USA-Hafengebühren für Schiffe mit China-Bezug

Die USA haben angekündigt, chinesische Schiffe mit Hafengebühren zu belegen, um den heimischen Schiffbau zu stärken und Chinas Einfluss in der globalen Schifffahrtsindustrie zu verringern.
Das sieht ein Entwurf des United States Trade Representative (USTR) vor, einer dem Weißen Haus unterstellten Behörde für Handelspolitik. Diese hat für den 24. März 2025 eine öffentliche Anhörung angesetzt. Bis dahin können Marktteilnehmer Stellung nehmen. Danach will die Behörde über die Maßnahmen entscheiden. Sie treten in Kraft, wenn US-Präsident Donald Trump sie absegnet. Das könnte bereits im April der Fall sein.
Die Maßnahme betrifft alle Schiffe, die in US-Häfen anlegen und Teil einer Flotte sind, die in China gebaut oder registriert wurde. Geplant sind Gebühren von bis zu 1 Million US-Dollar pro Einlauf eines chinesischen Schiffes in US-Häfen oder alternativ bis zu 1.000 US-Dollar je Nettotonne Schiffskapazität.
Nicht nur chinesische Reedereien wären von der neuen Regelung betroffen. Auch für Schiffe, die auf chinesischen Werften gebaut und von Unternehmen aus Drittstaaten betrieben werden, wäre die Sonderabgabe fällig. Laut US-Regierung wurden 2023 mehr als 50 Prozent aller Containerschiffe in China gebaut, zudem kontrolliert China rund 95 Prozent der Containerproduktion. Somit würden fast alle großen Linienreedereien von den geplanten Strafgebühren betroffen sein.
Analysten zufolge könnten die Strafgebühren den Transport eines Containers von Schanghai an die Westküste der USA je nach Schiffsgröße um 300 bis 500 US-Dollar verteuern. Das entspräche einem Aufschlag von 7,5 bis 12,5 Prozent auf die aktuellen Frachtraten.