26.03.2024

Konjunkturprognose für 2024 vorgelegt

Das Institut für angewandte Wirtschaftsforschung und die Universität Hohenheim haben eine aktuelle Konjunkturprognose vorgelegt. Die Forscher erwarten für das laufende Jahr in Baden-Württemberg keine wesentlichen Wachstumsimpulse.
Im ersten Quartal 2024 wird laut der Prognose das Bruttoinlandsprodukt in Baden-Württemberg (BIP) – saison- und arbeitstäglich bereinigt – nur mit einer Wachstumsrate von 0,1 Prozent gegenüber dem vierten Quartal 2023 zunehmen. Auch in den beiden Folgequartalen wird eine geringe wirtschaftliche Dynamik das Bild prägen. Die prognostizierte Wachstumsrate bewegt sich nur leicht nach oben.

Lange wirtschaftliche Schwächephase setzt sich fort

Mit der prognostizierten Entwicklung setzt eine lange wirtschaftliche Schwächephase fort. Zwar zeigten sich in den Jahren 2021 und 2022 leichte Erholungseffekte nach der Corona-Pandemie. Diese Effekte haben sich allerdings bis Ende 2023 fast vollständig verflüchtigt. Real befand sich das BIP in Baden-Württemberg im vierten Quartal 2023 unterhalb des Niveaus aus dem Jahr 2017. Seit dieser Zeit ist die Wirtschaft gemessen am BIP also nicht mehr gewachsen.
Im Jahr 2023 verlief die Entwicklung des BIP in Baden-Württemberg nach vorläufigen Zahlen etwas schlechter als in Deutschland insgesamt. Nach vorhandenen Prognosen für das Jahr 2024 zeichnet sich für die Bundesebene eine ähnliche Entwicklung ab wie nach der IAW-Hohenheim-Prognose für Baden-Württemberg.

Verfestigung der Krise verhindern

Wirtschaftsministerin Dr. Nicole Hoffmeister-Kraut sagte: „Seit etwa sechs Jahren ist die gesamtwirtschaftliche Entwicklung im Bund wie im Land blutarm. Insofern haben wir es nicht mit einer Wachstumsschwäche, sondern mit einer Wachstumskrise zu tun. Angesichts der aktuellen Konjunkturaussichten muss alles darangesetzt werden, dass sich die Krise nicht verfestigt.“ Die Ministerin führte aus, dass die preisbereinigte Wirtschaftsleistung im Land um ein gutes Zehntel über dem derzeitigen Niveau liegen würde, wenn die Wirtschaft auf einem mittelfristigen Wachstumspfad, wie dem zuletzt in den Jahren 2010 bis 2018 erreichten, geblieben wäre. Je länger die Wachstumskrise anhalte, umso höher würden unweigerlich die gesellschaftlichen Wohlfahrtsverluste ausfallen.
Quelle: Institut für Angewandte Wirtschaftsforschung e. V. (IAW) und Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Tourismus Baden-Württemberg