Wenn der Zeitpunkt verpasst wird: Risiken der Unternehmensnachfolge
Die Mär vom schnellen Generationswechsel
Drei häufige Fallen in der Nachfolgeplanung
- Falle 1: Der unsichtbare Investitionsstau
Kurz vor der Übergabe neigen viele Inhaber dazu, Investitionen einzustellen. „Es lohnt sich ja nicht mehr für mich“, heißt es dann oft. Die Folge: ein Investitionsstau, der sich für potenzielle Nachfolger wie eine tickende Zeitbombe anfühlt. Veraltete Maschinen, mangelnde Digitalisierung, fehlende Innovationskraft – all das mindert nicht nur den Unternehmenswert, sondern auch die Attraktivität für Käufer.
Zudem weiß niemand, wann ein geeigneter Nachfolger gefunden wird. Das kann schnell gehen – oder Jahre dauern. Wer bis dahin nicht investiert, verliert Substanz. In Zeiten der Babyboomer-Welle, in denen mehr Firmen zum Verkauf stehen als Käufer vorhanden sind, ist das fatal. Der Markt hat sich längst zum Käufermarkt gewandelt: Nur die attraktivsten Unternehmen finden Übernehmer – der Rest bleibt zurück.
- Falle 2: Emotion schlägt Rationalität
Viele Unternehmer unterschätzen die emotionale Bindung an „ihr“ Unternehmen. Jahrzehntelange Aufbauarbeit, vertraute Strukturen, langjährige Mitarbeiter – all das loszulassen, fällt schwer. Diese Nähe führt oft dazu, dass Entscheidungen vertagt, Beteiligungsmodelle blockiert oder potenzielle Nachfolger durch Unklarheit verunsichert werden. Wer zu spät in den Dialog tritt – ob mit Familienmitgliedern oder externen Interessenten –, verliert wertvolle Zeit. Und Zeit ist im Nachfolgeprozess das knappste Gut.
- Falle 3: Steuerlich unvorbereitet
Auch die steuerliche Seite wird häufig unterschätzt. Eine überhastete oder schlecht geplante Übergabe kann erhebliche Belastungen nach sich ziehen – auf beiden Seiten. Ohne frühzeitige Beratung drohen finanzielle Einbußen oder gar die Zerschlagung des Unternehmens. Wer rechtzeitig handelt, kann gestalten. Wer zu spät reagiert, muss meist nur noch verwalten.
Was erfolgreiche Nachfolgen gemeinsam haben
- Frühzeitige Planung – idealerweise acht bis zehn Jahre im Voraus.
- Ehrliche Bestandsaufnahme – was funktioniert, was ist überholt?
- Offene Kommunikation – zwischen Übergeber, Nachfolger und Belegschaft.
Wer die Nachfolge nicht gestaltet, verliert sie
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