Innovation und Umwelt

Zahlen und Fakten

  • 18 Börseneinträge in der Nachfolgebörse nexxt-Change
  • 32 Börseneinträge im Umweltfirmeninformationssystem Eco Finder
  • 82 Beratungen zu den Themen Umwelt und Energie
  • 52 Beratungen zu den Themen Technologie und Innovation
  • 114 Digitalisierungsberatungen
  • 130 Stellungnahmen zu Planverfahren in der Bauleitplanung und Raumordnung erstellt (davon 81 für den Bereich der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und des Landkreises Rostock)
  • 12 wirtschaftspolitische Stellungnahmen und Zuarbeiten in den Themenbereichen Umwelt/ Energie, Technologie, Industrie und Regionalentwicklung

LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis

Pandemiebedingt musste die Preisverleihung des „LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreises Mecklenburg-Vorpommern“ aus dem Jahr 2020 in das Frühjahr des Jahres 2021 verschoben werden. Gleichzeitig wurde damit der Rhythmus der zukünftigen jährlichen Auslobung auf das Frühjahr verlegt. Der Preis wird jährlich vom Wirtschaftsministerium gemeinsam mit den drei Industrie- und Handelskammern des Landes vergeben. Unter der Schirmherrschaft des Wirtschaftsministers des Landes werden Unternehmen und Wissenschaftler für neuartige Innovationen ausgezeichnet.
Der LUDWIG-BÖLKOW-Technologiepreis 2020/21 ist am 20. Mai 2021 an die AIM3D GmbH aus Rostock verliehen worden. Ein vom Unternehmen entwickelter 3D-Drucker arbeitet nach einem an der Uni Rostock konstruiertem Verfahren und ermöglicht den Multimaterial-3D–Druck. Die Besonderheit ist, dass nahezu alle schmelzenden Werkstoffe verarbeitet werden können. Das Unternehmen AIM3D GmbH ist ein Spin-Off der Universität Rostock und wurde im Jahr 2017 gegründet. Gegenstand des Unternehmens ist die Entwicklung und Herstellung sowie der Handel mit Geräten und Materialien aus dem Segment der additiven Fertigung.

Industriekongress MV in Stralsund

Mit dem Thema “Digitalisierung als Grundlage des Erfolgs in der Industrie” hat der Industrie-Kongress 2021 der drei Industrie- und Handelskammern in MV am 13. Oktober in Stralsund eine der zentralen Herausforderungen dieser Zeit aufgegriffen. Digitale Daten sind in der zukünftigen Produktion der Schlüssel zum Erfolg. Für den Innovations- und Wirtschaftsstandort Mecklenburg-Vorpommern bietet Industrie 4.0 enorme Potenziale: Rund 65.000 Arbeitsplätze hängen direkt und indirekt von der produzierenden Wirtschaft in Mecklenburg-Vorpommern ab.
“Mit der Digitalisierung der Industrie werden sich nicht nur Wertschöpfungsprozesse verändern, es werden auch neue Geschäftsmodelle und neue Perspektiven für Beschäftigte entstehen. Gerade für kleine und mittlere Unternehmen, die die Wirtschaftsstruktur in MV prägen, bieten intelligente, digitale Produktionsverfahren große Chancen“, betonte Klaus-Jürgen Strupp, Präsident der IHK zu Rostock, bei der Veranstaltung in der Störtebeker Braumanufaktur in Stralsund.
Neben einem Vortrag von Prof. Dr.-Ing. Mark Vehse von der Hochschule Stralsund zu Potentialen und Chancen von Automatisierung, AI und Industrie 4.0 stand auch das im Juni 2021 vom Zukunftsbündnis MV beschlossene Industriepolitische Konzept MV 2030 im Mittelpunkt des Kongresses.
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Weiterhin Online-Formate und -seminare statt Präsenz

Für das Jahr 2021 hatte der Fachbereich Industrie, Innovation und Regionalentwicklung guten Mutes seine erfolgreiche Reihe der Technologieabende in Präsenz durchgeplant. Schnell mussten wir jedoch erkennen, dass uns die Einschränkungen aufgrund der anhaltenden Covid-19 Pandemie weiterhin keine Präsenztermine ermöglicht und zum anderen völlig neue Themen und Informationsbedarfe auf der Tagesordnung standen. Da insbesondere das bewährte Format der bisher über 40 durchgeführten IHK-Technologieabende auf eine physische Begegnung, den persönlichen Austausch und die wertvolle Kontaktanbahnung zwischen Wirtschafts- und Wissenschaftsvertretern setzt, mussten wir dieses Format auch für 2021 zunächst aussetzen. Anders als bei anderen Veranstaltungen wäre für uns hier ein digitaler Ersatz keine zielführende Option gewesen.
Themenbedingt hatte sich der Fachbereich unter anderem auf die weiterhin dringend gewordenen Themen der Pandemie konzentriert, um den Unternehmen hier Mittel und Wege durch die Krise aufzeigen zu können.
So führten wir für unsere Mitgliedsunternehmen unter anderem für die Mobilisierung im digitalen Bereich Webinare zu Themen wie „IT-Sicherheit im Homeoffice“, „Go Digital – Fördermöglichkeiten der Corona Krise“ oder „Steuerliche Forschungsförderung für Unternehmen“ durch. Diese und weitere Themen stellen für Unternehmen in der Pandemiezeit eine wichtige Unterstützung dar. 

Energiepolitische Positionen der IHK Nord verabschiedet

Die IHK Rostock hat im Verbund der norddeutschen Kammern (IHK Nord) im Rahmen eines intensiven Befassungsprozesses und unter Einbeziehung des Ehrenamtes im Dezember 2022 energiepolitische Positionen als Handreichung für die Politikvertreterinnen und -vertreter auf Bundesebene entwickelt. Das Urteil des Bundesverfassungsgerichts vom April 2021 hat es deutlich gemacht: Klimaschutz ist eine der zentralen Aufgaben unserer Zeit und wird bei zukünftigen energiepolitischen Entscheidungen stets mitgedacht werden.
Gleichzeitig muss es das Ziel sein, die Energiepreise für die deutsche Wirtschaft durch die Veränderung des Systems von Abgaben und Umlagen deutlich und auf ein im europäischen Vergleich wettbewerbsfähiges Niveau zu senken. Darüber hinaus sind der Erhalt der Versorgungssicherheit und die Wettbewerbsfähigkeit der norddeutschen Wirtschaft sicherzustellen. Dafür müssen technische Potenziale genutzt und vor allem umgedacht werden – in Politik, Verwaltung, Wirtschaft und Gesellschaft.

Industriepolitisches Konzept MV 2030

Der im September 2020 auf der gemeinsamen Sitzung der Industrieausschüsse MV gefasste Vorschlag zur Entwicklung eines Industriekonzeptes für das Land Mecklenburg-Vorpommern resultierte im November desselben Jahres in ersten Treffen zur Konzeptentwicklung und Ideensammlung. In Zusammenarbeit mit den IHKs in MV, den Handwerkskammern, dem DGB, der VU und weiteren Organisationen entstand im Laufe der folgenden acht Monate das im Juni 2021 veröffentlichte Konzeptpapier “Industrieland Mecklenburg-Vorpommern 2030”.
Das 45 Seiten starke Papier erfasst die aktuelle Ausgangslage, beschreibt Zukunftsvisionen und Handlungsbedarfe und gibt konkrete Handlungsempfehlungen für die industriepolitische Entwicklung des Landes. Die IHK zu Rostock konnte viele Positionen ihres Industriekonzeptes in das Landespapier einbringen. Die Umsetzung der Strategie wurde als konkretes Ziel in den Koalitionsvertrag der 2021 neu gebildeten Landesregierung aufgenommen.

Bioökonomie-Bündnis Plant³

Die IHK zu Rostock ist seit März 2021 Mitglied im Bioökonomie-Bündnis Plant³. Das Bündnis verfolgt das Ziel, einen substanziellen Beitrag zu einem wissens- und innovationsbasierten Strukturwandel in der Region nordöstliches Mecklenburg-Vorpommern zu leisten. Durch das Vorhaben soll sich ein einzigartiges Profil als Bioökonomie-Region mit Vorbildfunktion für die nachhaltige Transformation ländlicher Räume entwickeln. Die Umsetzung der Vision basiert auf innovativen Strategien zur hochwertigen Veredelung von pflanzlichen Rohstoffen in den drei Handlungsfeldern Land, Moor und Meer. Hinter Plant³ als Bioökonomie-Region steht ein Bündnis mit über 70 Partnern aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Gesellschaft, das von der Universität Greifswald, der Wirtschaftsfördergesellschaft Vorpommern mbH (WFG) und dem Wissenschafts- und Technologiepark Nord°Ost° (WITENO) geführt wird.
Zusammen mit den IHKs in Neubrandenburg und Schwerin wurde im letzten Jahr eine erfolgreiche Webinar-Reihe gestartet. Mit ihrem Engagement im Bündnis möchte die IHK zu Rostock weiterhin den kleinen und mittelständischen Unternehmen die Wertschöpfungspotentiale und Relevanz von Bioökonomie aufzeigen und ihnen praxisspezifisches Wissen vermitteln.

Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Rostock

Das Mittelstand 4.0 Kompetenzzentrum Rostock, in dem sich die IHK zu Rostock seit Dezember 2020 engagiert, macht seinem Namen alle Ehre: Die Digitalisierung des Mittelstands wird dort verständlich, zielgruppengerecht, interessant und kompetent unterstützt und umgesetzt. Mit zahlreichen, überwiegend online angebotenen Veranstaltungen konnte die IHK das Projektkonsortium, angeführt von der Unimedizin Rostock, bei der Sensibilisierung und Information über digitale Transformation der Wirtschaft unterstützen.
Bei den Veranstaltungen haben sich wiederkehrende Formate bewährt: Besonders begehrt bei KMU aller Branchen war die Veranstaltungsreihe Digitales Marketing, die jeweils am Beginn eines Monats für eine Stunde verschiedene Inhalte zu diesem Thema, wie einen Fitness-Check für Online-Shops, Social Media fürs eigene Marketing, Suchmaschinenmarketing unter anderem kostenfrei und kurzweilig anbietet. Auch der Frühsport, ein analoges Frühstück für innovative UnternehmerInnen, bei dem Impulse für den digitalen Wandel, Changemanagement oder New Work auf dem Programm stehen, konnte an jedem letzten Freitag im Monat erfolgreich etabliert werden. Ein Höhepunkt zum Jahresende war die Ausrichtung des Online-Tages der IT- und Computersicherheit - gleichzeitig wurde damit die Partnerschaft mit der Transferstelle IT-Sicherheit im Mittelstand (TISiM) bekanntgegeben, mit der künftig passgenaue, niedrigschwellige Angebote zur Cyber-, IT- und Datensicherheit in KMU angeboten werden können.
Die Ergebnisse der Digitalisierungsumfrage des DIHK 2021 geben den Fahrplan für das Angebot im kommenden Jahr vor: Insbesondere Kompetenzen, die im Rahmen der Digitalisierung benötigt werden – digitales Prozessverständnis, digitale Denkweise und Veränderungsbereitschaft – gilt es zu unterstützen, ebenso bessere Qualifikationen im Umgang mit digitalen Technologien sowie die Themen Datenschutz, Datenverständnis und IT-Sicherheit. Daneben müssen auf politischer Ebene die Voraussetzungen für eine leistungsfähige Breitbandinfrastruktur im gesamte Land ausgebaut und der Mangel an IT-Fachkräften behoben werden – beides Punkte, die Unternehmen bei der Digitalisierung massiv ausbremsen.

Wasserstoffinitiative HY! Rostock

Das 2020 gegründete regionale Netzwerk „Rostocker Wasserstoffinitiative“ wird seit dem
1. Juni 2021 von Theresa Lenz bei ihrem Ziel, die Regiopolregion Rostock, als eine Kompetenzregion für Forschung und Entwicklung zu etablieren, unterstützt. Der Fokus der Initiative, in der die IHK zu Rostock über den Lenkungskreis mitwirkt, lag 2021 auf der Entwicklung und Unterstützung von zukunftsweisenden Projekten und innovativen Ansätzen als Teil des Aufbaus einer auf grünem Wasserstoff basierenden Wirtschaft, wodurch die Regiopolregion das Ziel erreichen kann, bis 2035 Klimaneutralität zu erreichen.
Neben der Unterstützung der im Juni stattgefundenen überregionalen Woche des Wasserstoffs wurde zum Beispiel Ende September, mit Vertretern des  Ministeriums für Energie, Infrastruktur und Digitalisierung, dem Landkreis Rostock, dem Leiter der Geschäftsstelle des Planungsverbandes Rostock, dem Geschäftsführer der Rostocker Straßenbahn AG, dem Geschäftsführer der Stadtentsorgung Rostock, einem Referenten des Oberbürgermeisters der Hanse- und Universitätsstadt Rostock und dem Geschäftsführer der rebus Regionalbus Rostock GmbH, ein Workshop zum Thema Anwendung von klimaneutralen Antriebssystemen kommunaler Fahrzeuge der kommenden Jahre durchgeführt. Im Ergebnis dieses Workshops wurde eine Studie beauftragt, deren Schwerpunkt auf der Anwendung von Wasserstofftechnologie sowie der wirtschaftlichen Betrachtung der Infrastruktur liegt.
Eine weitere Studie stellt Überlegungen zur Nachnutzung des bis spätestens 2035 stillzulegenden Steinkohlekraftwerks an. So könnte beispielsweise ein wasserstoffbasiertes Speicherkraftwerk nicht nur eine sichere Stromversorgung anstelle des stillzulegenden Steinkohlekraftwerkes ersetzen, sondern auch Wärme für das Nahwärmenetz und Wasserstoff für die Sektorkopplung liefern.
Die Initiative unterstützt auch die Bewerbung der vier zentralen Wasserstoffprojekte aus der Regiopolregion Rostock, die für die nationale Vorauswahl durch die europäischen, transnationalen Förderprojekte IPCEI ausgewählt wurden. Diese stehen für ein wirtschaftliches Wachstum und zukünftige Arbeitsplätze in der Region.
Leider musste Pandemiebedingt die im letzten Jahr geplante zweite Wasserstoffkonferenz auf 2022 verschoben werden. Der thematische Schwerpunkt dieser Veranstaltung wird auf dem Bereich der Wasserstoffnutzung in der Mobilität liegen. Im Rahmen der Konferenz soll der Austausch und die Vernetzung von regionalen und überregionalen Projekten und Akteuren der Wasserstofftechnologien ermöglicht werden und die langfristige, überregionale Bedeutung und Bekanntheit der Region und des Bundeslandes Mecklenburg-Vorpommern weiter gesteigert werden. Dieses Ziel, die Erhöhung der Sichtbarkeit der Region, soll auch durch die neue Website der Initiative erreicht werden.