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Feierabend mit Sven Schnoor
Sven Schnoor ist Geschäftsführer des Familienbetriebs Schnoor GaLaBau GmbH & Co. KG in Schuby. Neben seiner unternehmerischen Tätigkeit setzt er auf ein Hobby, das ihn mit einer Geschwindigkeit von 80 km/h in seine Jugend zurückversetzt.
Ein Filmabend im Jahr 2018 erweckte Sven Schnoors Leidenschaft aus der Teenagerzeit wieder neu: „Ich war mit meiner Frau bei einem befreundeten Paar. Als die beiden Frauen sich nicht für einen Film entscheiden konnten, haben wir uns ,25 km/h‘ mit Bjarne Mädel angeschaut – den hatte ich damals im Kino verpasst“, erzählt Sven Schnoor. Der Roadtrip der beiden Brüder mit ihren Mofas auf der Leinwand erinnerte den Unternehmer an seine Jugend: „Mofas, 80er – in meiner Fußballmannschaft hatte jeder so ein Ding. Das war auch unsere mobile Freiheit: Unsere Eltern brauchten uns nicht mehr zu fahren.Wir sind damit sogar im Urlaub gewesen.“ Nachdem er die analogen Bilder von damals aus der Schublade gezogen hatte, ging es los. „Ich habe nach den Maschinen gesucht, die mich damals begleitet haben.“ Doch klar war ihm auch: „25 km/h ist mir ‘n beten langsam.“
So begann er, auf Online-Plattformen nach 80ern zu stöbern – und wurde fündig: Hercules Xe 9, Honda MTX80R und viele weitere Klassiker– inzwischen ist das Arsenal von Sven Schnoor mit den Modellen des damaligen Torwarts, des rechten Verteidigers und vielen weiteren Wegbegleitern auf über zwanzig Maschinen angewachsen. Sein besonderer Stolz: eine originalverpackte Hercules aus dem Jahr 1982. „Die hat noch nie die Straße gesehen. Ich habe sie in Wangen im Allgäu als totale Wundertüte gekauft, nur die Felgen waren auf den Fotos zusehen. Über diesen Kauf habe ich mich gefreut wie ein Schneekönig.“
Das Tolle ist, dass man überall ins Gespräch kommt – ob beim Warten auf die Fähre oder auf dem Campingplatz.
Ganz vorbei sei die Suche noch nicht, sagt er, es fehle noch eine Zündapp, die ein bereits verstorbener Freund damals fuhr. „Ansonsten habe ich alle zusammen, die mich in meinem Leben begleitet haben.“
Bis auf die bislang unbenutzte 80er werden alle Maschinen regelmäßig bewegt. Mal fährt Sven Schnoor bei gutem Wetter für die Mittagspause nach Hause, mal dürfen seine Mitarbeiter sich eine 80er aussuchen für einen gemeinsamen Ausflug zum Eis- oder Fischbrötchenessen. „Sie fragen schon, wann wir wieder eine Tour machen.“ Auch in den gemeinsamen Urlaub mit seiner Frau nehme er mal Motorräder, mal aber auch 80er mit. „Das Tolle ist, dass man überall ins Gespräch kommt – ob beim Warten auf die Fähre oder auf dem Campingplatz. Beim Hochknattern der Weinberge gab’s für uns viele Daumen hoch, das war richtig schön.“ Vorerst seien solche Erlebnisse auf kleinere Touren in der Nähe oder auf den Urlaub beschränkt, dafür sei er noch zu sehr im Geschäft eingebunden, sagt Schnoor: „MeineZeit kommt noch.“
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Autorin: Anja Christiansen
Veröffentlicht: April 2025
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