Digitalisierungsumfrage der IHKs in MV

Schleppender Breitbandausbau im Land führt zu Wettbewerbsnachteilen für die Wirtschaft

Neubrandenburg, Rostock, Schwerin (IHKs in MV), 7. März 2025. „Die Breitbandversorgung der Unternehmen in Mecklenburg-Vorpommern hinkt nach wie vor dem Bedarf der Firmen hinterher“, stellt Torsten Haasch, Hauptgeschäftsführer der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern, fest. Er bezieht sich auf die Ergebnisse der jährlichen Digitalisierungsumfrage der IHKs in MV, die die Kammern Ende des vergangenen Jahres vorgenommen haben.
„34 Prozent der Unternehmen bemängeln den schlechten Ausbau des Breitbandnetzes. Dies stellt nach Ansicht der Befragten einen erheblichen Wettbewerbsnachteil dar“, so Torsten Haasch im Namen der IHKs in MV, deren Geschäftsführung die Neubrandenburger IHK derzeit inne hat.
Ein schlechtes Zeugnis stellen die befragten Unternehmen auch der Verwaltung aus. Trotz steigender Erfüllungs-, Dokumentations- und Meldepflichten vom Gesetzgeber, fehlt es weiterhin an digitalisierten Verwaltungsprozessen. Der daraus resultierende zusätzliche Zeitaufwand ist von den Unternehmen kaum noch zu leisten. So ist es nicht verwunderlich, dass 69 Prozent der befragten Unternehmen die Schulnote 4 und schlechter vergaben. Die seit Jahren propagierten Digitalisierungsbemühungen der Verwaltung kommen bei den Unternehmen nicht an.
Mit Blick auf die eigenen Anstrengungen zur Digitalisierung der Unternehmensprozesse geht aus der Umfrage hervor, dass 79 Prozent der befragten Unternehmen in MV den Stand ihrer Digitalisierung als befriedigend oder besser einschätzen. Das stellt eine Verbesserung um acht Prozentpunkte gegenüber 2020 dar, dem Jahr der erstmaligen Befragung. Die Gründe für die Digitalisierungsmaßnahmen bleiben nahezu unverändert: Auch 2024 wurden die Flexibilisierung des Arbeitens (62 Prozent), Qualitätsverbesserungen (62 Prozent) sowie Kostenersparnis (60 Prozent) als wichtigste Motive angeführt.
Die Nutzung von Künstlicher Intelligenz (KI) hat deutlich zugenommen. Damit haben viele Unternehmen ihre Pläne umsetzen können. So gaben 17 Prozent der Befragten im Jahr 2020 an, innerhalb der nächsten drei Jahre KI zu implementieren. Die kürzliche Umfrage ergab, dass 26 Prozent KI nutzen, dies stellt ein Plus von 16 Prozentpunkten zu 2020 dar. Auch die Zahl der Unternehmen, die in den nächsten Jahren KI Einsatz planen, stieg auf 23 Prozent. Diese Zahlen verwundern nicht, da viele Gründe für den Einsatz von KI sprechen. So gilt die neue zukunftsfähige Technologie nicht nur als Innovationsmotor, sondern steht auch für Effizienzsteigerung, Kostenersparnis und Anpassungsfähigkeit auf sich wandelnde Märkte und Kundenanforderungen.

Hintergrund

Insgesamt wurden 2.552 Unternehmen aus MV um ihre Teilnahme gebeten. Beteiligt haben sich 211 Firmen.
Unter dem Namen „IHKs in MV“ haben sich die drei IHKs in Neubrandenburg, Rostock und Schwerin als Arbeitsgemeinschaft zusammengeschlossen. Sie vertreten rund 85.000 Unternehmen, die etwa 500.000 Mitarbeiter beschäftigen. Ungefähr 3.700 Unternehmerinnen und Unternehmer engagieren sich ehrenamtlich in den drei IHKs. Die Geschäftsführung der IHKs in MV obliegt für die Dauer von zwei Jahren rotierend jeweils einer der drei IHKs: Seit dem 1. Februar 2025 der IHK Neubrandenburg für das östliche Mecklenburg-Vorpommern.