Fachkräftemangel

Erwerbsbeteiligung erhöhen: Übersicht Erfolgsbeispiele

Welche Maßnahmen können die Erwerbsbeteiligung erhöhen? In unserem Fachkräftestrategiepapier Hamburg 2040 haben wir erste Erfolgsbeispiele benannt. An dieser Stelle sind diese und weitere Beispiele aufgeführt. 
Kennen Sie erfolgreiche Methoden und Maßnahmen zur Sicherung des Fachkräftebedarfs? Was können eventuell andere von Ihrem Unternehmen lernen? Wir freuen uns auf Ihre Nachricht an fachkraefte@hk24.de

Menschen mit Behinderung beschäftigen

Im Stadthaushotel Hamburg Altona wird Inklusion praktisch gelebt. Seit 1993 bestehend, ist es das erste Integrationshotel Europas. Mitarbeiter mit und ohne Behinderung arbeiten und lernen zusammen. Darüber hinaus ist Teil des Konzepts, dass die Zimmer barrierefrei sind. Betreiber des 3-Sterne-Hotels ist die Jugend hilft jugend-Arbeit gGmbH.
Das Unternehmen Discovering Hands Service GmbH bildet blinde und sehbehinderte Frauen zu Medizinisch-Taktilen Untersucherinnen (MTU) aus, die im Rahmen der Brustkrebsfrüherkennung eingesetzt werden und diese durch ihre besonderen Tastfähigkeiten nachhaltig verbessern. Auch in Hamburg beschäftigen inzwischen mehrere Frauenarztpraxen eine MTU.

Zielgruppengerechte Anreize schaffen

Die W.H.S.B. Weiterbildung Hamburg Service und Beratung gGmbH bietet eine kostenlose und unabhängige Berufsberatung an und informiert über Fördermittel und Finanzierungsmöglichkeiten. Das Angebot gibt es vor Ort (verschiedene Standorte) und telefonisch über das Hamburger Weiterbildungstelefon.

Erwerbstätige länger im Job halten

Die Telekom AG hat das Reverse-Mentoring-Modell bereits seit Jahren fest installiert. Das Training läuft als intensives Eins-zu-eins-Gespräch, sodass Termine frei vereinbart werden können. Weiterer Vorteil ist die Aufteilung in drei Module. So entscheiden die Teilnehmer auf Basis ihrer Vorkenntnisse selbst, ob sie mit Grundsätzlichem einsteigen oder gleich ihr eigenes Projekt-Wiki aufsetzen. 
Bei der Bosch-Gruppe steht Diversity in einer Organisation für die Menschen mit ihren vielfältigen Hintergründen, Perspektiven und Erfahrungen. Diversity Management geht aber darüber hinaus: Damit die Mitarbeiter ihr volles Potenzial ausschöpfen und einbringen können, setzt die Unternehmensgruppe auf “Vielfalt, Chancengerechtigkeit und Teilhabe”. 
Die Daimler AG setzt auf die Initiative “Space Cowboys – Daimler Senior Experts”. Hierbei geben erfahrene Mitarbeiter im Ruhestand ihr Expertenwissen über ihre Betriebszugehörigkeit hinaus an Nachwuchskräfte weiter, insbesondere in den Bereichen Produktion, Forschung und Entwicklung, IT und Vertrieb.

Hochqualifizierte durch Anreize zurück nach Deutschland holen

Das Emmy-Noether-Programm der Deutschen Forschungsgemeinschaft fördert exzellente Forscher, ihre wissenschaftliche Karriere in Deutschland fortzusetzen. Konkret können hochqualifizierte Wissenschaftler durch die eigenverantwortliche Leitung einer Nachwuchsgruppe verbunden mit Lehraufgaben die Voraussetzungen für eine Berufung als Hochschullehrer erlangen. Damit sollen herausragende Nachwuchswissenschaftler aus dem Ausland (zurück)gewonnen werden. Das 1997 eingeführte Programm ist nach der deutschen Mathematikerin Emmy Noether benannt.

Integration fördern

Der Verein Arbeitsgemeinschaft selbstständiger Migranten unterstützt migrantische Unternehmen und Gründer. Er setzt sich unter anderem dafür ein, dass mehr migrantische Unternehmen ausbilden, berät zu Berufsbildern nach dem Berufsbildungsgesetz und unterstützt bei der Azubigewinnung. Jugendliche mit Migrationshintergrund werden hier individuell beraten und in Ausbildungsbetriebe aus dem Bereich Handel und Dienstleistungen vermittelt. Dabei arbeitet der Verein eng mit der Handelskammer und der Jugendberufsagentur zusammen. 
Der Asklepios-Konzern kümmert sich intensiv um die Integration von ausländischen Pflegekräften. Die Abteilung Integration der Asklepios Klinik Nord und das Asklepios Willkommenszentrum Hamburg unterstützen mit einem interdisziplinären Team die internationalen Pflegekräfte in nahezu allen Belangen – von Arbeitsmarktzulassungen bis hin zur Wohnungssuche. 

Kompetenzen ungelernter Arbeitskräfte fördern

Die Agentur für Arbeit hat das Programm Myskills entwickelt. In einem mehrstündigen Test (viele Sprachen, auch Arabisch und Farsi) sehen die Teilnehmer Fotos und Videos von klassischen Situationen aus dem Berufsalltag. Dazu werden 120 fachspezifische Fragen gestellt. Mit Myskills sollen die Kompetenzen der Kandidaten getestet werden. Entwickelt wurde er für 30 Berufe – vom Altenpfleger bis zum Klempner.

Bestehende Weiterbildungsangebote stärker bewerben

Das Jobcenter in Hamburg hat Erfahrungen von Weiterbildungsteilnehmern in Filmen zusammengefasst. Die Menschen berichten, warum sie sich für eine Weiterbildung entschieden haben und welche Vorteile und Perspektiven sie damit verbinden. Auch für Zugewanderte stellt dieses vielfältige Weiterbildungsangebot eine attraktive Möglichkeit dar, in Deutschland eine offizielle Berufsausbildung zu absolvieren und so gegebenenfalls direkt den Einstieg in den Arbeitsmarkt zu schaffen.