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Nr. 6095672
21.03.2025
Aktuelle Finanzierungssituation der Unternehmen
Eine angespannte Geschäftslage und negative Geschäftserwartungen lassen den Anteil der Unternehmen, die über Schwierigkeiten in der Finanzierung berichten, leicht ansteigen.
Im Rahmen der Konjunkturumfrage der IHK Heilbronn-Franken 4. Quartal 2024 schätzen zwei von fünf Betrieben (44 Prozent nach zuvor 42 Prozent) ihre Finanzlage als problematisch ein. Das Bild ist dabei uneinheitlich: Während in der Industrie der Anteil derer mit problematischer Finanzlage im Vergleich zum Herbst 2024 stabil bleibt, verbessert sich die Perspektive im Bau um sechs Prozentpunkte auf 36 Prozent. Im Einzelhandel und bei den Dienstleistern hingegen nimmt der Anteil der Unternehmen, die über eine problematische Finanzlage berichten, zu auf 58 Prozent bzw. 46 Prozent.
Größtes Problem sind Forderungsausfälle
Alle Problemlagen bis auf das Thema Liquiditätsengpässe haben im Vergleich zur Vorumfrage leicht zugelegt. Im Vordergrund der speziellen Finanzprobleme der Gesamtwirtschaft steht angesichts der deutlich zunehmenden Zahl an bei Amtsgerichten beantragten Unternehmensinsolvenzen der Anteil der Unternehmen, die sich Forderungsausfällen gegenübersehen. Er hat auf 19 Prozent zugenommen (Vorumfrage 16 Prozent). An zweiter Stelle steht der Eigenkapitalrückgang mit 17 Prozent. Auch der Anteil von Unternehmen, die von Liquiditätsengpässen berichten, ist mit 15 Prozent weiterhin bedeutend (zuvor 17 Prozent). Der Anteil der Betriebe, deren Bilanzen bereits durch eine hohe Verschuldung belastet sind und unter einer hohen Fremdkapitalbelastung leiden, steigt von drei auf sieben Prozent. Über einen erschwerten Zugang zu Bankfinanzierung berichten fünf Prozent der Unternehmen (zuvor vier Prozent). Die Anzahl der an der Umfrage teilnehmenden Unternehmen, die sich von Insolvenz bedroht sehen, liegt bei rund drei Prozent (zuvor ein Prozent).
Bezogen auf die Unternehmensgröße weisen kleinere Unternehmen im Allgemeinen eine kritischere Finanzlage auf als die Großen. Während bei den Unternehmen ab 250 Beschäftigten 40 Prozent (zuvor 37 Prozent) der Betriebe mindestens ein Problem bei ihrer Finanzlage melden, berichten in der Breite des Mittelstandes bis 250 Beschäftigte immerhin 45 Prozent der Unternehmen über Probleme (zuvor 43 Prozent).
Blick in die Wirtschaftszweige
Eine kritische Bewertung der Finanzlage im letzten halben Jahr zeigt sich vor allem bei der Industrie. So sehen sich mehr als zwei Fünftel der Industrieunternehmen (42 Prozent) Hemmnissen in der Unternehmensfinanzierung gegenüber, nach 32 Prozent zur Jahresmitte 2024. Dabei fällt unter anderem die Zunahme der Unternehmen ins Gewicht, die über einen Eigenkapitalrückgang berichten (17 Prozent nach 11 Prozent im Sommer 2024). Hier zeigt sich die zunehmende Belastung durch Liquiditätsengpässe und Forderungsausfälle der letzten Jahre, deren Ausgleich zunehmend Eigenkapital verzehrt.
In der Bauwirtschaft werden die Finanzierungsbedingungen etwas besser als in der Industrie eingeschätzt. Auch im Vergleich zur Vorumfrage berichten weniger Unternehmen von Schwierigkeiten in der Finanzierung. Insbesondere der Eigenkapitalrückgang wurde weniger häufig genannt.
Im Handel, bei den Dienstleistern und im Hotel- und Gaststättengewerbe hingegen hat sich die Finanzlage gegenüber dem Vorjahr verschlechtert. Vor allem der Einzelhandel und das Hotel- und Gaststättengewerbe sehen sich mit überdurchschnittlich großen Problemen bei der Finanzierung konfrontiert. Deutlich zugenommen haben bei den Einzelhandelsbetrieben der Eigenkapitalrückgang und die Fremdkapitalbelastung. Die Unternehmen des Hotel- und Gaststättengewerbes berichten vermehrt über Liquiditätsengpässe, Eigenkapitalrückgang und einen Anstieg der Gefahr einer eigenen Insolvenz.