Die Chancen der Region auf einen Blick
Die Welcome Center Region Rostock und Vorpommern-Rügen organisieren den Rückkehrertag gemeinsam mit der IHK zu Rostock. Die Verantwortlichen beider Regionen betonen klar: Die regionale Wirtschaft hat viel zu bieten, was Menschen in ihre alte Heimat zurückziehen – und langfristig halten – kann.
Die Organisation des Rückkehrertags übernimmt die IHK zu Rostock gemeinsam mit den Welcome Centern in Rostock und Stralsund. Deren Kerngeschäft ist die Unterstützung von Neuankömmlingen bei der Suche nach Job, Wohnung und auch Anbindung an Vereine und Institutionen. Sogenannte Rückkehrer machen jedes Jahr einen nicht unerheblichen Teil der Klienten aus. So berät das Welcome Center Vorpommern-Rügen jedes Jahr rund 250 Personen, etwa ein Viertel davon sind Rückkehrer. Im Welcome Center Region Rostock werden jedes Jahr rund 400 Personen beraten. Der Anteil der Rückkehrer lag dort 2024 bei 12 Prozent.
„Vielseitige Arbeitsperspektiven in innovativen Brachen“
„Viele Rückkehrer zieht es aufgrund familiärer Gründe, ihrer Heimatverbundenheit oder der Nähe zum Meer zurück in die Region“, sagt Maike Werner, Leiterin im Rostocker Welcome Center. Insbesondere für Familien würde die Region Rostock viele Vorteile bieten. Zum Einen ermögliche die kostenfreie Kinderbetreuung eine gute Vereinbarkeit von Familie und Beruf. Zum Anderen verzeichne der Arbeitsmarkt positive Entwicklungen. „Es gibt vielseitige Arbeitsperspektiven in innovativen Branchen wie der maritimen Wirtschaft, Technologie, Logistik und Forschung“, betont Maike Werner.
Das Team des Welcome Centers Region Rostock: Lucy Lemke (v.l.), Maike Werner und Alexandra Rossiyskaya
© Welcome Center Region Rostock
Auch Stralsund und der Landkreis Vorpommern-Rügen können in diesen Bereichen punkten, sagt Samira Härtel vom zuständigen Welcome Center. „Viele Branchen haben sich neu aufgestellt oder sind neu dazu gekommen. Die beruflichen Chancen haben sich dadurch stark gewandelt. Viele Rückkehrerinnen und Rückkehrer wissen gar nicht, welche spannenden beruflichen Perspektiven sie in der alten Heimat erwarten.“
Regionen punkten mit Lebensqualität
Auch die Lebensqualität ist laut der Welcome Center ein wichtiger Punkt bei der Entscheidung, wieder in die alte Heimat zurückzukehren. Diesbezüglich kann die Region besonders punkten. Die besondere Küstennatur, diverse Freizeitangebote ermöglichen eine gesunde Work-Life-Balance, sagt Samira Härtel über die Region Vorpommern-Rügen. „Und auch die Digitalisierung schreitet nun voran. Der Glasfaserausbau wird finalisiert. Somit ist auch Remotearbeit gut möglich“, fügt sie hinzu.
Maike Werner vom Welcome Center Rostock kann sich dem nur anschließen: „Rostock ist eine der lebenswertesten Städte Europas und der Landkreis punktet mit zahlreichen Städten und idyllischem Landleben. Die Region ist ein besonders attraktiver Ort zum Leben für jedes Alter.“
Bezahlbarer Wohnraum und bleibt Herausforderung
Doch an welchen Stellen sehen die Expertinnen für die notwendigen Grundsteine beim Ankommen noch Herausforderungen? Laut Maike Werner gibt es in Rostock besonders in einem Bereich Probleme: bei der Wohnungssuche. Diese sei neben der Jobsuche das bestimmende Thema für alle, die hier ankommen wollen. Das kann ein großer Standortnachteil sein. „Bezahlbarer Wohnraum ist ein relevanter Faktor für die Entscheidung von Fachkräften in der Region Rostock zu leben und zu arbeiten. Die Schaffung von bezahlbarem Wohnraum unterstützt dementsprechend dabei, den steigenden Fach- und Arbeitskräftebedarf in der Region zu decken.“
Bezahlbarer Wohnraum ist ein relevanter Faktor für die Entscheidung von Fachkräften, in der Region Rostock zu leben und zu arbeiten.Maike Werner, Welcome Center Rostock
Weitere Punkte, bei denen es Nachholbedarf gibt, sind laut Maike Werner die eher schlecht ausgebauten Verkehrsanbindungen und die noch mangelhafte Internationalisierung.
Letzteres ist auch für Samira Härtel vom Welcome Center Stralsund in der Region zu wenig priorisiert. „Für die internationalen Fachkräfte ist die interkulturelle Öffnung der Unternehmen, aber auch der gesamten Region, sehr wichtig. Es fehlen mehrsprachige Unternehmen, die den internationalen Markt an Fachkräften deutlich vereinfachen würden. Man muss erkennen, dass internationale Migration eine ökonomische Notwendigkeit und Integration keine Einbahnstraße ist.“
Christian Bülow und Samira Härtel vom Welcome Center Stralsund.
© Welcome Center Vorpommern-Rügen
„Jobmesseformat mit langfristiger Perspektive“
Den Rückkehrertag sieht Samira als eine perfekte Möglichkeit, um deutlich zu machen, wie die Region sich hinsichtlich beruflicher Chancen weiterentwickelt hat. Die Zielgruppe sei zu Weihnachten vor Ort viel einfacher ansprechbar und könnte bei dem Event im Strelapark leicht mit Gleichgesinnten ins Gespräch kommen.
Es fehlen mehrsprachige Unternehmen, die den internationalen Markt an Fachkräften deutlich vereinfachen würden. Man muss erkennen, dass internationale Migration eine ökonomische Notwendigkeit und Integration keine Einbahnstraße ist.Samira Härtel, Welcome Center Vorpommern-Rügen
Auch Maike Werner sieht in der Veranstaltung eine große Chance: „Die Besucherinnen und Besucher können sich im direkten Kontakt mit den Unternehmen über konkrete Jobperspektiven informieren und sich von den Welcome Centern zu allen weiteren Fragen bezüglich der Rückkehrer informieren.“ Durch die Besonderheit des Zeitpunktes in Verbindung mit der zentralen Lage im Rathaus Rostock sei der Rückkehrertag ein einprägsames Jobmesseformat mit einer langfristigen Perspektive.
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Isabell Wresch