Jahrespressegespräch

Infrastruktur: IHK sieht Fortschritte

Aber Brons mahnt Beschleunigung von Planverfahren an
Die IHK für Ostfriesland und Papenburg erwartet für dieses Jahr Fortschritte bei der Umsetzung von Infrastrukturvorhaben in der Region. Darauf verwies IHK-Präsident Dr. Bernhard Brons bei der Jahres-Pressekonferenz in Emden. Als Beispiele führte er die Ledabrücke in Leer, die Friesenbrücke bei Weener und den Großschiffsliegeplatz im Emder Außenhafen an. „Wir kommen in diesem Jahr ein gutes Stück voran“, fasst der IHK-Präsident die Erwartungen für 2024 zusammen.

Ledabrücke in Leer

Die ersten vorbereitenden Bauarbeiten zum Neubau der Ledabrücke sind bereits Ende letzten Jahres aufgenommen worden. Das waren vor allem Vermessungs- und Rodungsarbeiten sowie Sandaufbringungen. „Wir gehen nach dem jetzigen Stand der Dinge davon aus, dass die neue Brücke 2028 fertig sein wird“, so Brons. Er erinnerte daran, dass sich die IHK-Vollversammlung bereits 2018 mit dem Vorhaben befasst habe. Dann sei mehr als ein Jahrzehnt seit Beginn der Planungen vergangen. „Das ist eindeutig zu lang. Es darf nicht sein, dass die Planung von Infrastrukturprojekten in Deutschland wesentlich länger dauert als der Bau an sich“, sagte Brons und mahnte bei der Politik erneut eine massive Beschleunigung von Planverfahren an. Es werde angesichts der neuerlichen Gewichtsreduzierung allerhöchste Zeit, dass der Bau der neuen Brücke jetzt Fahrt aufnehme.

Friesenbrücke bei Weener

Das Gleiche gelte für den Neubau der Friesenbrücke über die Ems bei Weener. Auch wenn die IHK die von der Bahn prognostizierte Fertigstellung gegen Ende dieses Jahres begrüße, so sei festzuhalten, dass damit seit Zerstörung der Brücke neun Jahre vergangen sein würden. „Auch bei diesem für den Bahnverkehr zwischen Deutschland und den Niederlanden wichtigen Projekt hat die Planungszeit die Bauzeit um Längen übertroffen“, so Brons. Und dabei handele es sich – wie bei der Ledabrücke – nicht um ein ganz neues Bauwerk, sondern nur um einen Ersatzbau. Kurz nach der Inbetriebnahme der Brücke sei auch wieder mit der Aufnahme des Bahnverkehrs auf der grenzüberschreitenden Strecke zwischen Leer und Groningen zu rechnen, einhergehend mit der Reaktivierung von Bahn-Haltepunkten in Ihrhove und Bunde. „Die Fahrzeit von Groningen nach Bremen wird sich dadurch auf zwei Stunden und 26 Minuten verringern“. Aber schon jetzt gehe es um den Ausbau des zweiten Bauabschnittes östlich von Leer. „Hier müssen wir als Region unter Einschluss aller Akteure in Politik und Wirtschaft entlang der Strecke mit Blick auf die finanzielle Unterstützung durch den Bund noch ein ganz dickes Brett bohren“, erklärte der IHK-Präsident. Für dieses Jahr plane die IHK deshalb ein Treffen mit allen Bundestagsabgeordneten entlang der Strecke von Leer bis Bremen.

Großschiffsliegeplatz in Emden

Ein weiteres Großprojekt, dem die IHK mit Freude entgegensieht, ist der Großschiffsliegeplatz im Emder Außenhafen. „Dieser Lückenschluss zwischen Emskai und Emspier ist für den Emder Hafen sehr wichtig“, so IHK-Hauptgeschäftsführer Max-Martin Deinhard. Erfreulicherweise läge für dieses Vorhaben der Planfeststellungsbeschluss bereits vor, so dass noch in diesem Jahr mit ersten Bauarbeiten begonnen werden könne.  Für die Bauzeit seien drei Jahre eingeplant. Er hofft, dass nach Vorlage aller Planunterlagen für die Anpassung der Fahrrinne in der Außenems nun auch dieses für den Hafen und die gesamte Region wichtige Vorhaben vorangehe. „Dieses Projekt wird seit nunmehr 22 Jahren geplant. Für die eigentlichen Bauarbeiten werden nur wenige Woche benötigt.“

Mehr zum Thema Infrastruktur lesen Sie in unserem IHK-Jahresbericht 2023 (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 2189 KB).