Tourismusausschuss der IHK zu Rostock fordert Aufklärung und Transparenz in der „Causa Tourismusverband“
Rostock, 16. April 2025. In den letzten Wochen haben presseseitige Berichte zu möglichen fehlerhaften Subventionsverwendungen und Bilanzen sowie einer Anzeige bei der Staatsanwaltschaft, zu massiven öffentlichen Vorwürfen geführt. Der Tourismusausschuss der IHK zu Rostock hat diese Woche getagt und sich daher - neben anderen Themen - zur Situation des Tourismusverbandes Mecklenburg-Vorpommern (TMV) ausgetauscht.
Die in den letzten Wochen öffentlich ausgetragene Debatte um die Zukunft TMV hat – zumal kurz vor Saisonstart zu Ostern – zur Verunsicherung in der Tourismuswirtschaft geführt und nicht auf das Image einer der wichtigsten Branchen im Land eingezahlt – im Gegenteil.
Klaus-Jürgen Strupp, Präsident, und Frank Martens, Vorsitzender des Tourismusausschusses der IHK zu Rostock, sind sich einig:
„Das Wirtschaftsministerium und der TMV haben sich jetzt zwar auf einen gemeinsamen Weg verständigt, mit dem der Verband eine weitere Förderung erhält und damit seine Arbeit zunächst fortsetzen kann. Wie eine Landestourismusorganisation zukunftsfähig aufgestellt werden soll, ist heute aber lediglich eine Ankündigung und in der Konsequenz unklar. Unsere Erwartung ist, dass allen Beteiligten eine Schadensbegrenzung bewusst ist und auf konstruktive Lösungen hingearbeitet wird, die den Tourismus im Land stabil nach vorne bringen. Die Branche braucht mit Blick auf die vor uns liegende Saison Ruhe und Sicherheit hinsichtlich des touristischen Marketings und Managements auf Landesebene. Zu seiner Ankündigung, zur Zukunftsstruktur die relevanten Akteure im Land einbeziehen und gemeinsam den Tourismus stärken zu wollen, werden wir den Wirtschaftsminister ‚in die Pflicht‘ nehmen.“
In der Sitzung des Ausschusses wurde deutlich, dass die vorschnell anmutende öffentliche Diskreditierung des TMV befremdlich ist, gerade weil die eingeschaltete Staatsanwaltschaft dem Vernehmen nach noch prüft und bislang keine Ermittlungen aufgenommen hat. Auch scheint es zu den im Raum stehenden Vorwürfen kein nachvollziehbares Prüfergebnis zu geben. Der Verdacht einer fehlerhaften Verwendung von Fördermittel ist transparent aufzuklären und mögliche Fehlerquellen sind abzustellen – daran besteht kein Zweifel.
Frank Martens betont: „Vorgehensweise, Umgang und Berichterstattung haben nicht nur die Branche und deren Vertreter im ganzen Land erschüttert. Ausgerechnet zu Saisonbeginn erhält die Tourismusbranche in Mecklenburg-Vorpommern eine negative, bundesweite Aufmerksamkeit sowie die Infragestellung, wenn nicht schon sogar Demontage einer bis dato erfolgreichen Struktur. Sollte man diese Struktur des touristischen Managements auf Landesebene neu aufsetzen wollen, so ist hierfür ein gut geplanter, durchdachter und sauber kommunizierter Übergang zwingend notwendig.“
„Das bisherige Vorgehen um den TMV ist kritisch zu hinterfragen. Um den Schaden, welcher der Branche durch diese Art der Information und Berichterstattung entstanden ist, abzumildern und eine Verhältnismäßigkeit herzustellen, fordern wir eine nachvollziehbare Aufarbeitung und transparente Aufklärung der Vorgehensweise und Vorhalte.“, hält Klaus-Jürgen Strupp fest.