Handel: Die Skepsis bleibt groß
Auch zu Jahresbeginn 2025 kommt der Handel in der IHK-Region Ulm nicht in Schwung. Die allgemein trübe Stimmung lässt die meisten Haushalte nicht in Konsumlaune kommen. Im Großhandel gehen die neu eingehenden Bestellungen weiterhin zurück, immerhin weniger stark als zuvor.
Nach einem ordentlichen Weihnachtsgeschäft hat sich die aktuelle Situation im Einzelhandel gefestigt, positive und negative Bewertungen halten sich aktuell die Waage. Jedoch hat sich die Ertragssituation nur leicht enstspannt. Steigende Arbeits- und Energiekosten belasten viele Betriebe.
Von den kommenden Monaten verspricht sich die Mehrheit der Einzelhändler jedoch nicht viel Gutes: Die Kaufzurückhaltung der Verbraucher verharrt auf hohem Niveau, die Kaufkraftzuwächse durch gestiegene Reallöhne werden durch höhere Sozialabgaben sowie zunehmende Mieten und Nebenkosten aufgezehrt. Zudem steigt die Sorge um den eigenen Arbeitsplatz bei vielen Beschäftigten. Das hält die Kaufzurückhaltung der Konsumierenden auf hohem Niveau. Folglich sind nur noch 16 Prozent der Einzelhandelsbetriebe zuversichtlich, 42 Prozent befürchten hingegen eine Verschlechterung ihrer Geschäfte.
Ein Großteil der Großhändler hängt am Tropf von Idustrie und Bauwirtschaft, deren Geschäfte seit längerem nicht mehr rund laufen. Somit verzeichnen auch viele Großhändler Umsatzrückgänge: 64 Prozent der Betriebe melden Erlöseinbußen, vor allem im Inlandsgeschäft, lediglich 24 Prozent konnten ihre Umsätze steigern.
Die anhaltend negative Nachfragedynamik hat zwar etwas Kraft verloren, der Bestelleingangsindikator ist von -40 auf -28 gestiegen, für eine merkliche Aufhellung der Perspektiven reicht das jedoch noch nicht. Neben der schwachen Nachfrageentwicklung bereiten vor allem die hohen Arbeitskosten sowie die wieder anziehenden Energiekosten den Großhändlern Sorgen. Somit bleiben die Erwartungen für 2025 getrübt. Nur jeder fünfte Betrieb ist zuversichtlich, mehr als ein Drittel blicken jedoch weiterhin skeptisch nach vorn.