Neues aus Berlin und Brüssel

Sprachkompetenz wird messbar

Für alle, die im beruflichen Kontext die sprachliche Handlungskompetenz von (potenziellen) Mitarbeitenden beurteilen möchten, bietet die DIHK-Publikation „Arbeitsplatz Europa. Sprachkompetenz wird messbar“ jetzt ein hilfreiches Instrument, das eine transparente Einschätzung erlaubt.
Um die vielen verschiedenen Sprachzertifikate in Europa vergleichbar zu machen, richtet sich der Leitfaden nach dem Gemeinsamen europäischen Referenzrahmen (GeR), der in sechs Kompetenzstufen vom Anfängerniveau bis hin zu annähernd muttersprachlichen Kenntnissen unterscheidet. Die Publikation ist für zehn Euro beim DIHK Verlag unter www.dihk-verlag.de erhältlich.

Stromsteuer-Entscheidung sendet falsches Signal

Von ihrem Versprechen, die Stromsteuer „für alle“ auf das EU-Mindestniveau zu senken, ist die Bundesregierung überraschend abgerückt. „Das ist ein fatales Signal an die Wirtschaft. Die Steuersenkung sei mehrfach von der Regierung als Sofortmaßnahme versprochen worden. Wenn unsere Wettbewerbsfähigkeit gesichert werden soll, dürfen Entlastungen nicht vertagt werden“, so Peter Adrian, Präsident der DIHK. Die Auswirkungen der Stromsteuersenkungen verdeutlicht die DIHK in einer Beispielrechnung: Ein Hotel mit einem jährlichen Verbrauch von 500 Megawattstunden würde um rund 10.000 Euro entlastet werden, ein Einkaufszentrum (10 Gigawattstunden) sogar um 200.000 Euro und ein großes Rechenzentrum (50 Gigawattstunden) um rund eine Million Euro.

Goethe-Institut und DIHK bauen Zusammenarbeit aus

Eine neue Kooperationsvereinbarung haben der Generalsekretär des Goethe-Instituts Johannes Ebert und Helena Melnikov, Hauptgeschäftsführerin der DIHK, kürzlich in Berlin unterzeichnet. Die Partner wollen künftig junge Talente aus Ländern außerhalb der EU noch gezielter fördern, um hiesige Unternehmen wirksam bei der Fachkräftegewinnung zu unterstützen. Ein Schwerpunkt des Engagements ist die passgenaue Beratung und Vorbereitung junger Menschen in Drittstaaten, die an einer Ausbildung in Deutschland interessiert sind. Zudem verstärken die DIHK und das Goethe-Institut ihre gemeinsamen Angebote an strategisch bedeutsamen Standorten wie Marokko, Indien und den Philippinen – von der Sprachausbildung über Bewerbungstrainings bis hin zu Informationsveranstaltungen.

Unternehmertum muss wieder attraktiver werden

Noch nie wollten in Deutschland so viele Betriebsinhaber ihr Lebenswerk in andere Hände übergeben. Das ist das Ergebnis des diesjährigen DIHK-Reports Unternehmensnachfolge, der auf mehr als 50.000 Beratungsgesprächen der IHKs beruht. So stehen mehr als doppelt so viele Unternehmen zur Übernahme bereit, als es potenzielle Nachfolger gibt. Die Folge: Ein Viertel der betroffenen Unternehmer ziehen eine Schließung in Betracht. Hochgerechnet stehen demnach in den nächsten zehn Jahren bis zu 250.000 Betriebe auf der Kippe. „Dabei geht es auch um Tausende gesunde, erfolgreiche Unternehmen“, sagt DIHK-Präsident Peter Adrian. „Wir verlieren dadurch Innovations- und Wachstumskraft. Das können wir uns nicht leisten. Wir müssen endlich das Ruder herumreißen, damit Unternehmertum wieder attraktiv wird.“