28.03.2024

Rückgang der Wirtschaftsleistung in Baden-Württemberg um 0,6 %

Abnehmende Wirtschaftsdynamik 2023 im Ländervergleich
Das baden-württembergische Bruttoinlandsprodukt (BIP), der Gesamtwert aller im Land produzierten Waren und Dienstleistungen, ist im Jahr 2023 preisbereinigt um 0,6 % gegenüber dem Vorjahr gesunken. Damit entwickelte sich die Wirtschaft Baden-Württembergs leicht unterhalb des bundesweiten Niveaus (Deutschland: −0,3 %). Das geht aus einer Pressemitteilung des Statistischen Landesamtes Baden-Württemberg hervor. Im Jahr 2022 verzeichnete die baden-württembergische Wirtschaft noch ein reales Wachstum von 2,2 %.

Nominaler Anstieg des Bruttoinlandsprodukts bei 6,8 %

Das nominale Bruttoinlandsprodukt, also der Wert ohne Berücksichtigung der Preisveränderungen, stieg in Baden-Württemberg um 6,8 % (Deutschland: 6,3 %) auf 615,1 Milliarden (Mrd.) Euro (Deutschland: 4 121,2 Mrd. Euro). Die hohen Preissteigerungen im vergangenen Jahr sorgten für das negative Ergebnis nach Preisbereinigung. Der Ländervergleich zeigt deutliche Unterschiede in der regionalen Konjunkturentwicklung. Die realen Wachstumsraten zwischen den Bundesländern reichen von −4,9 % bis +3,3 %.
Insgesamt wurden hierzulande im vergangenen Jahr Waren und Dienstleistungen im Wert von rund 615,1 Mrd. Euro (in jeweiligen Preisen) produziert. Das entspricht, bezogen auf die baden-württembergischen Einwohnerinnen und Einwohner, einer nominalen Wirtschaftskraft von 54 339 Euro pro Kopf, die über dem Länderdurchschnitt (48 750 Euro) liegt.

Industrie im Minus, Dienstleistungsbereiche stützen die Wirtschaft

Auf der Entstehungsseite des BIP verlief im Jahr 2023 die Entwicklung in den einzelnen Wirtschaftsbereichen des Landes unterschiedlich: Die preisbereinigte Bruttowertschöpfung (BWS) im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe), das rund ein Drittel der Gesamtwirtschaft Baden-Württembergs ausmacht, ist im Vorjahresvergleich um 1,9 % gesunken. Entscheidend dafür war ein besonders starker Rückgang im Bereich Energieversorgung. Zum negativen Ergebnis trug zudem das Minus von 0,5 % im Verarbeitenden Gewerbe bei, das über 90 % des Produzierenden Gewerbes (ohne Bau) in Baden-Württemberg ausmacht. Das Baugewerbe erreichte hingegen trotz anhaltend hoher Baukosten und schwieriger Finanzierungsbedingungen ein Plus von 0,6 %.
Die Dienstleistungsbereiche weiteten ihre wirtschaftlichen Aktivitäten insgesamt leicht aus (+0,4 %) und stützten damit die baden-württembergische Wirtschaft im vergangenen Jahr. Die Bereiche Kunst, Unterhaltung und Erholung und sonstige Dienstleister (+2,0 %) sowie die Unternehmensdienstleister (+1,9 %) verzeichneten die höchsten realen Zuwächse ihrer Wirtschaftsleistung. Für positive Impulse sorgten außerdem die zusammengefassten Bereiche Öffentliche Dienstleister, Erziehung und Gesundheit mit einem Plus von 1,0 %. In den Bereichen Handel, Verkehr und Gastgewerbe nahm die preisbereinigte Bruttowertschöpfung hingegen ab (−1,3 %), ebenso bei den Finanz- und Versicherungsdienstleistern (−2,0 %).
Quelle: Statistisches Landesamt Baden-Württemberg
Informationen zur wirtschaftlichen Lage in der Region Heilbronn-Franken finden Sie auf der IHK-Homepage unter Zahlen, Daten, Fakten.