Digitalpakt Schule

Bildung - total digital

Der Digitalpakt ist beschlossene Sache: Der Bund unterstützt die Länder mit mehr als fünf Milliarden Euro bei der Digitalisierung von Schulen. Etwa 40.000 Lehreinrichtungen sollen deutschlandweit von den Geldern profitieren - darunter auch die berufsbildenden Schulen zwischen Nord- und Ostsee.
​​​​​​​Rund 170 Millionen Euro erhalten die knapp 800 öffentlichen Lehreinrichtungen in Schleswig-Holstein, darunter 33 Berufsschulen. Mit Laptops, Tablets, WLAN und Co. sollen sie für die Zukunft fit gemacht werden. Die drei schleswig-holsteinischen IHKs hatten sich bereits 2017 in ihrem Positionspapier zur Landtagswahl dafür starkgemacht.
"Bei den Planungen von Bund und Ländern müssen die Berufsschulen einen besonderen Stellenwert einnehmen", so Rolf-Ejvind Sörensen, Vizepräsident der IHK Schleswig-Holstein. "Eine zeitgemäße Ausstattung ist unerlässlich, damit die jungen Fachkräfte am Ende ihrer Ausbildung den Anforderungen der Arbeitswelt gewachsen sind."
Gemeinsam handeln
Eine Lehreinrichtung, die vom Digitalpakt profitieren könnte, ist das Regionale Berufsbildungszentrum Eckener-Schule in Flensburg. Hier werden 2.500 Menschen unterrichtet. "Es ist natürlich schön, weitere Mittel zu bekommen, um die Schüler auf die digitale Zukunft vorzubereiten. Für die Schulen ist es oft schwer, mit ihrer Ausstattung hinterherzukommen", erklärt Schulleiter Dr. Sven Mohr.
Er wünsche sich mehr Endgeräte, aber vor allem eine gute Vorbereitung auf den späteren Beruf. "Beispielsweise wird in der Industrie das berührungslose Messen angewendet. Von Absolventen wird erwartet, dass sie die Systeme einstellen und kalibrieren können. Diesen Erwartungen müssen wir mit den entsprechenden Geräten gerecht werden." Jedoch sieht Mohr Herausforderungen, die der Pakt mit sich bringt - etwa die zufriedenstellende und gerechte Verteilung der Gelder. "
Auf jeden Fall muss verhindert werden, dass ein Verteilungskampf zwischen den Schulen ausbricht. Der Zusammenhalt darf nicht leiden." Klärungsbedarf sieht er auch bei der Frage nach der Verantwortung für die Geräte, denn bisher ist unklar, ob sie bei den Lehrern oder den Schulträgern liegt. Obwohl noch Hürden zu überwinden sind, ist Mohr sicher: "Mit den Geldern können die Schulen viel machen. Dafür brauchen die Einrichtungen aber ein starkes Bekenntnis von Land und Schulträgern. Sie sollen uns professionell zur Seite stehen und diesen Prozess begleiten."
Julia Rojahn
Veröffentlicht am 3. Mai 2019