Das steckt dahinter | 24.04.2025

Der IHK-Konjunkturbericht – am Puls der Wirtschaft in Heilbronn-Franken

Noch nie war er so wertvoll wie heute: Der Konjunkturbericht der IHK Heilbronn-Franken ist nicht nur eine aktuelle Zustandsbeschreibung der wirtschaftlichen Lage in den heimischen Schlüsselbranchen, er ist auch ein Stimmungsbarometer der Unternehmen in einer der wichtigsten und breit aufgestellten Wirtschaftsregionen des Landes.

Von Andreas Lukesch
Insofern kommt am Konjunkturbericht, den die IHK alle drei Monate vorlegt, keiner vorbei – nicht die IHK-Mitgliedsbetriebe und schon gar nicht die politischen Vertreter der Region, die Abgeordneten, Bürgermeister, Interessensvertreter und sonstige Multiplikatoren, deren Job es ist, die Wirtschaftspolitik im Sinne der heimischen Unternehmen zu gestalten.
Die Interessen ihrer Mitgliedsbetriebe vertritt auch die IHK. Dafür ist sie – unter anderem – da und verschafft sich so mit dem Konjunkturbericht eine belastbare und aktuelle Datengrundlage für politische Argumentationen und Forderungen. Denn gegen die ausufernde Bürokratie kann nun mal besser anargumentieren, wer belegen kann, dass Papierkram und Regulierungsübereifer zu den bedrohlichsten Geschäftsrisiken einer Mehrzahl der Unternehmen gehören.
Zugegeben, in starken Zeiten, wenn die Wirtschaft rund läuft, die Unternehmen wachsen und gedeihen, mag der regelmäßige Konjunkturbericht nicht allzu viele bei der Lektüre in Aufregung versetzen. Wenn die Wirtschaft aber schwächelt, der Wachstumsmotor stottert, wenn sich Krisen manifestieren, wirtschaftspolitische Entscheidungen nicht verfangen und die Anzahl der Unzufriedenen wächst, dann entwickelt der Konjunkturbericht seine ganze Macht. Er wird zum schlagenden Argument, zu einer normativen Kraft des Faktischen, die Handeln erzwingt – zumal dann, wenn mehr als 70 IHKs in ganz Deutschland gemeinsam mit der Dachorganisation DIHK dieselben unangenehmen Wahrheiten an die Entscheider in Berlin und den Ländern senden.

So unverzichtbar der Konjunkturbericht ist, so sehr lebt er vom Mitmachen.

IHK-Hauptgeschäftsführerin Elke Döring forderte bei der jüngsten Vorstellung des Konjunkturberichts für das vierte Quartal 2024 nicht zum ersten Mal einen wirtschaftspolitischen Richtungswechsel, eine neue politische Agenda und konnte dies mit einer für die Politik entlarvenden Zahl untermauern. Einer Zahl, zusammengetragen aus den Angaben von rund 360 Betrieben zwischen Wertheim, Crailsheim und Eppingen, die für insgesamt 87.000 Beschäftigte stehen. Für mehr als 40 Prozent dieser befragten Unternehmen gehört mittlerweile die Wirtschaftspolitik zu den größten Geschäftsrisiken. Zwei Jahre zuvor lag die Zahl der Unzufriedenen noch bei 20 Prozent – der geradezu kometenhafte Aufstieg eines Geschäftsrisikos.
Der IHK-Konjunkturbericht ist die umfangreichste Sammlung wirtschaftlicher Indikatoren in der Region und umfasst alle Branchen – von der Industrie, dem Handel und dem Baugewerbe bis hin zu den Dienstleistern und dem Hotel- und Gaststättengewerbe. Damit zeigt die Erhebung auch, welche Auswirkungen etwa globale Wirtschaftsverschiebungen auf den Einzelhändler in der Heilbronner Innenstadt haben. Oder wie Unternehmen reagieren, wenn die Rahmenbedingungen am Traditionsstandort nicht mehr stimmen und sie ihre Investitionen im Ausland besser angelegt sehen. An der Stelle mutiert der Konjunkturbericht zum Frühwarnsystem für die Standortpolitik und damit für Zukunft und Wohlstand einer ganzen Region.
So unverzichtbar der Konjunkturbericht ist, so sehr lebt er vom Mitmachen. Je mehr Unternehmen sich beteiligen, desto aussagekräftiger wird die Datensammlung. Wie eine Beteiligung funktioniert, steht alles auf der Webseite der IHK Heilbronn-Franken. Dort gibt es auch einen Musterfragebogen. Und den nächsten, ganz frischen, Konjunkturbericht gibt es wieder am 6. Mai 2025, wie gewohnt mit allen Zahlen, Daten und Einordnungen für jede Branche, ebenfalls online unter “Zahlen, Daten & Fakten - Aktueller Konjunkturbericht”.

Weitere Informationen:

Andreas Lukesch
Leiter Marketing & Kommunikation und Pressesprecher