Digitaler Produktpass (DPP) - DIHK und BMUV planen Fachgespräch

Die Bundesregierung plant die weitere Transformation hin zu einem ressourceneffizienten und zirkulären System. Das soll den Rohstoffkonsum verringern und zum vermehrten Einsatz von Recycling führen. Eine zentrale Rolle bei den Überlegungen spielt dabei der digitale Produktpass (DPP).
Diese Entwicklung hin zu einem nachhaltigeren und kreislauforientierten Wirtschaftsmodell bedeutet enorme Herausforderungen für alle handelnden Personen. Es werden Innovationen, Investitionen in Milliardenhöhe und ein Umdenken speziell beim Management von Lieferketten notwendig sein. Allerdings existiert ein digitaler Produktpass (DPP) bislang nur auf dem Papier. Die digitale Entwicklung befindet sich in einem frühen Stadium, und viele Fragen zur praktischen Umsetzung sind ungeklärt. Der digitale Produktpass soll den elektronischen Abruf produktspezifischer Daten und Informationen ermöglichen, unter anderem Informationen zu Herkunft, Zusammensetzung, Reparatur- und Demontagemöglichkeiten, einschließlich Optionen zum Recycling oder zur Entsorgung am Ende der Lebensdauer. Ziel ist es, Verbraucherinnen und Verbrauchern, aber auch Unternehmen fundierte Entscheidungen zu ermöglichen. Zusätzlich will man Behörden verschiedene Prüfungen und Kontrollen erleichtern. Aktuell verhandeln die europäischen Institutionen über die genaue Ausgestaltung. Eine erste Blaupause bei der Entwicklung des DPP bietet der in der Entstehung befindliche "Battery Pass". Die Entwicklung soll bis Ende 2025 abgeschlossen sein und ab 2027 zur Anwendung kommen.
Auch wenn es noch eine Weile dauern wird, bis Sie als Unternehmen den digitalen Produktpass konkret einführen bzw. umsetzen, ist es wichtig, dass Sie sich bereits jetzt mit den Herausforderungen und Chancen befassen. Insbesondere die Perspektive von KMUs darf hier nicht unberücksichtigt bleiben.
Aus diesem Grund planen BMUV und DIHK ein Fachgespräch für Anfang/Mitte November 2023 in Berlin.
Als Zielrichtung des Fachgesprächs sind u. a. folgende Fragestellungen vorstellbar:
  • Welche Chancen bietet der DPP für Unternehmen/KMU auch mit Blick auf die Entwicklung neuer kreislauforientierter Geschäftsmodelle?
  • Wie kann der DPP die Digitalisierung der deutschen Industrie vorantreiben?
  • Welche Herausforderungen sehen Unternehmen/KMU in der Einführung Digitaler Produktpässe?
  • Welche Punkte sind für eine erfolgreiche Ausgestaltung entscheidend?
  • Was ist als EU-weiter Rahmen zentral und welche Rolle können nationale Initiativen für einen DPP spielen?
  • Welche (nationalen und europäischen) Unterstützungsleistungen brauchen KMU mit Blick auf Daten und technische Herausforderungen?
  • Wie werden DPP als Service-Angebote für den Mittelstand gesehen?
Melden Sie sich gern bei uns, wenn Sie sich für das Thema interessieren und einbringen möchten.