unserem Gastgeber-Talk kommen wir mit der Hotel- und Gastronomiebranche ins Gespräch. 2024 beschäftigten wir uns damit, wie man Personal aus dem Ausland gewinnt. Das Thema ist aktueller denn je. Der chronische Mangel belastet Gastronomie und Hotellerie zunehmend. Im Gegenzug hat ein neues Gesetz die Einreise und die Berufsanerkennung von Fachkräften aus Drittstaaten erleichtert. Beim Gastgeber-Talk erfuhren die Teilnehmer mehr über die praktische Umsetzung. Auch stellten wir Anlaufstellen vor, die dabei helfen, Fachkräfte zu gewinnen.
Unser digitales Format ist sehr erfolgreich. Teilnehmer schätzen das Netzwerken zu Themen, die sie beschäftigen. Deshalb planen wir in Kooperation mit der IHK Mittlerer Niederrhein weitere Talks.
TOURISMUSCAMP VOR JUBILÄUM
Das Tourismuscamp Niederrhein veranstalten wir als Barcamp. Es ist eine offene, moderne Tagung, die mit einer Vorstellungsrunde beginnt. Es folgen Workshops zu Themen, die am Tag selbst durch neue Impulse entstehen. Somit ist das Format sehr flexibel.
Im Oktober 2024 waren unsere Partner der IHK Mittlerer Niederrhein als Gastgeber an der Reihe. In Mönchengladbach diskutierten wir unter anderem über die Themen Nachhaltigkeit, Barrierefreiheit, Digitalisierung und Food Tourismus. Das Camp bringt lokale Unternehmen aus der Tourismus- Branche zusammen. Gemeinsam entwickeln sie Ideen, die die Branche akut betreffen. In diesem Jahr feiern wir ein Jubiläum: Das zehnte Tourismuscamp Niederrhein richten wir am 9. Oktober 2025 in unserem Kammerbezirk aus.
Unternehmens-Service
WIR SIND FÜR UNSERE MITGLIEDER DA
Als Service-Partner unterstützen wir unsere Unternehmen, beantworten Fragen und versorgen sie mit relevanten Informationen. So können sie sich darauf konzentrieren, worauf es ankommt: die Wirtschaft am Niederrhein am Laufen halten.
Die Beratung gehört zu den Kernaufgaben unserer Tätigkeit. Von der Gründung bis zur Geschäftsübergabe stehen wir unseren Mitgliedern zur Seite. Im Laufe des Jahres 2024 hatten wir mehr als 4.000 Beratungskontakte.
Das Gründungsverhalten sichert die Zukunft eines Standorts. Mehr als zehn Jahre war die Zahl neuer Unternehmen in Duisburg und am Niederrhein rückläufig. Dann setzte eine erfreuliche Entwicklung ein: 2023 zogen die Gründungen erstmals wieder an. Im vergangenen Jahr haben wir mit unseren Beratungsangeboten jeden Tag daran gearbeitet, diesen Trend zu stärken.
ANLAUFSTELLE FÜR GRÜNDER
Als offizielles Startercenter des Landes NRW machen wir Gründer groß. Im Mai 2024 ist unsere Zertifizierung um weitere drei Jahre verlängert worden. Mit Standorten in Duisburg und Kleve sind wir die erste Anlaufstelle für Gründer am Niederrhein. 2024 gab es hier fast 3.000 Beratungskontakte. 340 Teilnehmer haben unsere Seminare besucht. Zudem unterhalten wir Servicepunkte in Moers, Kalkar, Geldern und Wesel.
DER WEG ZU MEHR WACHSTUM
Auch nach der Gründungsphase sind wir für unsere Mitglieder da. Das Stichwort lautet: Existenzfestigung. Mehr als 640 Beratungskontakte hatten wir im vergangenen Jahr. Oft ging es dabei um Finanzierungsfragen bei geplanten Investitionen.
ERFOLGREICHE ÜBERGABE
Wer sein Unternehmen ein Leben lang aufgebaut hat, möchte es in gute Hände weitergeben. Auch bei der Nachfolgersuche unterstützen wir mit Info-Veranstaltungen und persönlichen Beratungen. 413 Beratungskontakte hatten unsere Experten im vergangenen Jahr zu diesem Thema.
DIGITALE WERKBANK
Gründung, Sicherung und Nachfolge: Unsere Online-Plattform „Unternehmenswerkstatt“ ermöglicht die Nutzung hilfreicher Tools in jeder Phase des Geschäftsbetriebs. Dabei werden die Nutzer kompetent und persönlich von unseren Experten begleitet.
AUSTAUSCH IM NETZWERK
Wir fördern den Austausch von Soloselbständigen und Kleinunternehmern. Für sie veranstalten wir mehrmals pro Jahr spezielle Netzwerk-Nachmittage. Unternehmen können dort ihre Leistungen vorstellen, es gibt Vorträge zu aktuellen Themen – und reichlich Raum für Gespräche.
HILFE FÜR GEFLÜCHTETE
Seit dem russischen Überfall auf die Ukraine sind viele Geflüchtete zu uns gekommen. Damit sie hier beruflich Fuß fassen können, beraten wir diese Zielgruppe auch zu den Themen Selbstständigkeit und Existenzgründung. Das erfolgreiche Veranstaltungsformat planen wir auch für 2025.
International
TURBULENTE ZEITEN
Internationale Konflikte erhöhen den Druck auf exportorientierte Unternehmen am Niederrhein. Zugleich macht insbesondere mittelständischen Unternehmen die Bürokratie zu schaffen. Für sie sind strenge Vorgaben, etwa der CO₂-Grenzausgleichsmechanismus, eine große Belastung. Umso wichtiger sind digitale Lösungen im Außenhandel. 71 Prozent der Carnet-Anträge sind bereits digital bei uns angekommen. Und auch die Zahl der elektronisch ausgestellten Ursprungszeugnisse ist auf 16.216 gestiegen. Die Digitalisierung macht den Außenhandel nicht nur effizienter. Sie ist ein entscheidender Faktor für die internationale Wettbewerbsfähigkeit unserer Unternehmen.
BESUCH DER DEUTSCH-SCHWEDISCHEN HANDELSKAMMER IN DUISBURG
AHK Schweden
Im Oktober haben wir in Duisburg den Vorstand der Deutsch- Schwedischen Handelskammer empfangen. Mit Vertretern aus Wirtschaft und Politik sprachen wir über die grüne Transformation der Stahlindustrie. Schweden wurde dabei als Vorbild für nachhaltige Technologien und Klimastrategien hervorgehoben. Einigkeit herrschte darüber, dass Europa mutige, gemeinsame Lösungen benötigt. Nur so kann es gelingen, wettbewerbsfähig zu bleiben.
WIRTSCHAFTSREISE NACH ECUADOR UND PERU
Für die regionale Wirtschaft ist es wichtig, neue Märkte zu erschließen. Das gilt insbesondere für die Bereiche erneuerbare Energien und grüner Wasserstoff. Und um eben diese Themen ging es auch im Frühjahr 2025 bei einer Erkundungsreise nach Südamerika. Organisiert wurde sie gemeinsam mit den Auslandshandelskammern Ecuador und Peru. Vertreter von NRW-Unternehmen und des Wirtschaftsministeriums NRW besuchten Energieprojekte und Unternehmen in beiden Ländern. Vor Ort sprachen wir mit Politikern, Ministerien und den deutschen Botschaften über Kooperationen und Geschäftschancen.
PRAXISNETZWERK AUSSENHANDEL
Wir haben ein neues Angebot für international tätige Mitgliedsunternehmen gestartet: das Praxisnetzwerk Außenhandel. Es bietet die Möglichkeit, sich mit erfahrenen Praktikern auszutauschen und Kontakte zu knüpfen. Neben fachlichem Input stehen aktuelle Herausforderungen im Import und Export im Fokus.
Aus- und Weiterbildung
DIE FACHKRÄFTE VON MORGEN GEWINNEN
Der Fachkräftemangel spitzt sich zu. Unternehmen haben immer größere Probleme, geeignete Mitarbeiter zu finden. Umso wichtiger ist es, duale Ausbildungen wieder ins Rampenlicht zu rücken. Hier setzen unsere Initiativen an. Wir kennen die Wünsche der Schulabgänger und wissen gleichzeitig, was die Unternehmen brauchen. Dadurch erreichen wir, dass der Start in die Ausbildung gelingt.
JUNGE WASSERSTOFF-EXPERTEN TREFFEN SCHOLZ UND HABECK
Es war eine große Auszeichnung: Beim IHK-Tag in Berlin im Mai 2024 durften wir unsere Zusatzqualifikation Wasserstoff vorstellen. Das stieß auch auf das Interesse hochrangiger Politiker. So besuchten uns der damalige Bundeskanzler Olaf Scholz und der damalige Wirtschaftsminister Robert Habeck. Auszubildende vom Niederrhein tauschten sich mit den Regierungsspitzen über den klimafreundlichen Energieträger aus.
Die Zusatzqualifikation hatten wir bereits 2023 mit Partnern aus der Stahlbranche und den berufsbildenden Schulen erarbeitet. Für eine zukunftsorientierte Industrie spielt Wasserstoff eine zentrale Rolle. Da Duisburg der größte Stahlstandort Europas ist, besteht großer Bedarf an Experten. Unsere Absolventen sind Pioniere in Deutschland. Sie kennen sich aus mit dem Einsatz, dem sicheren Umgang und dem richtigen Transport von Wasserstoff. Die Fachleute sind bereit für grünen Stahl. Beim IHK-Tag haben wir auch unser Berufsorientierungs- und Sprachcamp für Achtklässler aus dem Duisburger Norden vorgestellt. Außerdem informierten sich die Besucher über unser Angebot „Prüfungsdeutsch für Gastronomen und Bauberufe“. Insgesamt 120 Projekte aus ganz Deutschland waren beim IHK-Tag vertreten. Aber nur die Zusatzqualifikation Wasserstoff lockte sowohl Kanzler als auch Vizekanzler an einen Stand.
EHRENNADEL FÜR LANGJÄHRIGE PRÜFER
Holger Wesling hat in seinem Berufsleben schon viele Auszubildende begleitet. Der Techniker der Solvay GmbH aus Rheinberg engagiert sich ehrenamtlich als Prüfer in unserer IHK. Das macht er mittlerweile seit 25 Jahren. Wesling sorgt dafür, dass die berufliche Ausbildung hohen Standards entspricht. Er leistet so außerdem einen Beitrag, damit die Wirtschaft in der Region junge Fachkräfte bekommt.
Wesling ist einer von 80 Prüfern, die wir bei unserer Prüferehrung für ihre langjährigen Verdienste ausgezeichnet haben. 24 von ihnen haben wir für 25 Jahre ehrenamtliches Engagement die goldene Ehrennadel verliehen. Weitere 56 Prüfer nahmen die silberne Ehrennadel für zehn Jahre in Empfang.
BERUFLICHE KOMPETENZEN BELEGEN
Wer eine Stelle sucht, muss in der Regel eine Ausbildung oder ein Studium abgeschlossen haben. Es gibt aber auch Bewerber, die keinen Nachweis haben. Sie können jedoch oft mit praktischer Erfahrung punkten. An Personen ohne Abschluss richtet sich das sogenannte Feststellungsverfahren.
Wir als Niederrheinische IHK schauen uns dabei zunächst den beruflichen Werdegang des Kandidaten an. Passt alles, folgt eine praktische Prüfung im Unternehmen. Ein angehender Fachlagerist muss etwa den Wareneingang kontrollieren oder einen Lkw beladen. Belegt der Kandidat seine beruflichen Kompetenzen, bekommt er ein Zeugnis zur Vergleichbarkeit oder einen Bescheid von uns. Mit diesem Nachweis kann der Mitarbeiter auch im Betrieb Karriere machen. So leisten wir einen Beitrag, Fachkräfte im Unternehmen zu halten.
Das Feststellungsverfahren ist seit Januar 2025 im Berufsbildungsgesetz verankert. Es ersetzt das Programm Valikom Transfer. Mit dem alten Verfahren haben wir in den vergangenen Jahren insgesamt 139 Teilnehmer erfolgreich begleitet. NEUE
LEHRSTELLENBÖRSE IST ONLINE
Wir erleichtern die Suche nach dem geeigneten Auszubildenden oder dem passenden Betrieb: Seit Anfang 2025 gibt es eine neue digitale IHK-Lehrstellenbörse für NRW. Das Angebot ersetzt die deutschlandweite Plattform. Unternehmen können dort ihre Ausbildungsplätze einstellen. Auch Praktikumsstellen oder Schnuppertage sind auf der Seite zu finden.
Die Lehrstellenbörse bietet mehrere Vorteile: So erreichen die Anzeigen potenzielle Kandidaten in ganz NRW. Die Suche kann auch über die Grenze des Bundeslandes hinausgehen. Durch Videos und Fotos ist die Zielgruppe noch besser zu erreichen. Außerdem sind wir sichtbarer: Junge Talente finden unsere Angebote jetzt noch einfacher.
EXPERTEN FÜR INSOLVENZVERFAHREN SCHULEN
Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland nimmt zu. Der Bedarf an spezialisierten Fachkräften für die Abwicklung entsprechender Verfahren steigt. Daher haben wir den bundesweiten Zertifikatslehrgang „Experte für Insolvenz- und Sanierungsverfahren“ entwickelt. Die Kanzlei Schwentker Bückmann stand uns dabei zur Seite.
Insolvenzverwalter müssen komplexe rechtliche, wirtschaftliche und organisatorische Prozesse steuern. Auch ihr psychologisches Geschick ist gefragt: Betroffene Unternehmer und Mitarbeiter stehen oftmals unter einem enormen emotionalen Druck. Das erfordert ein hohes Maß an Einfühlungsvermögen. Die Teilnehmer befassen sich im Kurs deshalb auch mit persönlicher Resilienz.
Im September 2024 begann der erste Lehrgang. Das deutschlandweit einzigartige Angebot wird fortgesetzt.
BUSINESS WOMEN ZU GAST IN BRÜSSEL
Mit dem Frauen-Netzwerk „Business Women IHK Niederrhein“ blicken wir über Grenzen hinaus. Im September ging es mit Unternehmerinnen und IHK-Kolleginnen nach Brüssel. Dort haben wir unter anderem die EU-Kommission und das EU-Parlament besucht. Durch die Fahrt konnten wir neue Kontakte zur Politik und Wirtschaft knüpfen. Es ist uns gelungen, unser Netzwerk noch sichtbarer zu machen.
DIE BESTEN DER AUSBILDUNG
Bei unserer alljährlichen Bestenehrung werden die Top-Azubis und Absolventen der Höheren Berufsbildung geehrt. Auch die Industriemeister und Fachwirte erhalten eine Auszeichnung.
IM EINSATZ
Wir sind vor Ort: Mit unseren Ausbildungsbotschaftern besuchen wir die Schulen in der Region. Und bei den Azubi-Speed-Datings bringen wir Jugendliche und Unternehmen zusammen.
AUF DIE BERUFSWELT VORBEREITEN
Bei unserem Berufsorientierungs- und Sprachcamp entdecken Jugendliche ihre Stärken. Statt einfacher Theorie gibt es echte Einblicke, praktische Übungen und Tipps von Profis aus der Arbeitswelt.
Recht und Steuern
MEHR FREIHEIT, WENIGER BELASTUNGEN
Unternehmerische Freiheit ist die Basis für Erfolg und Innovation. Unser Leitbild sind ehrbare Kaufleute. Sie stehen für Eigenverantwortung, Rechtstreue und sind auf verlässliche Rahmenbedingungen angewiesen. Dafür setzen wir uns ein. Das bedeutet: weniger Bürokratie, weniger Belastungen durch Steuern und Abgaben sowie weniger Regulierung. Wer Recht hat, sollte auch schnell und unkompliziert Recht bekommen. Das ist gerade in wirtschaftlich herausfordernden Zeiten entscheidend.
GELEBTE DEMOKRATIE
Demokratie ist in ein hohes Gut und wird in unserer IHK gelebt. Im Herbst 2024 hat die Wirtschaft am Niederrhein ihre Vertreter in die Vollversammlung (VV) gewählt. 159 Unternehmer haben sich für 84 Sitze der Wahl gestellt. Rund die Hälfte der VV-Mitglieder ist neu dabei. Zum ersten Mal war es möglich, online zu wählen.
Im Dezember kam das neu gewählte Parlament der regionalen Wirtschaft erstmals zusammen. Bis ins Jahr 2029 wird die Vollversammlung den Kurs unserer IHK festlegen. Mit ihrem ehrenamtlichen Engagement geben die Vertreter der regionalen Wirtschaft eine Stimme – in NRW, Berlin und in Europa.
NETZWERK ERWEITERN
Ein starkes Netzwerk wirkt sich positiv aus auf den unternehmerischen Erfolg. Unsere Veranstaltungen im Wirtschafts- und Steuerrecht bieten eine Plattform zum Austausch. Die Teilnehmer betrachten Best-Practice-Beispiele und lernen voneinander.
Wir schaffen Mehrwert für unsere Unternehmen – etwa durch regelmäßige Info-Veranstaltungen zum Arbeitsrecht. Dafür kooperieren wir mit der Unternehmerverbandsgruppe aus Duisburg und der Unternehmerschaft Niederrhein. Ein neues Format ist das „Forum Datenschutz“. Dort arbeiten wir zusammen mit der Gesellschaft für Datenschutz und Datensicherheit. Unsere Themen sind praxisnah. Wir zeigen Lösungswege auf.
Auf dem „Versicherungsvermittlertag Niederrhein“ haben wir uns im September mit aktuellen Branchentrends beschäftigt. Auch hier geht es digital zu: Der Einsatz von Künstlicher Intelligenz gewinnt an Bedeutung. Die Technologie wird das Versicherungsgeschäft revolutionieren. Die Veranstaltung haben wir organisiert mit den Kollegen der IHK Mittlerer Niederrhein und dem Bundesverband Deutscher Versicherungskaufleute.
Auch der Stellenwert von Corporate Social Responsibility (CSR) nimmt zu. Immer mehr Unternehmen übernehmen gesellschaftliche Verantwortung und handeln nachhaltig. Darüber sprechen wir bei unserem CSR-Frühstück. Das Motto dabei: „Sie tun Gutes, wir reden darüber“. Im August haben wir bei Duisport über pragmatische Ansätze zur Umsetzung der ESG-Regulatorik gesprochen. Wir haben erfahren, welche Impulse die Duisburger Hafen AG setzt.
UNTERSTÜTZUNG BEIM START UND DANACH
Wer ein Unternehmen gründen möchte, muss gesetzliche Vorgaben erfüllen. Der Name des Unternehmens darf beispielsweise nicht irreführend oder verwechselbar sein. Den gewünschten Firmennamen überprüfen wir kostenlos – digital mittels Online-Formular. So gibt es bei der Eintragung ins Handelsregister keine Überraschungen.
Den Start als Unternehmer wollen wir schneller, leichter und effizienter machen. Für Vermittler von Versicherungen, Finanzanlagen und Immobilienkrediten ist die Erlaubnis von der IHK der Start als Unternehmer. Für Sachverständige ist die öffentliche Bestellung das Aushängeschild, um sich von anderen Sachverständigen abzuheben. Sachverständige sind bei der Streitbeilegung vor Gericht und außerhalb besonders gefragt. Bei der Überprüfung der Sachverständigen spielt unser ehrenamtlicher Sachverständigenausschuss eine maßgebliche Rolle.
ENTLASTUNG BEI BÜROKRATIE UND STEUERN
Im Zuge der Bundestagswahl haben wir uns dafür eingesetzt, Unternehmen zu entlasten. Denn die ausufernde Bürokratie belastet die Wirtschaft. Berichts-, Nachweis- und Dokumentationspflichten binden Arbeitskraft. Die Zahl der Anforderungen steigt. Weniger bürokratische Vorgaben und mehr Digitalisierung in der Verwaltung sollen Unternehmen wieder mehr Ressourcen für ihr Kerngeschäft geben.
Erfolgreiches Wirtschaften erfordert außerdem ein einfaches und gerechtes Steuerrecht. Auch hier haben wir unsere Positionen klargemacht. Was wir brauchen, ist eine Unternehmenssteuerreform. Die letzte stammt aus dem Jahr 2008. Die Regeln sind nicht mehr zeitgemäß. Die neue Reform muss komplizierte und bürokratische Abgrenzungen vermeiden und vor allem die Steuerbelastung auf ein im internationalen Vergleich wettbewerbsfähiges Maß senken.
Im Arbeitskreis Wirtschafts- und Steuerrecht befassen wir uns mit diesen Themen. Unternehmer und Führungskräfte sprechen über aktuelle Entwicklungen. Der Austausch über Gesetzentwürfe, Rechtsprechung und ihre Folgen bringt uns voran. So können wir als Interessenvertretung unsere Stimme bei Politik und Verwaltung wirksamer erheben.
Unsere IHK in den Kreisen Wesel und Kleve
KURZE WEGE FÜR EINE STARKE WIRTSCHAFT
29 Kommunen, mehr als 48.000 Unternehmen und rund 700.000 Einwohner. Das sind die Kennziffern der Kreise Kleve und Wesel. Für eine starke Wirtschaft am Niederrhein braucht es verlässliche Partner und kurze Wege. Deshalb beraten wir unsere Mitglieder in den Service-Punkten Kleve, Kalkar, Geldern, Wesel und Moers. Aber auch auf digitalem Weg sind wir stets erreichbar. Wer Fragen zu Themen wie Außenwirtschaft oder Ausbildung hat, bekommt bei uns die Antworten.
EIN GRUND ZUM FEIERN
Hier sitzen Firmen mit Strahlkraft: Die Gocher Firma Derbystar produziert den Fußball für die Bundesliga. Die Unternehmen Chefs Culinar aus Weeze und Bofrost aus Straelen transportieren Lebensmittel europaweit. Und Probat aus Emmerich am Rhein ist Weltmarktführer im Bau von Kaffeeröstmaschinen. Bei unserem Sommerempfang haben wir das Jubiläum groß gefeiert. NRW-Landwirtschaftsministerin Silke Gorißen hielt in ihrer Heimatstadt Kleve die Festansprache. Die Gäste blickten aber nicht nur zurück. Wirtschaft und Politik diskutierten über die Zukunft des Niederrheins. Azubis aus verschiedenen Branchen erzählten, was ihnen im Berufsleben wichtig ist.
NEUE LEITUNG DER ZWEIGSTELLE
Eva Folkerts leitet seit September 2024 unsere Zweigstelle in Kleve. Sie hat als Referentin an der Radboud Universität in Nijmegen und beim Grensland College in Winterswijk gearbeitet. Und spricht fließend Niederländisch. Beste Voraussetzungen also für den neuen Job. Denn: Der Kreis Kleve teilt 137 Kilometer Grenze mit unseren niederländischen Nachbarn. Für NRW sind die Niederlande der Handelspartner Nummer eins. Folkerts möchte in ihrer Rolle einen Beitrag zum grenzübergreifenden Wachstum leisten.
Mittlerweile hat sie schon viele Unternehmen in der Region besucht. Darüber hinaus macht sie sich auch stark für die Wissenschaft: Beim Förderverein der Hochschule Rhein- Waal ist Folkerts Geschäftsführerin.
BLICK AUF DAS RIESEN-TELESKOP
Die Erfahrungsaustauschgruppe Wesel (Efra) beschäftigte sich 2024 auch mit dem Weltall. So besuchten die Mitglieder die Firma Wessel in Xanten. Der Kesselbauer hatte mit dem Duisburger Unternehmen Vertex ein 25 Tonnen schweres Radioteleskop entwickelt. Damit sollen Wissenschaftler demnächst in der chilenischen Atacama-Wüste die Ursprünge des Weltalls erforschen.
Auch ein Besuch im Bildungszentrum des Baugewerbes in Wesel stand 2024 auf dem Programm. Bis zu drei Mal pro Jahr treffen wir uns mit der Efra-Kreis Wesel. Wir besuchen Unternehmen und werfen einen Blick in den Arbeitsalltag.
Presse und Kommunikation
DIE WELT DREHT SICH SCHNELLER
Kriege, politische Machtwechsel, Wirtschaftskrise – in Zeiten, in denen sich die Nachrichten überschlagen, stehen wir als IHK unseren Unternehmen unterstützend zur Seite. Das bedeutet auch: Wir sind lauter denn je und bleiben es auch. Aufmerksamkeit ist bei der Informationsflut ein rares Gut. Sie zu erhalten und zu behalten erfordert: Aktualität, Relevanz, Timing, Überraschungsmomente und Teamwork.
IHK; Sommerempfang; Vollversammlung; 2024; Kleve Stadthalle
AKTUALITÄT
Die Nachrichtenlage kann sich binnen Minuten verändern. Wir haben täglich einen Blick auf die wirtschaftlich relevanten Themen. Im engen Austausch mit den Teams aus den Fachbereichen reagieren wir tagesaktuell. 2024 waren Verkehrsthemen besonders gefragt, dicht gefolgt von Standortproblemen und der Fachkräftesituation. Mit einem Statement zur Betuwe-Linie hat es unser Präsident Werner- Schaurte-Küppers bis in die Tagesschau geschafft.
RELEVANZ
Wir liefern hochwertige journalistische Inhalte. Das gilt für unsere Pressearbeit ebenso wie für unsere Publikationen. Seit einem Jahr können Sie unsere „Niederrhein Wirtschaft“ im neuen Design lesen – in Print und digital. Über 30 Unternehmen haben wir vorgestellt, ebenso Promis aus der Region. Hundetrainer Martin Rütter erzählte über konstruktive Kritik, Eishockeyspieler Christian Ehrhoff sprach über Teamwork, die damalige Bundestagspräsidentin Bärbel Bas über eine gute Gesprächskultur und Fernsehmoderatorin Siham El-Maimouni berichtete, welche Rolle verständliche Sprache für sie spielt.
TIMING
Die Redaktionen werden kleiner, die Postfächer voller. Umso wichtiger ist das persönliche Gespräch mit den Journalisten. Ein Griff zum Hörer, ein Treffen vor Ort – wir stehen im engen Austausch mit der regionalen Presse. Dabei gelten wir als zuverlässiger Ansprechpartner. Wir begrüßen regelmäßig Journalisten bei unseren Veranstaltungen oder in unserer IHK. 2024 etwa zur Vorstellung der Ruhrlageberichte, beim jährlichen Pressebrunch oder beim Logistikkongress (UECC).
ÜBERRASCHUNGSMOMENTE
IHK ist nicht mehr Synonym für Anzüge, Faxgeräte und verstaubte Bücher. 2024 setzen wir auf Pullis, einen nutzerfreundlichen Webauftritt und moderne Veranstaltungsausstattung. Und vor allem auf hochwertigen Videocontent: Ein Bild sagt mehr als 1.000 Worte – ein Video hat gleich Hunderte davon. Beste Voraussetzungen, um unsere Inhalte zielgruppengerecht zu vermitteln.
TEAMWORK
Nur als Team können wir die Themen, die die Wirtschaft umtreibt, voranbringen. Ein wichtiger Teil ist unser Ehrenamt. Das wollen wir wertschätzen, indem wir es sichtbar machen. Von Pressekontakten, Videostatements bis hin zur Kampagne „Ich kann so nicht arbeiten“.
Wirtschaftsjunioren
DER JUNGEN WIRTSCHAFT EINE STIMME GEBEN
Die Wirtschaftsjunioren (WJ) sind ein Netzwerk von Unternehmern und Führungskräften unter 40 Jahren. Auch in Duisburg und im Kreis Wesel sowie im Kreis Kleve geben sie der jungen Wirtschaft eine Stimme. Die Mitglieder möchten im Beruf etwas erreichen – und auch darüber hinaus. Mit ihrem wirtschaftspolitischen und gesellschaftlichen Engagement übernehmen sie Verantwortung für die Zukunft. Das Netzwerk wächst: Wer mitmachen möchte, ist herzlich eingeladen.
TRAINING ZUM UMGANG MIT KONFLIKTEN
Auf Veränderungen müssen Führungskräfte kompetent reagieren. Um sich auf diesem Gebiet weiterzubilden, trafen sich Mitglieder beider Juniorenkreise im Oktober zu einem Training in Kamp-Lintfort.
Mit Coach Andreas Griesbach sprachen sie über den Umgang mit Konflikten. Wie können diese im Team entstehen? Welche Rolle nimmt die Teamführung als Schlichter ein? Und mit welchen Methoden lassen sich Konflikte vermeiden? Um diese und weitere Fragen ging es in den praxisnahen Übungen. Das ist der Ansatz der WJ-Seminare: Die Mitglieder des Netzwerks sollen sich persönlich weiterentwickeln.
INNOVATIVE GESCHÄFTSIDEEN AUFZEIGEN
Seilroboter für die Industrie, nachhaltige Wattestäbchen oder eine Uhr ohne Zahlen: Beim Ruhrpitch im Oktober präsentierten Start-ups einer Fachjury ihre innovativen Geschäftsideen. Die WJ Duisburg waren diesmal Gastgeber. Sie organisieren das Format mit den Kollegen aus Essen.
Dabei steht nicht der Wettbewerb im Vordergrund. Für die Teilnehmer geht es darum, sich zu vernetzen. Ihre Ideen sollen den Wirtschaftsstandort stärken.
KAMINGESPRÄCHE MIT POLITIKERN
Die Wirtschaftsjunioren haben einen guten Draht zur Politik. So lädt die Duisburger Gruppe regelmäßig zum Kamingespräch. Im Frühjahr 2024 war Dezernent Martin Linne zu Gast. Mit ihm redeten die Teilnehmer über Stadtentwicklung und Mobilität. Linne sprach dabei auch über das Herzensprojekt seiner Laufbahn: die Umgestaltung des Landschaftsparks Duisburg-Nord.
SPIELPLATZ-EINSATZ MIT DER SCHUBKARRE
Die WJ Kleve zogen sich im April 2024 ihre Arbeitsoveralls an. Mit Radlader und Schubkarren tauschten sie den Sand im Kindergarten St. Martin in Kleve-Griethausen aus. Für die Kindergärten ist das oft ein Kraftakt. Daher freute sich das Team von St. Martin über die Hilfe. Die jungen Unternehmer setzen sich regelmäßig für das Wohl der Kinder im Kreis ein.
CHANCEN IN DER GRENZREGION
Für Unternehmen im Kreis Kleve ergeben sich durch die länderübergreifende Zusammenarbeit große Chancen. Sie machen Geschäfte mit den Niederlanden und stellen Arbeitskräfte aus dem Nachbarland ein.
Diesem Thema widmeten sich die WJ Kleve gemeinsam mit der Euregio Rhein-Waal im April 2024. Sie diskutierten bei einer Info-Veranstaltung die Chancen für junge, deutsche Unternehmer in der Grenzregion.
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