Leitbild der IHK

Gemeinsam für lebendige Innenstädte

Die Innenstädte und Ortskerne sind das Aushängeschild von Städten. Im Wettbewerb der Regionen um Fachkräfte und Touristen können Städte und Gemeinden erfolgreich bestehen, wenn sie Vielfalt in den Bereichen Versorgung, Dienstleistung, Kultur und Gastronomie sowie eine hohe Aufenthaltsqualität mit einem attraktiven städtebaulichen Umfeld bieten.
Gerade der stationäre Handel nimmt als Frequenzbringer eine elementare Funktion für die Entwicklung einer nachhaltigen Stadtstruktur ein. Allerdings steht der stationäre Handel vor allem durch den Onlinehandel vor großen Herausforderungen - und so droht die stabilisierende Rolle dieses Stützpfeilers langsam wegzubrechen. Im Jahr 2014 hatte das Institut für Handelsforschung Köln gewarnt, bis 2020 könnten rund 45.000 stationäre Händler und damit fast jeder zehnte Laden in Deutschland aufgeben. Um diesen Veränderungsprozess und die damit einhergehenden Effekte aktiv zu begleiten, ist es notwendig, die Ortskerne sowie Innenstädte und andere gewachsene Einkaufslagen strategisch zu entwickeln. Dazu sind investitionsfördernde und transparente Rahmenbedingungen wichtig. Die Kommunen sind daher gefordert, aufbauend auf den gesetzlichen Grundlagen und den landesplanerischen Vorgaben eine Zukunftsperspektive für die gewachsenen Versorgungsstrukturen und die Einzelhandelslagen zu entwickeln - unter Einbeziehung der Akteure.
Gute Erreichbarkeit
Die IHK Schleswig- Holstein hat dazu einen Leitfaden erarbeitet, wie Politik und Verwaltung gemeinsam mit der Wirtschaft attraktive und lebendige Versorgungsbereiche gestalten können. Zur Stärkung der Zentren stehen städtebauliche ebenso wie planerische Maßnahmen, beispielsweise Einzelhandelskonzepte, zur Verfügung. Auch ein vorausschauendes Flächenmanagement kann zur Angebotsvielfalt beitragen. Daneben brauchen lebendige Versorgungslagen eine gute Erreichbarkeit durch ÖPNV sowie Individual- und Anlieferverkehr mit einem guten Parkraumangebot. Weiterhin benötigen Händler und Kunden Zugang zu schnellem Internet. Neben einzelbetrieblichen Ansätzen durch Digitalisierung, Kundenservice oder ansprechende Ladengestaltung bieten kooperative Stadtentwicklungsinitiativen von Wirtschaft und öffentlicher Seite gute Chancen zur Umsetzung eines attraktiven Umfelds und einer hohen Aufenthaltsqualität.
Dr. Liane Faltermeier
Veröffentlicht am 4. Dezember 2017