IHK-Wirtschaftsforum: Weichen für die Digitalisierung stellen

Das IHK-Wirtschaftsforum der Metropolregion Rhein-Neckar (MRN) fordert die Politik auf, zeitnah die technischen und rechtlichen Grundlagen für eine nachhaltige Digitalisierung der Wirtschaft zu schaffen.
„Nur wenn es der Region gelingt, eine flächendeckende Breitbandversorgung anzubieten und die digitalen Kompetenzen in der Bildung zu stärken, werden wir als Region unsere gute Ausgangsposition beim Thema Industrie 4.0 weiter nutzen können“, warnt Albrecht Hornbach, Vorsitzender des IHK-Wirtschaftsforums MRN und Präsident der Industrie- und Handelskammer (IHK) für die Pfalz.
Eine Studie der IHKs bescheinigt der Metropolregion eine exzellente wissenschaftliche Infrastruktur für die neuen 4.0-Technologien – insbesondere, wenn die umliegenden Technologie- und Wissenschaftsstandorte Kaiserslautern, Darmstadt und Karlsruhe einbezogen werden. Eine weitere Stärke der Metropolregion sei die ausgewogene Mischung von Anbietern und Anwendern von Industrie 4.0-Technologien. „Auf dieser Grundlage müssen wir nun aufbauen und die Digitalisierung von industriellen Geschäftsprozessen auch in den Mittelstand tragen“, fordert Hornbach. Denn viele kleine und mittlere Unternehmen näherten sich der Thematik noch zu vorsichtig und seien mit entsprechenden Investitionen sehr zurückhaltend.
Die IHKs werden ihre Mitgliedsunternehmen deshalb beim Technologietransfer und Know-how-Aufbau unterstützen. Um die Digitalisierung der Industrie voranzutreiben und den vorhandenen Standortvorteil der Metropolregion zu sichern, muss nun auch die Politik die wirtschafts- und regionalpolitischen Weichen richtig stellen, fordert das IHK-Wirtschaftsforum. Die gestern verabschiedete Resolution umfasst fünf Themen: Neben dem raschen Breitbandausbau und der Stärkung der IT-Kompetenzen in der Bildung wird auch die Unterstützung von betrieblichen Kooperationen, die weitere Vernetzung von Know-how-Trägern in der Region und die Digitalisierung der öffentlichen Infrastruktur gefordert. Die Mittelstand 4.0-Kompetenzzentren sollten ihre Arbeitsschwerpunkte abstimmen, um staatlich geförderte Doppelstrukturen zu vermeiden. Die Industrie 4.0-Einrichtungen eines Bundeslandes sollten zudem den Unternehmen in der gesamten MRN offenstehen, so die Forderung des IHK-Wirtschaftsforums.
Im IHK-Wirtschaftsforum sind mehr als 30 Unternehmen aus den Bezirken der vier Industrie- und Handelskammern (IHKs) Darmstadt, Pfalz, Rheinhessen und Rhein-Neckar in der Metropolregion vertreten.