Risiko wird Realität: Hamburg muss handeln
Der Fachkräftemangel gilt für viele Unternehmen als Geschäftsrisiko Nummer eins – und das seit Jahren. Im engen Dialog mit Wirtschaft, Politik und vielen anderen Akteuren hat die Handelskammer Hamburg eine Fachkräftestrategie entwickelt und diese Ende 2022 veröffentlicht.
Der Fachkräftemangel auf dem Hamburger Arbeitsmarkt wird sich voraussichtlich noch weiter verschärfen. Im Jahr 2040 könnten in Hamburg nach Prognosen des Hamburgischen WeltWirtschaftsInstituts (HWWI) insgesamt 175.000 Fachkräfte fehlen, im Jahr 2043 bereits 206.000 – trotz erheblichen Automatisierungsfortschritts. Bisher gingen die allgemeinen Prognosen von weit weniger fehlenden Fachkräften aus.
Mit der Fachkräftestrategie Hamburg 2040 legt die Handelskammer Hamburg das Ergebnis einer intensiven Auseinandersetzung mit der Fachkräftesituation am Standort Hamburg und Lösungsansätze vor. Damit ergänzt sie ihren Zukunftskurs „Hamburg 2040: Wie wollen wir künftig leben – und wovon?“ um einen neuen Meilenstein und fokussiert eines der drängendsten Probleme der Wirtschaft.
Mit Bezug auf die „Hamburger Strategie zur Sicherung des Fachkräftebedarfs“ aus dem Jahr 2013 werden in der Handelskammer-Fachkräftestrategie aktuelle Stärken und Schwächen analysiert, die dringlichsten politischen Handlungsbedarfe adressiert, laufende Aktivitäten und beispielgebende Maßnahmen vorgestellt.
Vier Handlungsfelder der Handelskammer-Fachkräftestrategie
1. Fachkräfte qualifizieren
2. Erwerbsbeteiligung erhöhen
3. Zuwanderung gezielt fördern und gestalten
4. Attraktive Arbeitsbedingungen schaffen
2. Erwerbsbeteiligung erhöhen
3. Zuwanderung gezielt fördern und gestalten
4. Attraktive Arbeitsbedingungen schaffen
- Hintergrund
Es ist soweit: Die letzten geburtenstarken Jahrgänge gehen allmählich in Rente – und Zuwanderung allein kann das nicht mehr ausgleichen. Die digitale Transformation schreitet voran – doch Nachwuchs, Belegschaften und Führungskräfte werden bis heute nicht ausreichend geschult und ausgebildet. Pandemieeffekte kommen hinzu – Branchen wie das Gastgewerbe, die Pflege oder die Steuerberatung haben den Mangel in den letzten Jahren besonders schmerzhaft zu spüren bekommen; auch die Ausbildung war durch Corona zwischenzeitlich stark beeinträchtigt.Schon heute wird an vielen Stellen in der Stadt mit großem Engagement für die Sicherung des Fachkräftebedarfs gearbeitet, gefördert, geworben. Mit unserer Fachkräftestrategie 2040 bauen wir auf die „Hamburger Strategie zur Sicherung des Fachkräftebedarfs“ auf, die 2013 unter Führung des Senats und unter Beteiligung der Handelskammer und anderer wichtiger Stakeholder entwickelt wurde.
Fachkräfte in Hamburg: Status, Rahmenbedingungen und Perspektiven – mit Daten und Fakten aus zwölf wichtigen Wirtschaftszweigen
Kontakt

Stefanie Gotthardt
Dr. Torsten König