Logistiknetzwerk der LogCoop

Gemeinsam effizient liefern

Das neue Gartenhaus soll bau- und bezugsfertig auf den Rasen gestellt, die Sauna an den ihr zugedachten Platz geliefert und das Carport direkt neben dem Haus abgestellt werden - die Ansprüche der Konsumenten werden immer größer. Produzenten und Lieferanten stellt dies vor große Herausforderungen. Ein neues Logistiknetzwerk schafft Abhilfe. ​​​​​​​Die Mittelstandskooperation LogCoop hat das Netzwerk 2017 ins Leben gerufen. Es ermöglicht Produzenten wie Endkunden ungeahnte Möglichkeiten - und eröffnet den beteiligten Speditionen neue Märkte. Eines der Gründungsmitglieder ist die Spedition Wolfgang Matthiessen mit Sitz in Gaushorn (Dithmarschen) und Schwerin.
"Endverbraucher bestellen heute mit einem Klick Terrassendielen, große Zaunelemente und Strandkörbe oder sogar ganze Holzblockhäuser im Internet. Die Anlieferung ist für viele Hersteller und Lieferanten eine große Herausforderung. Mit unserem Netzwerk setzen wir genau hier an", erklärt Marion Matthießen-Voß, Geschäftsführerin des 1971 gegründeten Unternehmens.
Der Clou: Sogenannte Mitnahmestapler ermöglichen es den Fahrern, auch sperrige Güter direkt bis zum Verwendungsort zu liefern. Bis zu 7,5 Meter lang und 2,5 Tonnen schwer dürfen die Waren sein.
Besser ausgelastet
Sechs Mitglieder haben sich dem Verbund bislang angeschlossen. "Damit können wir das gesamte Bundesgebiet abdecken", so Matthießen-Voß. Alle beteiligten Speditionen sind unter anderem auf die Belieferung von Baustellen spezialisiert und verfügen somit über das nötige Equipment. "Durch das Mitnahmestaplernetzwerk setzen wir unsere Flotte immer mehr auch für das Endkundengeschäft ein. Das ist ein völlig neuer Markt für uns."
Das Gebiet der Spedition Wolfgang Matthiessen umfasst Schleswig-Holstein, Mecklenburg-Vorpommern und Hamburg. Waren, die in anderen Regionen bestellt wurden, werden mehrmals pro Woche in das Hub des Netzwerks in Amt Wachsenburg bei Erfurt gebracht und dort auf andere Mitglieder umgeschlagen, die sie zu den Kunden liefern.
Gleichzeitig nehmen die Fahrer der Spedition Matthiessen Waren für die eigene Zielregion in Empfang. Auch für Produzenten ergeben sich viele Vorteile. "Häufig bekommen die Unternehmen Bestellungen aus ganz Deutschland und müssen diese zeit- und kostenaufwendig auf mehrere Transporte verteilen. Wir erledigen als Dienstleister alles mit einer Tour. Zudem übernehmen wir auch andere Leistungen, etwa wenn eine Nachnahme gewünscht ist", sagt Matthießen-Voß.
Ihr Unternehmen profitiert gleich in mehrfacher Hinsicht: Neben der Erschließung neuer Märkte sind auch die Lkw der Spedition in ihrer Zielregion besser ausgelastet. "Oftmals hatten wir nur geringe Mengen, die wir zu einer bestimmten Zeit ausliefern sollten. Dadurch, dass wir diese jetzt mit Aufträgen anderer Netzwerkpartner zusammenlegen, hat sich das Sendungsaufkommen erheblich gesteigert. Da durch den Verbund mehr Transportkapazitäten zur Verfügung stehen, können wir zudem noch umfangreichere Aufträge abwickeln."
Um die Effizienz des Netzwerks noch weiter zu steigern, bemüht sich die LogCoop aktuell um weitere Kunden und Mitglieder.
Andrea Henkel
Veröffentlicht am 1. November 2018