Mediation in der Ausbildung

Durch eine dritte Person können Konflikte und unausgesprochene Probleme zwischen zwei Parteien unter der Berücksichtigung der Freiwilligkeit besprochen werden. Das daraus resultierende Ergebnis kann die Konfliktlösung in Form einer „win-win-Situation” für beide Seiten sein.

Wann kann eine Mediation helfen?

Im laufenden Ausbildungsverhältnis kommen häufig kritische und konfliktbehaftete Situationen auf, die zwischen Ausbildungsbetrieb bzw. der ausbildungsverantwortlichen Person und dem Azubi nicht problemlösend geklärt werden können. Die Konflikte tauchen immer wieder auf und belasten somit das Ausbildungsverhältnis.

Unter welchen Voraussetzungen ist eine Mediation zielführend?

Beide Parteien wollen gemeinsam ein klärendes Gespräch. Die Voraussetzung dazu ist die Freiwilligkeit aller Beteiligten.

Wieso kann eine Mediation sinnvoll sein?

Die Ausbildung verläuft für beide Seiten gut. Der Azubi ist mit der Wahl des Ausbildungsberufes glücklich und geht gerne in die Ausbildung. Der Ausbildungsbetrieb und die beteiligten Ausbildungspersonen sind zufrieden mit dem bisherigen Ausbildungsverlauf und bilden den Azubi gerne aus. 
Im Verlauf der Ausbildung kommen Konflikte auf, die die Ausbildungssituation beeinträchtigen. Beide Seiten werden zunehmend mit der Situation immer unzufriedener und klärende Gespräche zu den Konflikten werden immer schwieriger und seltener.
Unter dem andauernden Zustand, der ungeklärten Konflikte, ist für beide Seiten nur noch ein Ausweg die Beendigung des Ausbildungsverhältnisses. Damit ist der gemeinsame Weg zu einer erfolgreichen Ausbildung nicht mehr gegeben.
Wenn die Konfliktsituationen gemeinsam durch Verständnis und Lösungswillen geklärt werden können, ist der erfolgreiche Weg zum Abschluss der Berufsausbildung weiterhin gegeben. Die Mediation zwischen den beiden Parteien kann eine Lösung der Ausgangslage sein.

Wie läuft die Mediation ab?

Jede Seite, also die Sichtweise des Auszubildenden und die Sichtweise des Ausbildungsbetriebes werden besprochen. Alle Beteiligten bekommen ihre eigene Möglichkeit zur Schilderung der jeweiligen  Sichtweisen. 
Mit der unbeteiligten dritten Person, dem Mediator, wird gemeinsam versucht, die jeweiligen Auslöser der Konflikte zu erkennen und nach möglichen Lösungen und Alternativen zu suchen. Im bestmöglichsten Fall kommen die beiden Parteien gemeinsam auf eine Vereinbarung, wie das weitere Ausbildungsverhältnis fortgeführt werden kann.

Welche Schritte sind für eine Mediation notwendig?

Alle Beteiligten im Konflikt müssen sich einig sein, die Mediation unter der Freiwilligkeit bei der IHK besprechen zu wollen.
Als nächstes nimmt eine der beiden Seiten Kontakt mit der IHK auf um einen gemeinsamen Gesprächstermin mit allen Beteiligten und dem Mediator zu vereinbaren. Die Mediationsstelle in der Ausbildung benötigt nur ein paar Hintergrundinformationen vorab zur Ausgangssituation. Alle weiteren Themen werden im gemeinsamen Termin besprochen. Das Gespräch ist ergebnisoffen, der Mediator zeigt beiden Seiten die gemeinsam erarbeiteten Lösungsansätze auf. Die Umsetzung obliegt den Teilnehmenden Personen der Mediation. Je nach Konflikt und Ausgangslage kann es auch zu keiner gemeinsamen Lösung kommen. Danach entscheiden die jeweiligen Seiten wie sie mit der Ausbildungssituation weiter umgehen wollen.
Sofern der Wille zu einer gemeinsamen Lösung da ist, sollte die kostenfreie Mediation der IHK zur Konfliktlösung in Betracht gezogen werden.