Azubi-Recruiting

Wie Unternehmen aus der Region Nachwuchskräfte werben

Viele Ausbildungsplätze können nicht besetzt werden, da es nicht genügend Bewerber gibt. Wie machen Unternehmen junge Menschen auf sich aufmerksam? Wir haben nachgefragt:

Was macht Ihr Unternehmen für potenzielle Auszubildende attraktiv?
Klaus Wienand, Vice President Human Resources, Linde Hydraulics GmbH & Co. KG:
„Wir bieten unseren Auszubildenden unter anderem eine qualitativ sehr hochwertige Ausbildung, engagierte Ausbilderinnen und Ausbilder, einen modernen Maschinenpark, eine attraktive Ausbildungsvergütung (inklusive Urlaubs- und Weihnachtsgeld) und die Übernahme nach erfolgreich absolvierter Ausbildung.“ 
 
Ingo Bazalik, Leiter Aus- und Weiterbildung, Mainsite GmbH & Co. KG:
„Bei uns genießen die Azubis viele Vorteile. Während der Ausbildung bieten wir viele Seminare und Schulungen an, beispielsweise ein Gesundheitsprogramm. Für eine besondere Leistung im Berufsschulzeugnis werden die Azubis jährlich zum Eis essen während der Arbeitszeit eingeladen. Der Standort verfügt über ein eigenes Werksschwimmbad, das von Beschäftigten vergünstigt genutzt werden kann. Alle Azubis werden vor den anstehenden Prüfungen mit einer ausführlichen Prüfungsvorbereitung unterstützt.“

Tina Parr, Personalabteilung, KAUP GmbH & Co. KG:
 „Wir bieten unter anderem ein faires, sicheres Gehaltspaket inklusive Weihnachts- und Urlaubsgeld bei zeitgemäßen Arbeitszeiten, zukunftssichere Produkte und damit Arbeitsplatzsicherheit. Viele unserer Auszubildenden bleiben deshalb auch nach ihrer Ausbildung bei Kaup und sind in unterschiedlichen Abteilungen tätig. Sie absolvieren Weiter- und Fortbildungen beispielsweise zum Maschinenbautechniker.“

Yvonne Busch, Ausbildungsleitung Human Resources, WIKA Alexander Wiegand SE & Co. KG:
„Unser Unternehmen bietet eine Reihe von Sozialleistungen für alle Mitarbeiter. In der Ausbildung haben wir zum Beispiel ein Gesundheitsprogramm, Kennenlerntage und verschiedene Projekte. Nach der Ausbildung haben wir eine Übernahmequote von über 95 Prozent und zeigen verschiedene Karriere- und Entwicklungsmöglichkeiten auf. Unser neues Innovationszentrum mit attraktiven und modernen Arbeitsplätzen ist außerdem eine eindeutige Investition in den Standort Klingenberg am Main.“

Jörg Götzinger, Ausbildungsleitung Qualitätssicherung & Arbeitssicherheit, OSWALD Elektromotoren GmbH:
„Neben sehr hellen und freundlichen Arbeitsplätzen erwartet den Azubi ein topmodernes Equipment an Arbeitsmitteln, Werkzeugen und Maschinen. Wir haben eine gute Verkehrsanbindung und bieten Prämien, JobRad, Mitarbeiterkreditkarte, Teambuildingmaßnahmen und eine gute Work-Life-Balance. Vor allem ist es aber der respektvolle und freundliche Umgang miteinander sowie gute Karrierechancen, da wir nahezu 100 Prozent der Azubis übernehmen.“ 

Sabine Jordan-Glaab, Geschäftsführerin, Vtours GmbH:
„Wir bieten beispielsweise Inforeisen an, es gibt bei uns sehr gute Übernahmechancen inklusive eines jährlichen Treuebonus. Wir zahlen einen Zuschuss zu den Fahrtkosten zur Berufsschule sowie vermögenswirksame Leistungen. Außerdem veranstalten wir unter anderem wöchentliche Workshops für die Auszubildenden über Zielgebiete.“  
Wie erreichen Sie Ihre Zielgruppe?
Klaus Wienand: „Wir erreichen unsere Zielgruppe über Stellenanzeigen im Internet und Social Media, die Teilnahme an Ausbildungsmessen, von uns angebotene Praktika und Schulbesuche bei uns im Unternehmen.“
 
Ingo Bazalik: „Wir sind zur Berufsorientierung in den umliegenden Schulen unterwegs und zeigen Präsenz auf den Ausbildungsmessen in der Region, zum Beispiel auf dem Berufswegekompass. Außerdem geben wir umfangreiche Einblicke in die Ausbildung und in unseren Standort, den Alltag der Azubis oder in aktuelle Veranstaltungen auf unserem Instagram-Kanal future_mainsite!“  
 
Tina Parr: „Am leichtesten und vor allem regelmäßig erreichen wir unsere Zielgruppe über Social Media. Dabei konzentrieren wir uns aktuell noch auf Instagram. Für den persönlichen Kontakt mit potenziellen Auszubildenden nutzen wir Ausbildungsmessen oder Veranstaltungen wie den ‚Girls Day‘. Zudem bieten wir Schülerpraktika oder informieren in Schulen. Ausbildungsanzeigen in Publikationen wie beispielsweise Jahresberichte von Schulen und regionalen Sportvereinen ergänzen unsere Zielgruppenansprache.“
Yvonne Busch: „Wir setzen seit vielen Jahren auf unterschiedliche Wege, um die jungen Menschen für eine Berufsausbildung zu begeistern. Ausbildungsmessen wie der Berufswegekompass, lokale Medien, Praktika und die Bedienung der sozialen Plattformen sind nur einige davon. Wir arbeiten mit den regionalen Schulen in verschiedenen Projekten zusammen und laden die Schüler zu uns ins Unternehmen ein, um direkt in den persönlichen Kontakt zu kommen.“
Jörg Götzinger: „OSWALD nimmt bereits seit 2006 an Ausbildungsmessen in der Region teil. Wir kooperieren mit den hiesigen Schulen in Form von Schulbesuchen an Ausbildungstagen, Speeddatings, Firmenbesichtigungen, Praktika und unterstützen mit der Arbeitsgemeinschaft Jugend & Technik schon bereits in der Grundschule, um hier für technische Berufe zu werben. Zudem sind wir auch aktiv auf verschiedenen Social-Media-Kanälen. Unter anderem sponsoren wir Musikfestivals, bei denen wir uns mit einem zielgruppenorientierten Infostand den Jugendlichen präsentieren.“
Sabine Jordan-Glaab: „Wir erreichen potenzielle Azubis bei regionalen Messen, wie zum Beispiel dem Berufswegekompass, über die Lernplattform Study Smarter, die Ausbildungsbörse der Agentur für Arbeit, diverse Print-Anzeigen und Social Media.“  
Hat Ihr Unternehmen den Bewerbungsprozess in letzter Zeit verändert?
Klaus Wienand: „Da der Bewerbungsprozess bereits vollständig digitalisiert und hocheffizient ist, haben wir nichts angepasst.“
Ingo Bazalik: „Glücklicherweise, noch vor Corona, haben wir den bis dahin in Papierform ablaufenden Einstellungstest in eine Online-Variante umgestellt – das war perfektes Timing vor der Pandemie. Damit verkürzen wir die Dauer des Prozesses enorm und können den Bewerbern zeitnah ein Feedback zu deren Bewerbung geben. Genauere Infos zum Bewerbungsablauf sind ebenfalls auf unserem Social-Media-Kanal future_mainsite oder unserer Homepage ausbildung.mainsite.de zu finden.“
Tina Parr: „Wir sind gerade dabei, den Bewerbungsprozess neu zu gestalten. Deshalb werden wir in der zweiten Jahreshälfte ein entsprechendes Tool auf unserer Website verankern. Wir möchten mit einem niedrigschwelligen Bewerbungsprozess das Bewerben bei Kaup noch einfacher machen.“
Yvonne Busch: „Wir hatten viele Jahre einen Einstellungstest in unserem Bewerbungs-verfahren, den wir seit Corona weglassen. Das hat verschiedene Gründe. Wir möchten schneller reagieren und laden daher direkt zum persönlichen Vorstellungsgespräch ein. Außerdem bekommen wir natürlich auch weniger Bewerbungen und der Einstellungstest bestätigt in der Regel die Schulnoten, so dass wir gut ohne ihn auskommen. Ein weiterer Punkt ist, dass wir individuellere Maßnahmen ermöglichen, auf die Zielgruppe eingehen und zum Beispiel auch einzelne Praktikumstage ermöglichen.“
Jörg Götzinger: „Ja, wir vergeben bei geeigneten Bewerbern schon direkt in den Vorstellungsgesprächen eine Zusage. Der Bewerbungsprozess erstreckt sich 
über zwei Teile. Im zweiten Teil sind die Eltern mit dabei und wir informieren diese über die Ausbildung bei OSWALD. Sie sind die wichtigsten Berater im Leben der Jugendlichen und mitentscheidend.“
Sabine Jordan-Glaab: „Es gab keine größeren Änderungen in letzter Zeit. Bewerbungen sind online über ein Bewerbertool möglich.“ 

  • Linde Hydraulics GmbH & Co. KG beschäftigt 40 Auszubildende in folgenden Berufen: Industriemechaniker, Fertigungsmechaniker, Gießereimechaniker, Elektroniker für Betriebstechnik, Mechatroniker, Produktionstechnologe, Fachkraft für Lagerlogistik, technischer Modellbauer.
  • Mainsite GmbH & Co. KG hat etwa 140 interne und externe Azubis und Verbundstudierende. Ausbildungsplätze und Verbundstudiengänge werden in etwa 28 verschiedenen Berufen angeboten, darunter Industriemechaniker, Elektroniker, Industriekaufmann, Textillaborant, Werkfeuerwehrmann, Medizinische Fachangestellte oder Fachinformatiker.
  • Bei KAUP GmbH & Co. KG waren am Ende des zurückliegenden Ausbildungsjahres 56 Auszubildende beschäftigt, überwiegend in den Ausbildungsberufen Industriemechaniker und Konstruktionsmechaniker. Zudem bildet KAUP auch Industriekaufleute und Technische Produktdesigner aus. 
  • Rund 70 Auszubildende hat WIKA Alexander Wiegand SE & Co. KG in den Ausbildungs-berufen Industriemechaniker, Zerspanungsmechaniker, Fertigungsmechaniker, Mechatroniker, Elektroniker für Geräte und Systeme, Industriekaufleute und Fachinformatiker. Zudem sind 30 duale Studenten in den Studiengängen Maschinenbau, Mechatronik, Elektrotechnik, Wirtschaftsinformatik, Angewandte Informatik, Software Design, Data Science und Künstliche Intelligenz, Wirtschaftsingenieurwesen (Int. Technisches Vertriebsmanagement, Innovations- und Produktmanagement) derzeit bei WIKA.
  • OSWALD Elektromotoren GmbH hat derzeit 12 Auszubildende. Das Unternehmen bietet folgende Ausbildungsberufe an: Industriemechaniker (jährlich), Elektroniker (jährlich), Industriekaufleute (alle 2 bis 3 Jahre), Technische Produktdesigner (alle 2 bis 3 Jahre), Fachinformatiker Systemintegration (nach Bedarf), Fachinformatiker Softwareentwicklung (nach Bedarf), Fachlagerist (nach Bedarf). 
  • Die Vtours GmbH beschäftigt 6 Auszubildende. Ab September kommen voraussichtlich fünf Auszubildende dazu, zwei im Büro, zwei oder drei im Bereich Tourismus plus eine Praktikantin im Tourismus. In folgenden Berufen bildet Vtours aus: Tourismuskaufleute, Kaufleute für Büromanagement, Mediengestalter Digital & Print, Fachinformatiker für Systemintegration. Auch ein Duales Studium Tourismusmanagement wird angeboten.
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