TRENDS & HINTERGRÜNDE

50 konkrete Vorschläge ...

Bürokratie bremst die deutsche Wirtschaft aus. Das bestätigen 95 Prozent der befragten Unternehmen im DIHK Unternehmensbarometer zur EU-Wahl 2024. Bürokratieabbau ist für sie die Top-Priorität, um die Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Europa zu steigern.

Auf Ankündigungen müssen Taten folgen

„Die Wirtschaft braucht dringend positive Impulse. Der Bürokratieabbau ist hier ein wichtiger Hebel. Auf die Ankündigungen der EU müssen jetzt Taten folgen. Die DIHK zeigt daher konkrete erste Ansatzpunkte für Entlastungen auf“, sagte DIHK Außenwirtschaftschef Volker Treier anlässlich der Vorstellung eines DIHK-Papiers mit mehr als 50 Vorschlägen zur Bürokratieentlastung bei EU-Gesetzen.

Bürokratie kostet wertvolle Ressourcen

DIHK-Vizepräsidentin Kirsten Schoder-Steinmüller, Unternehmerin in der Metallverarbeitungsbranche, kennt die Probleme aus der Praxis: „Bürokratieabbau muss endlich so angegangen werden, dass er bei den Unternehmen ankommt! Mein Arbeitsalltag ist mittlerweile geprägt vom Prüfen, Ausfüllen, Abheften und Berichten. Insbesondere umfassende Berichts- und Nachweispflichten kosten mich und meine Mitarbeitenden wertvolle Ressourcen, die an anderer Stelle fehlen. Jeder Euro, der in die Erfüllung von Berichtspflichten fließt, steht nicht mehr für Investitionen oder Innovationen zur Verfügung.“

Belastung konkret verringern

Während die EU-Kommission eine Initiative ins Leben gerufen hat, um bestehende Berichtspflichten abzubauen, kommen stetig neue Pflichten auf die Unternehmen zu – durch Gesetze, die noch verhandelt werden, wie die Green Claims Richtlinie oder durch die Implementierung der bereits verabschiedeten Gesetze. „Die Erwartungen der Wirtschaft sind groß“, erklärt Schoder- Steinmüller. „Wir brauchen einen komplett neuen Ansatz, um die Weichen bei der Rechtsetzung konsequent auf Effizienz und Vereinfachung zu stellen. Die EU sollte mit gutem Beispiel vorangehen, damit dann alle anderen Verwaltungsebenen nachziehen. Nur so kann sich etwas spürbar verändern.”
WAB