Industrieumsätze setzen Sinkflug fort
Die Sorgen der regionalen Industrie sind seit letztem Herbst nicht kleiner geworden. 62 Prozent der Betriebe melden gesunkene Inlandsumsätze, drei Viertel haben auch im Ausland weniger absetzen können. Immerhin hat dieser Abwärtstrend in den letzten Monaten an Kraft verloren. Die Ertragslage bleibt angespannt, die Auslastung der Kapazitäten ist nochmals minimal, auf 74,8 Prozent zurückgegangen und bleibt weiterhin deutlich hinter der durchschnittlichen Auslastung der letzten 20 Jahre zurück (83 Prozent).
Folglich hat sich der Anteil der Unternehmen, deren Geschäfte gut laufen, nur leicht verändert (von 20 auf 21 Prozent). Trotz eines spürbaren Rückgangs bleibt die Zahl der Betriebe in schlechter Lage mit 34 Prozent deutlich höher. Für bessere Lageeinschätzungen fehlen die Impulse.
Eine Trendwende ist für die hiesigen Industrieunternehmen weiterhin nicht in Sicht. Positiv ist immerhin, dass die Zahl der Betriebe mit sinkenden Auftragseingängen deutlich zurückgegangen ist (von 73 auf 38 Prozent), auch wenn die Nachfragetendenzen sowohl im Inland als auch im Ausland per Saldo negativ bleiben.
Entsprechend hat sich auch die Skepsis beim Blick nach vorn verringert. Trotzdem ist der Anteil der Pessimisten mit 31 Prozent immer noch mehr als doppelt so hoch wie die Zahl der Optimisten (14 Prozent). Das liegt vor allem an den unverändert ungünstigen Aussichten im Inlandsgeschäft. Beim Export hofft die Industrie zumindest auf eine Bodenbildung, jedoch drohen angesichts der Zollpläne des neuen US-Präsidenten auch hier, dunkle Wolken am Horizont aufzuziehen.
Der anhaltend hohe Grad an Verunsicherung bremst weiterhin die Bereitschaft vieler Industriebetriebe, im Inland kräftiger zu Investieren. Immerhin hat sich die Investitionsbereitschaft auf sehr niedrigem Niveau etwas verbessert. Der Anteil der Betriebe mit steigenden Inlandsinvestitionen ist von 14 Prozent im Herbst auf aktuell 21 Prozent gestiegen. Die Zahl der Unternehmen mit reduzierten Investitionsbudget ist von 46 auf 36 Prozent zurückgegangen. Per Saldo bleiben die Pläne für Inlandsinvestitionen jedoch im Minus.
Aufgrund der ungünstigen Rahmenbedingungen verlieren hiesige Standorte an Attraktivität gegenüber dem Ausland. Drei von zehn Industrieunternehmen planen in diesem Jahr im Ausland zu investieren. Von diesen wollen 57 Prozent ihr investives Engagement ausbauen, nur jeder zehnte Betrieb hat sein Budget für Auslandsinvestitionen gekürzt. Rund 30 Prozent der Industrieunternehmen mit Auslandsinvestitionen haben dabei angegeben, in den kommenden zwölf Monaten ursprünglich geplante Inlandsinvestitionen zugunsten von Investitionen im Ausland zurückzustellen.
Die fehlende Zuversicht und die anhaltende Verunsicherung lässt die Personalpläne in der regionalen Industrie weiterhin deutlich nach unten zeigen. Lediglich zwei Prozent der Unternehmen wollen zusätzliche Fachkräfte einstellen, 38 Prozent planen eine Verringerung ihres Personalbestandes.