Die Schiedsgerichtsbarkeit hat in Hamburg eine jahrhundertealte Tradition. Hier wurden seit dem vorletzten Jahrhundert eine Vielzahl von verschiedenen international tätigen Handelsschiedsgerichten gegründet. Dieses Cluster ist in Deutschland einzigartig.
Erster Ansprechpartner für Fragen rund um die Hamburger Schiedsgerichte ist das Hamburg International Arbitration Center (HIAC) in der Handelskammer Hamburg. Das HIAC ist kein eigenes Schiedsgericht, es vereint vielmehr fünf selbstständige Schiedsgerichte unter einem Dach, bietet Informationen über alle Hamburger Schiedsgerichte, ist Veranstaltungsort für Informations- und Fachveranstaltung und vermietet Sitzungssäle für Schiedsgerichtsverhandlungen.
Das Schiedsgericht unserer Handelskammer hat eine jahrhundertelange Tradition, die auf die Wurzeln der Selbstverwaltung der Hanseatischen Kaufmannschaft zurückgeht. Die Verfahrensordnung entspricht den aktuellen internationalen Standards. Das Verfahren eignet sich für alle nationalen und internationalen kaufmännischen Streitigkeiten und im Kern auch für Streitigkeiten mit Nichtkaufleuten.
Die Schiedsgerichtsordnung des Schiedsgerichts des Deutschen Kaffeeverbandes ist maßgeschneidert für Streitigkeiten aus Kaffeegeschäften mit Ausnahme von Qualitätsarbitragen. Für die Verfahren stehen Experten aus der Kaffeebranche und in der Warenschiedsgerichtsbarkeit erfahrene Juristen als Schiedsrichter zur Verfügung.
Der Verein ist die Interessenvertretung des internationalen Groß- und Außenhandels mit Getreide, Ölsaaten, Futtermitteln, Hülsenfrüchten, Fischmehl und Speisesaaten.
Er stellt der Branche gegenwärtig 30 verschiedene Formularkontrakte bzw. Vertragsbedingungen zur Verfügung und unterhält ein eigenes mit Spezialisten besetztes Schiedsgericht.
Die Vereinsmitglieder aus ganz Europa handeln und produzieren pflanzliche und tierische Öle und Fette, Ölrohstoffe, Fettsäuren sowie verwandte Waren oder agieren als Dienstleister in der Wertschöpfungskette. Das Schiedsgericht besteht aus Spezialisten mit Kenntnis der Grofor-Bedingungen und der branchentypischen Handelsgepflogenheiten.
Weitere Hamburger Schiedsgerichte
Auch bei den Schiedsverfahren nach den Regeln der Hamburger freundschaftlichen Arbitrage (HfA) kann es zur Mitwirkung der Handelskammer Hamburg kommen. Die HfA gehört nicht zur Handelskammer, es handelt sich dabei um ein Ad-hoc-Schiedsgericht. Allerdings ernennt die Handelskammer bei diesen Verfahren die Zwangsschiedsrichter.
Weitere, ebenfalls zentral in Hamburg ansässige Schiedsgerichte, mit denen die Handelskammer in gutem Kontakt steht, sind das European-Latinamerican Arbitration Center (ELArb) für Streitigkeiten im Geschäft mit Lateinamerika, die German Maritime Arbitration Association für Streitigkeiten im Seetransport und das Schiedsgericht des Waren-Vereins der Hamburger Börse e.V., das für Konflikte rund um haltbar gemachte Lebensmittel, wie getrocknete Früchte und Schalenobst sowie Konserven und Tiefkühlprodukte, vereinbart wird.
Räumlichkeiten
Die Sitzungssäle der Handelskammer Hamburg werden für mündliche Verhandlungen in ad-hoc Schiedsgerichtsverfahren und von verschiedenen Schiedsgerichtsinstitutionen gerne genutzt. Die benötigte Konferenztechnik und weitere spezialisierte Dienstleistungen können hinzugebucht werden, wie beispielsweise die Bereitstellung von Konferenzdolmetschern oder „Court Reportern“.
Informationen zum Schiedsgerichtsstandort und zu Schiedsrichtern
Darüber hinaus unterhält die Handelskammer Hamburg als weitere Konfliktlösungsangebote auch die Hamburger Mediationsstelle für Wirtschaftskonflikte (mit weiteren Partnern) und bietet Schlichtungen in Wirtschaftskonflikten an.
Ansprechpartner
Für Fragen zu den verschiedenen Schiedsgerichten oder bei der Suche nach den richtigen Ansprechpartnern, kontaktieren Sie bitte das HIAC jederzeit gerne per E-Mail unter arbitration@hk24.de.
