Womit anfangen?

Vor dem Businessplan

Existenzgründungen haben bessere Chancen, wenn sie sorgfältig geplant sind. Wir zeigen Ihnen ein paar Überlegungen auf, um erfolgreich in die Selbstständigkeit zu starten.
Viele Gründungswillige wissen nicht, welche Aufgabe sie zuerst anpacken sollen. Dabei steht zunächst für Viele die Frage nach finanziellen Hilfsmitteln an erster Stelle. Eine sinnvolle Antwort setzt jedoch als Erstes die Klärung verschiedener anderer Inhalte voraus.
WICHTIG: Für Fragen zu den unten aufgeführten Schritten stehen eine Reihe von Partnern an Ihrer Seite - zum Beispiel Ihre IHK! Zögern Sie also nicht, uns anzusprechen.
  1. Sie haben eine Idee vom eigenen Business? Entwickeln Sie eine Vorstellung darüber, ob Sie mit dieser Idee ein neues Unternehmen gründen, ein bestehendes übernehmen oder ob Sie ein Franchise-Konzept verwirklichen wollen. Besuchen Sie auch gerne unsere landesweiten, kostenfreien Seminare zum Basiswissen Existenzgründung, um eine Vorstellung vom Unternehmerdasein zu bekommen und erste Informationen einzusammeln.
  2. Klären Sie mit Familie und Umfeld, ob diese bereit ist, die besonderen Anforderungen der Selbständigkeit mit Ihnen gemeinsam zu tragen.
  3. Besprechen Sie Ihre Idee mit Freunden und Verwandten und sammeln Sie Feedback. Machen Sie aber nicht Halt bei denen, die Ihnen wohlgesonnen sind und holen Sie auch Feedback von Branchenkennern und Unternehmern ein. Mit Hilfe der Antworten auf Ihre Idee können Sie diese weiterentwickeln. Beginnen Sie, ein Netzwerk aus potentiellen Partnern und unternehmerisch denkenden Menschen aufzubauen.
  4. Prüfen Sie, welche persönlichen Voraussetzungen Sie zur Ausübung der Tätigkeit mitbringen.
    Besitzen Sie eine ausgeprägte Unternehmerpersönlichkeit? Über welche fachlichen Qualifikationen verfügen Sie? Reichen Ihre kaufmännischen Fähigkeiten aus, um einen Betrieb zu leiten? Verfügen Sie über Branchenkenntnisse im angestrebten Markt? Kompensieren Sie ggf. fehlende Fähigkeiten oder Erfahrung - Besuchen Sie zum Beispiel unsere Veranstaltungsdatenbank und entdecken Sie Angebote zur Weiterbildung.
  5. Erforschen Sie den Markt! Wer kauft Ihr Produkt bzw. Ihre Leistung? Analysieren Sie Ihre möglichen Kunden mit ihren Bedürfnissen sowie ihrem Verhalten und verschaffen Sie sich einen Überblick über die Konkurrenzsituation. Warum kommen die Kunden zu Ihnen? Nur auf dieser Basis können Sie Ihre Geschäftsidee optimieren und Ihre potentielle Ertragssituation einschätzen. Auch der Standort gehört möglichst genau analysiert. Ihre IHK, Wirtschaftsförderer und Branchenverbände sind mögliche Unterstützer bei diesem Schritt. Um sich der Branche anzunähern, hilft z.B. auch der Besuch von Messen und das Sichten der VR-Branchenbriefe.
  6. Kalkulieren Sie Ihren zukünftigen Verdienst! Überlegen Sie, ob und wann sich eine Selbstständigkeit für Sie auszahlt. Unterscheiden Sie zwischen Ihrer persönlichen Kostensituation und den Kosten, die in Ihrem Betrieb anfallen werden.
    Beachten Sie, dass Sie die Kosten für die Sozialversicherung (Kranken- und Pflegeversicherung, Rentenversicherung, Arbeitslosenversicherung) bei einer Selbstständigkeit im Vollerwerb selbst tragen müssen. Im Nebenerwerb sind die Umstände häufig anders.
  7. Die Zeit ist reif, um ein Geschäftskonzept niederzuschreiben. Nutzen Sie dazu kostenfrei Hilfestellung, indem Sie die Gründerplattform des BMWK nutzen. Insbesondere die Kalkulationen und Zahlenspiele, auf die Sie nicht verzichten sollten, werden hier intelligent begleitet. Sollten Sie sich nur auf diese Herausforderung konzentrieren, nutzen Sie gern unsere Vorlagen zu den Planungsrechnungen.
  8. Ermitteln und prüfen Sie alle möglichen Finanzquellen! Neben Ihren eigenen Ersparnissen können dies private Darlehen oder Beteiligungen sein, Bankkredite oder öffentliche Förderprogramme des Bundes, der Länder und auch der Europäischen Union. Erkundigen Sie sich auch gerne bei Ihrer IHK und bei den Förderlotsen der IB.SH über Finanzierungsoptionen.
  9. Denken Sie an die Anforderungen von Behörden, Kammern, Berufsverbänden etc. und erkundigen Sie sich, welche Voraussetzungen und Nachweise, behördliche Erlaubnisse oder Genehmigungen Sie für Ihr Vorhaben evtl. benötigen. Informieren Sie sich auch über die steuerlichen Pflichten - womöglich ist es an der Zeit, einen Steuerberater ins Boot zu holen.
  10. Bevor Sie gründen, sollten Sie auch sicherstellen, wie Sie zum Thema Haftung und Absicherung stehen. Welche Rechtsform ist angemessen für Ihr Unternehmen, welche Versicherungen benötigt der Betrieb?
  11. Erst wenn alle oben genannten Punkte und die Finanzierung durch die Banken und gegebenenfalls durch öffentliche Fördermittel abgesichert sind, sollten Sie sich vertraglich binden.
Selbstständig in Schleswig-Holstein
Als kompakten Ratgeber zur Existenzgründung empfehlen die Kammern und die IB.SH Ihre kostenfreie Broschüre Finanzierungskompass für Gründungsinteressierte.