USA: Zölle auf Waren aus China, Kanada und Mexiko
US-Präsident Trump setzt seine Ankündigungen in die Tat um und verhängt Einfuhrzölle auf mexikanische und kanadische Waren und erhöht die Einfuhrzölle auf chinesische Waren.
Zölle auf Waren aus China
Seit dem 4. Februar 2025 werden alle Waren, die Erzeugnisse Chinas und Hongkongs sind, bei der Einfuhr in die USA auf unbestimmte Zeit mit zusätzlichen Wertzöllen von zehn Prozent belegt.
Dies hat Präsident Donald Trump am 1. Februar 2025 mit einer entsprechenden Durchführungsverordnung (Executive Order/E.O.) angeordnet. Trump begründet den Erlass mit dem anhaltenden Zustrom illegaler Opioide und anderer Drogen und den daraus resultierenden Folgen für die US-Bürger. Seit dem 4. März 2025 wurden die zusätzlichen Zölle auf 20 Prozent erhöht.
Das Unterkapitel III des Kapitels 99 des Harmonized Tariff Schedule of the United States (HTSUS) wurde dafür durch den Anhang zu der Mitteilung 9111-14 des Department of Homeland Security geändert. In der neuen HTSUS-Position 9903.01.20 werden die vorgesehene zusätzliche Wertzollsatz erhoben. Die in der neuen HTSUS-Position 9903.01.20 vorgesehenen Zölle werden zusätzlich zu allen bestehenden Zöllen, Gebühren und Abgaben erhoben, die bereits für die jeweilige importierte Ware gelten.
Die Volksrepublik China hat mit Sonderzölle auf US-Waren reagiert. Seit dem 10. Februar 2025 unterliegen Kohle und Flüssigerdgas einem Sonderzoll von 15 Prozent (Details zum Warenkreis). Auf Rohöl, landwirtschaftliche Maschinen und Pkw sind zehn Prozent zusätzlich zu zahlen (Details zum Warenkreis).Die veröffentlichten Listen enthalten die chinesischen Zolltarifnummern. Zolltarifnummern werden bis zur 6. Stelle weltweit einheitlich verwendet (HS-Unterposition). Ab der 7. Stelle gibt es nationale Unterschiede.
Auf die Erhöhung auf 20 Prozent vom 4. März 2025 hat China angekündigt ab dem 10. März 2025 Strafzölle auf mehrere landwirtschaftliche Produkte aus den USA zu erheben. Das Handelsministerium in Peking erklärte, auf Hühnerfleisch, Weizen, Mais und Baumwolle würden zusätzliche Zölle in Höhe von 15 Prozent (Details zum Warenkreis) erhoben; auf Einfuhren von Sorghumhirse, Sojabohnen, Schweinefleisch, Rindfleisch, Fischereierzeugnisse, Obst, Gemüse und Milchprodukte Zölle in Höhe von zehn Prozent (Details zum Warenkreis).
Zölle auf Waren aus Mexiko
Seit dem 4. März 2025 werden alle Waren, die Erzeugnisse Mexikos sind, bei der Einfuhr in die USA auf unbestimmte Zeit mit zusätzlichen Wertzöllen von 25 Prozent belegt. Dies hat Präsident Donald Trump am 1. Februar 2025 mit einer entsprechenden Durchführungsverordnung angeordnet. Die Zölle sollten bereits seit dem 4. Februar 2025 eingeführt werden, wurden aber ein Monat ausgesetzt.
Die neuen Zölle werden zusätzlich zu allen bestehenden Zöllen, Gebühren und Abgaben erhoben worden, die bereits für die jeweilige importierte Ware gelten.
Für Waren, die unter USMCA-Abkommen fallen sollen Ausnahmen gelten.
Mexiko hat noch keine Details zu möglichen Vergeltungsmaßnahmen genannt.
Zölle auf Waren aus Kanada
Seit dem 4. März 2025 werden alle Waren, die Erzeugnisse Kanadas sind, bei der Einfuhr in die USA auf unbestimmte Zeit mit zusätzlichen Wertzöllen von 25 Prozent belegt. Für Energie-Einfuhren (Rohöl, Erdgas und Kohle) aus Kanada gelten zusätzlichen Zöllen in Höhe von 10 Prozent. Dies hat Präsident Donald Trump am 1. Februar 2025 mit einer entsprechenden Durchführungsverordnung angeordnet. Die Zölle sollten bereits seit dem 4. Februar 2025 eingeführt werden, wurden aber ein Monat ausgesetzt.
Die neuen Zölle werden zusätzlich zu allen bestehenden Zöllen, Gebühren und Abgaben erhoben worden, die bereits für die jeweilige importierte Ware gelten.
Seit 4. März 2025 und 13. März 2025 werden für bestimmte Waren mit Ursprung in den USA bei der Einfuhr in Kanada zusätzliche Zölle in Höhe von 25 Prozent erhoben. Die kanadische Regierung hat die mit entsprechender Zolltarifnummer und Beschreibung veröffentlicht:
Reziproke Zölle – noch nicht umgesetzt
Die US-Administration hat angekündigt, die Möglichkeit zu prüfen, sogenannte reziproke Zölle einzuführen. Diese Überprüfung soll innerhalb der nächsten 180 Tage erfolgen. Ziel solcher Maßnahmen ist es, bestehende Handelsungleichgewichte auszugleichen, indem Zölle in der gleichen Höhe erhoben werden, wie sie von anderen Ländern auf US-Produkte verlangt werden.
Reziproke Zölle sind Gegenzölle, die ein Land als direkte Antwort auf bestehende Importzölle eines anderen Landes erhebt.
Wenn beispielsweise die Europäische Union einen bestimmten Zollsatz auf US-Produkte erhebt, könnten die USA einen entsprechenden Zollsatz auf vergleichbare EU-Produkte anwenden.
Dies soll gleiche Wettbewerbsbedingungen schaffen, kann aber gleichzeitig Handelsbeziehungen belasten und Kosten für Unternehmen erhöhen.