Ausbildung

Chemikant - Chemikantin

Informationen zum Beruf

Waschmittel, Lacke oder zum Beispiel Gummireifen werden in sehr großen Produktionsanlagen hergestellt. Hier werden die verschiedenen Rohstoffe gereinigt, zerkleinert, gemischt oder getrocknet. Temperatur, Druck, Stoffmenge oder auch Fließgeschwindigkeit müssen dabei genau eingehalten werden. Dafür sorgen Chemikanten. Sie haben ihre Anlage im Griff und wissen, wie Mess-, Steuerungs- und Regelungsgeräte eingestellt und Rohrleitungen, Zentrifugen und Reaktionsgefäße aufgebaut sein müssen, damit die Produktion reibungslos und sicher läuft. Chemikanten erledigen ihre Aufgaben mit viel Verantwortung. Zu ihren ständigen "Begleitern" gehören Hygiene, Sicherheit und Unweltschutz.
Chemikanten ...
  • bedienen und warten Produktionsanlagen und Apparate in der chemischen Industrie
  • bauen Schlauch- und Rohrleitungs- und sonstige Fördersysteme auf
  • messen mit Hilfe von speziellen Geräten Temperatur, Durchfluss oder Volumen
  • regeln z. B. Temperatur und Druck von Produktionsprozessen
  • führen verfahrenstechnische Arbeiten durch und zerkleinern z. B. Feststoffe, destillieren oder zentrifugieren Flüssigkeiten (trennen dadurch flüssige Stoffgemische ), extrahieren (heraus ziehen) einzelne Stoffe aus Gemischen
  • begleiten chemisch-technische und physikalisch-technische Prozesse
  • achten auf gleichbleibende Qualität, nehmen z. B. regelmäßig Proben und optimieren den Produktionsprozess
  • dokumentieren Arbeitsabläufe und -ergebnisse
Chemikanten arbeiten für ...
  • Unternehmen der chemischen Industrie, z.B.
  • Baustoffindustrie
  • Mineralölindustrie
Dort werden sie in der Regel auch ausgebildet.
Neue Wahlqualifikation für Chemikanten
Zum 1. August 2018 tritt bundeseinheitlich die neue Wahlqualifikation „Digitalisierung und vernetzte Produktion“ in Kraft. Sie erlaubt es, zukünftig mehr Ausbildungszeit für die Vermittlung digitaler Kompetenzen aufzuwenden. Ausbildungsbetriebe können abhängig von ihrem Bedarf flexibel entscheiden, ob sie die neue Wahlqualifikation nutzen wollen.
Die Wahlqualifikation stärkt die Attraktivität der Chemikanten-Ausbildung für Unternehmen und Jugendliche gleichermaßen. Sie trägt der unterschiedlichen Digitalisierungsgeschwindigkeit der Betriebe und den verschiedenen Bedürfnissen innerhalb der Chemie-Branche Rechnung. Gleichzeitig unterstreicht sie die Zukunftsfähigkeit und Innovationskraft des dualen Ausbildungssystems in Deutschland.

Ausbildungsordnung / Ausbildungsrahmenplan

Die Ausbildungsordnung enthält Regelungen zur Durchführung der Berufsausbildung sowie zur Prüfung und den damit zusammenhängen Bestehensregelungen. Ebenfalls ergeben sich daraus die Inhalte der Berufsausbildung, welche im Ausbildungsrahmenplan weiter konkretisiert werden. 
Die Verordnung (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 64 KB)wurde zuletzt am 20.03.2018 gemeinsam mit dem Ausbildungsrahmenplan (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 84 KB)aktualisiert und ist hier zum Download abrufbar.

Sachliche und zeitliche Gliederung (Ausbildungsplan)

Die Niederschrift des Berufsausbildungsvertrages muss Angaben zur sachlichen und zeitlichen Gliederung (Ausbildungsplan) enthalten. Sie sind Bestandteil des Berufsausbildungsvertrages und als Anlage dem Vertrag beizufügen.
Berufsausbildungsverträge ohne Ausbildungsplan entsprechen nicht den Anforderungen des Berufsbildungsgesetzes und dürfen nicht in das Verzeichnis der Berufsausbildungsverhältnisse eingetragen werden.
Der Ausbildende hat unter Zugrundelegung des Ausbildungsrahmenplanes einen den betrieblichen und individuellen Gegebenheiten angepassten Ausbildungsplan zu erstellen, der sowohl den sachlichen Aufbau als auch die zeitliche Folge der Berufsausbildung ausweist.
Wir stellen hier ein Muster (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 120 KB) für eine sachliche und zeitliche Gliederung zur Verfügung.

Rahmenlehrplan / Berufsschule

Der Rahmenlehrplan beschreibt die ausbildungsbegleitenden Inhalte der Berufsschule. Den Rahmenlehrplan und weitere Informationen zur Verankerung der Lernfelder in die Unterrichtsfächer finden Sie auf dem Portal von QUA-LiS NRW.
Im Bezirk der IHK Düsseldorf sind folgende Berufskollegs für den Beruf zuständig:
Heinrich-Hertz-Berufskolleg
Berufskolleg der Stadt Düsseldorf
Schule der Sekundarstufe II
Redinghovenstraße 16
40225 Düsseldorf
Telefon: 0211 / 89 28750
Telefax: 0211 / 89 29169
https://www.hhbk.de
Blockunterricht
Auszubildende werden vom Betrieb beim zuständigen Berufskolleg angemeldet. Bei den Schulen des Kreises Mettmann erfolgt die Anmeldung über das Portal Schüler Online, bei den Schulen der Stadt Düsseldorf über die jeweiligen Sekretariate bzw. die Homepage der Schule.
Weiterführende Informationen zu Berufsschulpflicht, Freistellung etc. finden Sie hier.

Vergütung

Die Ausbildungsvergütung richtet sich nach dem Wirtschaftszweig des Ausbildungsbetriebes. Hier finden Sie weitere Hinweise und Informationen zu den Ausbildungsvergütungen-.

Ausbildungsdauer / Verkürzung

Die Ausbildung dauert gemäß Ausbildungsordnung 42 Monate.
Auf Antrag der Auszubildenden besteht bei guten Leistungen die Möglichkeit der vorzeitigen Prüfungszulassung.
Aufgrund bestimmter Voraussetzungen kann die Ausbildungsdauer schon bei Vertragsschluss verkürzt werden.

Prüfung

Die Abschlussprüfung hat zwei Teile.
Teil 1 findet zum dem Ende des zweiten Ausbildungsjahres statt.
Er umfasst die Prüfungsbereiche „Verfahrens- und produktionstechnische Arbeit“, „Verfahrenstechnik“, „Messtechnik“ und „Anlagentechnik“.
Teil 2 findet am Ende der Ausbildung statt.
Er besteht aus den Prüfungsbereichen „Produktions- oder Verarbeitungsprozess“, „Produktionstechnik“, „Prozessleittechnik“ und „Wirtschafts- und Sozialkunde“.

Prüfungstermine

Die schriftlichen Prüfungen finden deutschlandweit zeitgleich statt.
Die Termine werden mit mehrjährigem Vorlauf veröffentlicht.