Großer Bahnhof für die Besten

Berlin, 9. Dezember 2026. Zum 20. Mal hat die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) gestern die bundesbesten IHK-Auszubildenden ausgezeichnet. Unter rund 250.000 Absolventinnen und Absolventen der IHK-Abschlussprüfungen 2025 konnten sich 211 junge Menschen in 201 Ausbildungsberufen durchsetzen. Einige teilen sich den ersten Platz bei identischen Punktzahlen. Dabei war mit Lukas Nebel, erfolgreicher Absolvent als Fachkraft für Abwassertechnik beim Zweckverband Rügen, auch ein Bundesbester aus dem Bezirk der IHK zu Rostock.

Gratulation von höchster Stelle

Bundesbildungsministerin Karin Prien und DIHK-Präsident Peter Adrian überreichten den Preisträgerinnen und Preisträgern Pokale und Urkunden. Adrian würdigte die Leistungen der Besten: „Das ist Ihr Abend! Sie zeigen: Praxis ist Trumpf. Auf Ihre großartigen Leistungen dürfen Sie stolz sein.“ Er dankte zugleich den Eltern, Ausbilderinnen und Ausbildern sowie den Lehrkräften an den beruflichen Schulen.

Herausforderungen für die duale Ausbildung

Der DIHK-Präsident erinnerte an die Entwicklung der vergangenen 20 Jahre: „Bei unserer Premiere waren Ausbildungsplätze knapp. Trotz wirtschaftlicher Krise sind heute vor allem die Bewerberinnen und Bewerber knapp.“ Die zentrale Aufgabe bleibe, für die duale Ausbildung zu werben. Gerade in Zeiten von KI gelte: „Wer etwas Handfestes kann und wer nah am Kunden ist, der hat eine gute berufliche Zukunft vor sich. Unsere bundesweite IHK-Kampagne heißt deshalb: Jetzt könnenlernen – Ausbildung macht mehr aus uns.“ Ein Schlüssel für mehr Ausbildung, so Adrian weiter, liege in einer praxisorientierten Berufsorientie-rung und der Ausweitung von betrieblichen Praktika in den Betrieben. Auch Jugendliche an den Gymnasien bräuchten Einblicke in die Vielfalt der Ausbildungsberufe. Dabei könnten besonders gut Ausbildungsbot-schafter helfen - Azubis, die an die Schulen gehen und über ihre Ausbildungsberufe informieren, so der DIHK-Präsident.
Bundesbildungsministerin Karin Prien betonte: „Wenn wir Bildung und Beruf von Anfang an zusammen denken, können wir dem Fachkräftemangel nachhaltig begegnen. Wir stärken die Berufsorientierung, damit junge Menschen früh ihren eigenen Weg finden und sicher einschlagen können. Gleichzeitig modernisieren wir die berufliche Bildung und schaffen klare Perspektiven für Aufstieg und Qualifizierung. Weiterbildung wird dabei zum entscheidenden Motor, damit Fachkräfte den Wandel selbstbewusst gestalten können. So sichern wir Zukunftschancen für jede und jeden – und die Wettbewerbsfähigkeit unseres Landes.“

Zahlen und Fakten

  • 211 Bundesbeste in 201 Berufen
  • 96 Frauen, 115 Männer
  • Spitzenreiter: Baden-Württemberg (47), gefolgt von NRW (34) und Bayern (31)
  • Mehrere Unternehmen stellten erneut mehrere Bundesbeste.

Festliche Preisverleihung

Rund 1.000 Gäste feierten in Berlin – darunter Angehörige, Vertreter der Ausbildungsbetriebe und beruflichen Schulen, Politik sowie Präsidenten und Hauptgeschäftsführer der IHKs. Moderator Thore Schölermann führte zum vierten Mal durch die Veranstaltung. Die Preisträger erhielten neben Pokalen und Urkunden auch ein digitales „Open Badge“ für ihre Social-Media-Profile.