Reziproke Zölle

Die US-Administration hat die Einführung sogenannter reziproker Zölle beschlossen. Seit dem 5. April werden entsprechende Zusatzzölle in Höhe von 10% erhoben. Ziel dieser Maßnahme ist es, bestehende Handelsungleichgewichte auszugleichen, indem Zölle in gleicher Höhe erhoben werden, wie sie von anderen Ländern auf US-Produkte verlangt werden.

Was sind reziproke Zölle?

Reziproke Zölle sind Importabgaben, die ein Land als direkte Reaktion auf bestehende Zölle eines Handelspartners erhebt. Das Prinzip lautet: Erhebt ein anderes Land beispielsweise 10% Zoll auf ein Produkt aus Land A, so setzt Land A im Gegenzug ebenfalls 10% Zoll auf dasselbe oder ein vergleichbares Produkt aus diesem Land an. Ziel solcher Maßnahmen ist es, fairere Wettbewerbsbedingungen zu schaffen und bestehende Handelsungleichgewichte auszugleichen.

Betroffene Warengruppen

Die von der US-Regierung beschlossenen reziproken Zusatzzölle werden zusätzlich zu den bestehenden Zöllen erhoben. Dabei ist zu beachten, dass sie grundsätzlich auf alle Produkte angewendet werden – mit Ausnahme bestimmter Produktgruppen. Ausgenommen sind unter anderem Stahl und Aluminium sowie deren Derivate, Automobile und Autoteile, die bereits jetzt unter Zusatzzölle in Höhe von 25 Prozent fallen. Ebenfalls ausgenommen sind bestimmte kritische Produktkategorien wie Halbleiter, Pharmazeutika, Kupfer, Holzprodukte, kritische Mineralien sowie Energie- und Energieprodukte. Darüber hinaus gelten für zukünftige Zölle, die auf Grundlage von Section 232 des Trade Expansion Act verhängt werden, gesonderte Regelungen.
Zusätzlich stellen wir Ihnen ein Prüfschema zur Verfügung, mit dem Sie nachvollziehen können, wie hoch der zusätzliche Zollsatz für ein Produkt mit Ursprung in der EU ausfällt.
Alternativ bietet die Webseite der Europäischen Union eine benutzerfreundliche Oberfläche, auf der die geltenden Zollsätze für spezifische Produkte übersichtlich dargestellt werden.

Zusätzliche Informationsquellen

US-Handelskommission: Die offizielle Website der United States International Trade Commission (USITC) stellt eine Datenbank zur Verfügung, in der Sie die geltenden US-Zölle auf verschiedene Warengruppen einsehen können.