5. März 2021

visioneblu hat erste Auszubildende eingestellt

IHK-Anerkennung für Hertener Designagentur
Auch in der Corona-Pandemie wagen sich viele Betriebe erstmals an die Ausbildung von Fachkräften – so wie visioneblu. Die Designagentur in Herten stellte im vergangenen Jahr mit Janine Breilmann ihre erste Auszubildende ein. Sie lernt dort den Beruf Mediengestalterin für Digital- und Printmedien mit dem Schwerpunkt Gestaltung und Technik.
visioneblu wurde jetzt von der Industrie- und Handelskammer (IHK) Nord Westfalen stellvertretend für alle Betriebe im Kreis Recklinghausen öffentlich ausgezeichnet, die 2020 in die Ausbildung eingestiegen sind. Die Urkunde erreichte das Unternehmen per Post. Wegen der Pandemie konnte sie nicht, wie bei den Ehrungen vergangener Jahre, vom IHK-Vizepräsidenten Prof. Dr. Ulrich Sick persönlich übergeben werden. „Die Anerkennung ist deswegen nicht geringer“, unterstreicht Carsten Taudt, IHK-Geschäftsbereichsleiter für Bildung und Fachkräftesicherung. Denn mit Ausbildung sicherten sich Unternehmen nicht nur Fachkräfte. „Sie stärken damit auch die Wirtschaftskraft der Region“, so Taudt.
Im IHK-Bezirk Nord Westfalen, zu dem das Münsterland und die Emscher-Lippe-Region gehört, bildeten im vergangenen Jahr insgesamt 324 Betriebe erstmals aus. „Diese Unternehmen haben genau die richtige Entscheidung getroffen, denn der Fachkräftemangel wird selbst in der Krise größer“, weist Taudt auf eine aktuelle IHK-Umfrage und das bundesweite KfW-ifo-Fachkräftebarometer hin. In der März-Ausgabe des IHK-Magazins Wirtschaftsspiegel berichten acht Erstausbilder über ihre Motivation, diesen Schritt zu machen.
2011 gründete die Mediendesignerin Katja Moseler visioneblu. Schon ein Jahr später legte sie erfolgreich vor der IHK die Ausbilderprüfung ab. Bis mit Janine Breilmann die erste Auszubildende in ihrer Agentur startete, dauerte es aber noch acht Jahre – aus guten Gründen. „Ausbildung bedeutet Verantwortung“, betont Moseler. Das ließ sie nach dem Start noch zögern, in ihrer jungen Designagentur gleich eine Nachwuchskraft einzustellen.
Gesellschaftliche Verantwortung übernahm sie dennoch, unter anderem als Vorsitzende im Prüfungsausschuss der IHK für Mediengestalter in Gelsenkirchen. Hier erlebte sie immer wieder, wie wichtig die betriebliche Ausbildung für einen guten Start ins Berufsleben ist. Dazu leistet sie nun auch als Unternehmerin ihren Beitrag. „Meine Agentur hat sich am Markt etabliert“, erklärt sie. „Einem Ausbildungsvertrag stand deshalb nichts im Wege“ – auch Corona nicht.
Denn selbst als während des ersten Lockdowns Aufträge ausblieben, behielt sie ihren Optimismus. Ein Optimismus, der sich auch daraus speist, dass sie die ersten schwierigen Jahre in der Selbstständigkeit gut überstanden hat. Eine „unglaubliche Flut an Bewerbungen“ bestärkte sie obendrein – die wohl auch dadurch zustande kam, weil andere Agenturen wegen der Pandemie keine neuen Azubis eingestellt haben.
Den Zuschlag bekam Janine Breilmann. „Sie hinterfragt fachliche Vorgehensweisen und fordert mich als Ausbilderin“, sagt Katja Moseler anerkennend. „Und sie bringt viel frischen Wind in den Agenturalltag“. Mit Mitte 20 ist die neue Nachwuchskraft etwas älter als andere Auszubildende, dafür hatte sie schon Erfahrung im Grafik-Bereich gesammelt. Beide Seiten sind zufrieden: „Ich wollte immer eine Agentur, die anderen kreativen Menschen Platz bietet“, erklärt Katja Moseler.
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