Konjunkturumfrage Jahresbeginn 2024

Stimmung der Unternehmen im Wirtschaftsraum Augsburg bleibt auf niedrigem Niveau

Die Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage lassen nicht auf eine Trendwende hoffen.

Keine Trendwende in Sicht: Auch zum Jahresbeginn 2024 bleibt die Stimmung der Unternehmen im Wirtschaftsraum Augsburg auf niedrigem Niveau. Das ist das Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage. Zwar haben sich die Erwartungen der Unternehmerinnen und Unternehmer leicht verbessert. Die Bewertung der aktuellen Geschäftslage fällt allerdings nochmals schlechter aus als bei der letzten Umfrage im Herbst 2023. Der IHK-Konjunkturindex steigt im Vergleich zum Herbst 2023 damit um lediglich drei auf 103 Punkte. 
„Der IHK-Konjunkturindex übertrifft zwar die Wachstumsschwelle von 100 Punkten, er bleibt aber deutlich hinter seinem langjährigen Durchschnitt zurück. Eine konjunkturelle Trendwende ist nicht in Sicht“, stellt Ellen Dinges-Dierig, Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Augsburg-Stadt fest. Ramona Meinzer, IHK-Regionalvorsitzende für Augsburg-Land: „Im Vergleich der bayerisch-schwäbischen Regionen nimmt der Wirtschaftsraum Augsburg zwar den ersten Platz ein, doch ein robuster Weg aus der Rezession zeichnet sich auch hier nicht ab.“ Die Vorsitzende der IHK-Regionalversammlung Aichach-Friedberg, Katrin Krauß-Herkert, fordert daher „eine schnelle und spürbare Verbesserung der wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen“. Die werden aktuell von den befragten Unternehmen als größtes Risiko ihrer zukünftigen wirtschaftlichen Entwicklung gesehen.
Im Januar 2024 hat die IHK Schwaben einen repräsentativen Querschnitt ihrer Mitgliedsunternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen zur aktuellen Lage, zu ihren Erwartungen und den größten konjunkturellen Risiken befragt. Mehr als 900 Unternehmen haben geantwortet, davon 259 aus der Stadt und dem Landkreis Augsburg sowie aus dem Wittelsbacher Land.

Augsburg-Stadt: Zugpferd der regionalen Konjunktur

Der IHK-Konjunkturindex, der sowohl die aktuelle Geschäftslage als auch die Erwartungen der befragten Unternehmen abbildet, hat sich in der Stadt Augsburg seit dem vergangenen Herbst um einen Punkt auf nun 110 Punkte verbessert. Zwar hat sich auch in Augsburg die aktuelle Geschäftslage eingetrübt. Doch die Bewertung der aktuellen Lage wird durch die optimistischen Erwartungen mehr als kompensiert.

Aichach-Friedberg: Bessere Erwartungen lassen hoffen

Im Wittelsbacher Land hat sich der IHK-Konjunkturklimaindex deutlich verbessert, um 19 Punkte auf nunmehr 106. Grund für diese deutlich positive Entwicklung ist, dass die Unternehmen ihre künftige Geschäftslage besser einschätzen als zuletzt. Die Beurteilung der aktuellen Lage hat sich dagegen kaum verbessert. 

Augsburg-Land: Stimmung trübt sich ein

Die Stimmung im Landkreis Augsburg bildet das Schlusslicht im Wirtschaftsraum Augsburg. Der IHK-Konjunkturindex für Augsburg Land bleibt mit 95 Punkten unterhalb der Wachstumsschelle. Die aktuelle Lage wird schlechter als im Herbst 2023 eingeschätzt und auch die Erwartungen bleiben unverändert pessimistisch.

Stimmungsmotor sind die Dienstleistungen

Die Dienstleistungen und unter ihnen besonders die unternehmensnahen Dienstleistungen sind der Stimmungsmotor im Wirtschaftsraum Augsburg. „Die Stadt Augsburg ist ein starker Dienstleistungsstandort, denn die Dienstleistungsunternehmen profitieren zum Teil auch von den Aufträgen aus Industrie und Handel. Von der Konzentration dieser Branche im urbanen Umfeld profitiert die gesamte Region“, sagt Ellen Dinges-Dierig. Gleichauf folgen mit großem Abstand die Industrie und der Handel, wobei sich die Stimmung in der Industrie seit Herbst 2023 spürbar verbessert und die im Handel nochmals weiter verschlechtert hat. Beide Branchen bleiben allerdings deutlich unterhalb der Wachstumsschwelle.

Inlandsnachfrage und Investitionen gehen zurück, Beschäftigung bleibt robust

„Die geringe Inlandsnachfrage bei gleichzeitig steigenden Kosten drückt auf die Investitionsbereitschaft am Standort“, stellt Ramona Meinzer fest. In Summe schwindet die wirtschaftliche Substanz der Region. Obwohl sich diese Entwicklung noch nicht merklich auf die Beschäftigungspläne der Wirtschaft auswirkt, sieht die Unternehmerin darin ein deutliches Warnsignal für die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsraums Augsburg.

Bessere Rahmenbedingungen ermöglichen Wachstum

Katrin Krauß-Herkert sagt: „Die erhoffte Trendwende bleibt aus, die Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen im Wirtschaftsraum Augsburg können sich nicht von der deutschlandweiten Stimmung abheben. Umso wichtiger ist es, die politischen Rahmenbedingungen auch in der Stadt und in den beiden Landkreisen so zu stellen, dass wirtschaftliches Wachstum wieder möglich ist. Das beginnt bei den Steuer- und Abgabesätzen, geht weiter über schnelles und unbürokratisches Verwaltungshandel und endet bei einer intakten Infrastruktur, beispielsweise beim Straßen- und Schienenbau, beim Ausbau der Datennetze oder Bildungseinrichtungen. Der Wirtschaftsraum Augsburg hat noch immer großes Potential, dieses zu fördern muss das Ziel aller politischen Akteure sein.“