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Pakistan: Zahlungsabwicklung in ausländischen Devisen stark eingeschränkt

Aufgrund einer sich verschärfenden Wirtschafts- und Finanzkrise und stark zurückgehender Devisenreserven haben das Finanzministerium und die Zentralbank Pakistans die Bezahlung von Importen nach Pakistan in ausländischen Devisen stark eingeschränkt.
Wie die für Pakistan zuständige Auslandshandelskammer in den Vereinigten Arabischen Emiraten (AHK) und die deutsche Botschaft in Pakistan berichten, werden praktisch keine Akkreditive (Letter of Credit, LC) mehr ausgestellt.
 
Gemäß der Mitteilung No. 20/2022 vom 27. Dezember 2022 des Exchange Policy Department (EPD) der pakistanischen Zentralbank wurde mit Wirkung zum 2. Januar 2023 die Eröffnung von Akkreditiven bzw. die Bezahlung von Einfuhren in ausländischer Währung nun für folgende Bereich priorisiert:

Essenzielle Einfuhren

Einfuhren im Zusammenhang mit lebenswichtigen Sektoren wie Lebensmittel (Weizen, Speiseöl usw.) und Arzneimittel (Rohstoffe, lebensrettende/unentbehrliche Arzneimittel, chirurgische Instrumente einschließlich Stents usw.).

Energieeinfuhren

Einfuhren im Zusammenhang mit Öl und Gas sowie Kohle (für Kraftwerksprojekte, genehmigt vom Energieministeriums).

Einfuhren durch die exportorientierte Industrie

Einfuhren, insbesondere von Rohstoffen, Vorprodukten und Ersatzteilen, durch die exportorientierte Industrie.

Importe für landwirtschaftliche Betriebsmittel

Einfuhr von Gütern, die als Input für die Landwirtschaft benötigt werden (Saatgut, Düngemittel und Pestizide).

Zahlungsaufschub/selbstfinanzierte Importe

  • Einfuhren mit Zahlungsaufschub von mehr als 365 Tagen ab Versanddatum, vorzugsweise von Mutter-/Schwesterunternehmen der Importeure;
  • Importe, die durch Devisen finanziert werden, die bei den Importeuren durch Eigenkapital oder Projektdarlehen/Importdarlehen im Ausland aufgenommen wurden (in Übereinstimmung mit den geltenden Devisenvorschriften).

Einfuhr für exportorientierte Projekte, die kurz vor dem Abschluss stehen

Einfuhr von Anlagen und Maschinen für exportorientierte Projekte, die kurz vor der Fertigstellung stehen, wenn mindestens 75 Prozent der Anlagen und Maschinen des Projekts bereits eingeführt wurden.
Die Deutsche Auslandshandelskammer Vereinigte Arabische Emirate (AHK VAE) mit Sitz in Abu Dhabi und Dubai hat ihr Beratungsangebot um Pakistan erweitert. Der “Pakistan Desk” bietet deutschen Unternehmen, die sich für den dortigen Markt interessieren, neben Beratung zu Marktchancen und Potenzialen auch eine gute Verzahnung und ein relevantes Netzwerk von Akteuren und Einrichtungen vor Ort an. Die AHK VAE betreut neben Pakistan bislang schon die Länder der Vereinigten Arabischen Emirate, Irak, Kuwait, Katar und Oman.