Tourismus

ADAC präsentiert Camping-Trends 2024

Laut ADAC wird das Camping vielfältiger, jünger, abenteuerlicher, autarker und individueller – ob mit Wohnmobil oder Caravan, im Zelt oder Mobilheim. Die Campingwelt des Jahres 2024 sei von einer Vielzahl von Trends geprägt, heißt es. Bei den Campingarten wird die Palette immer breiter, das ergab eine ADAC Umfrage: Am beliebtesten sind der Urlaub mit dem klassischen Wohnmobil und die Ferien in Mobilheim, Bungalow, Hütte oder Chalet auf dem Campingplatz – jeweils 34 Prozent planen das in den nächsten zwei Jahren. Direkt darauf folgt bereits das Zelt mit 28 Prozent. Mehr Interesse in Zukunft verbuchen auch alle anderen Campingarten. Vor allem junge Familien entdecken zunehmend den Spaß am Camping.
Zur Entwicklung und wirtschaftlichen Bedeutung des Campings: 2023 verbuchten die Campingplatzbetreiber hierzulande mit über 42 Millionen Übernachtungen laut Statistischem Bundesamt (destatis) einen neuen Rekord, ein Plus von mehr als 5 Prozent gegenüber dem Vorjahr und von über 18 Prozent gegenüber dem Vor-Corona-Jahr 2019. Campingtourismus bringt der heimischen Wirtschaft einen Umsatz von über 18 Milliarden Euro pro Jahr, so eine Untersuchung des Deutschen Wirtschaftswissenschaftlichen Instituts für Fremdenverkehr.
Nach mehreren Rekordjahren normalisiert sich laut Caravaning Industrie Verband (CIVD) der deutsche Campingfahrzeug-Markt auf hohem Niveau. Die Nachfrage bleibe trotz des getrübten Konsumklimas hoch. Insgesamt 90.365 Neuzulassungen im Jahr 2023 bedeuten im Vergleich zum Vorjahr nur ein leichtes Minus von 0,7 Prozent. Die Neuzulassungen bei den Wohnmobilen liegen mit 68.469 weiter über dem Vor-Pandemie-Niveau; im Vorjahresvergleich gibt es ein Plus von 3 Prozent. Bei den Wohnwagen bedeuten 21.896 Neuzulassungen hingegen ein Minus von 10,5 Prozent. Hier zeigt sich laut CIVD die Verunsicherung unter anderem bei Familien und Jüngeren aufgrund steigender Lebenshaltungskosten, hoher Zinsen und fehlender Planungssicherheit. Statt ein Fahrzeug zu kaufen, werde generell häufiger gemietet. Auch das Interesse an gebrauchten Wohnmobilen und Caravans ist groß: 177.459 Besitzumschreibungen (+ 3,1 %) wurden im vergangenen Jahr registriert.
Trends im Überblick:
Camper: Camping boomt vor allem bei jungen Familien – Zelturlaub ist mit 28 Prozent beliebt.
Marktentwicklung: Der Markt normalisiert sich auf hohem Niveau. Plus bei Wohnmobilen, zweistelliges Minus bei Wohnwagen. Großes Interesse an gebrauchten Wohnmobilen und Caravans.
Elektro-Wohnmobile: Die meisten Wohnmobile sind weiterhin Dieselfahrzeuge. Noch gibt es laut ADAC keinen deutlichen Aufschwung bei batterieelektrischen Wohnmobilen, da sie noch nicht zu den Bedürfnissen der Camper passten. Elektrocamper seien auf dem Vormarsch, hätten aber noch begrenzte Reichweiten und hohe Preise. Das Bewusstsein der Campingplatz-Betreiber für die Ladeinfrastruktur nehme zu.
Einstellung zur Nachhaltigkeit bei Campern: Nachhaltigkeit ist für Camper wichtig. Dies zeigt die ADAC-Umfrage. Für etwa 40 Prozent von ihnen sind Themen wie nachhaltige Mobilität am Zielort und CO₂-Fußabdruck der Reise wichtige Kriterien. Bei Urlauberinnen und Urlaubern allgemein gilt das nur für rund 20 bis 30 Prozent. E-Fuels könnten dem ADAC zufolge den CO₂-Fußabdruck der Camper bereits in naher Zukunft um 20 Prozent senken.
Micro-Camping und legales Wildcamping: Zunehmend gefragt kleine, einfache Stellplätze, die von Privatleuten gegen ein geringes Entgelt zur Verfügung gestellt werden, etwa auf dem Bauernhof oder beim Winzer, sowie legale Alternativen zum Wildcamping.
Beliebte Campingziele: Kroatien, Deutschland und Italien sind laut ADAC wieder besonders beliebt. Die Nachfrage für Schweden steige rasant an.
Weitere Platz-Trends für 2024: Camping wird zunehmend digitaler. Heutzutage erwarten Gäste, dass sie ihren Wunschplatz online buchen können und dass auf dem Campingplatz ein zuverlässiger WLAN-Anschluss vorhanden ist. Immer mehr Menschen nutzen die Möglichkeit, von einem Campingplatz aus zu arbeiten und Betreiber reagieren darauf, indem sie Räume mit Highspeed-Internet für sogenannte „Workation“ zur Verfügung stellen.

Stand: 26.03.2024