IHK-Regionalgeschäftsstelle Altenkirchen

Die Konjunktur im Landkreis Altenkirchen


Kehrtwende bei Konjunkturklima – Geschäftsaussichten brechen ein
Das Konjunkturklima im Landkreis Altenkirchen hat sich nach einer deutlichen Aufhellung zum Jahreswechsel 2021/22 wieder erheblich eingetrübt. Der IHK‑Konjunkturklimaindikator, in dem die derzeitige Lage und die Aussichten für die Zukunft verechnet werdenfällt zum Frühsommer 2022 um 30 Punkte auf 88 Punkte und setzt sich damit wieder unter den Wert des Konjunkturklimas im IHK-Bezirk Koblenz (IHK-Konjunkturklimaindikator: 92 Punkte). Unterhalb der 100-Punkte-Marke liegt der Bereich, indem die Gesamtstimmung mehrheitlich negativ geprägt ist.
Während die Beurteilung der aktuellen Geschäftslage durch die regionalen Betriebe nur wenig schlechter beurteilt wird (Frühsommer 2022: 19 Prozentpunkte, Winter 2021/22: 24 Prozentpunkte), nehmen die mittelfristigen Geschäftserwartungen massiv ab. Nur 6 Prozent der Betriebe rechnen mit einer Verbesserung der Geschäftstätigkeit in den nächsten 12 Monaten, 42 Prozent hingegen mit einer Verschlechterung. Positiv anzumerken ist, dass fast jedes zweite Unternehmen den aktuellen Geschäftsgang als gut und jedes vierte Unternehmen als befriedigend bewertet.
Die erhebliche Eintrübung des Konjunkturklimas im Landkreis wirkt sich des Weiteren auf die Investitions- und Beschäftigungsabsichten aus. Sowohl die Investitions- als auch die Beschäftigungsneigung lassen im Vergleich zur Umfrage im Winter 2021/22 deutlich nach. Dennoch besteht eine konjunkturfördernde Wirkung, denn 74 Prozent der Betriebe planen gleichbleibende bis steigende Investitionen und 88 Prozent rechnen mit einer gleichbleibenden bis steigenden Beschäftigung.
Die heimischen Unternehmen berichten aktuell von zwei zentralen Risiken: Zum einen die Energie- und Rohstoffpreise (91 Prozent), die weiterhin als größte Gefahr angesehen werden. Zum anderen kommen die Auswirkungen des Ukraine-Kriegs hinzu, die für 72 Prozent der Unternehmen eine neue und kaum berechenbare Bedrohung darstellen. An Bedeutung verloren und dennoch auf dem dritten Platz der Risiko-Skala platziert sich der Fachkräftemangel (Frühsommer 2022: 37 Prozent, Winter 2021/22: 64 Prozent). Mit den weiter sinkenden Infektionszahlen und den Anfang April ausgelaufenen Corona-Maßnahmen wird die weitere Entwicklung der Corona‑Pandemie aktuell weniger bedrohlich wahrgenommen (Winter 2021: 23 Prozent).