Pressemitteilung vom 6. Juli 2023

Wirtschaftsempfang von IHK, BWIHK und Stadt Stuttgart Mobilität „made in Stuttgart“

Branche bei vielen Technologien führend – Erfolge nicht aus der Hand geben

Vor mehr als 135 Jahren wurde in Baden-Württemberg das Automobil erfunden. Gottlieb Daimler war einer der großen Erfinder der Region, unser heutiger Lebensstandard geht zu einem großen Teil auf seine Errungenschaft zurück. Bis heute ist die Automobil- und Zulieferindustrie eine zentrale Säule der Wirtschaft in der Region Stuttgart. Doch der Wandel, den die Branche erlebt, stellt Unternehmen wie Mitarbeitende vor enorme Herausforderungen. Die IHK Region Stuttgart und der BWIHK haben deshalb in diesem Jahr zu ihrem traditionellen Sommerempfang gemeinsam mit der Stadt Stuttgart eingeladen. Dieser Wirtschaftsempfang wurde im Stuttgarter Hafen organisiert und das Thema Mobilität „made in Stuttgart“ in den Mittelpunkt gestellt. Ziel des Wirtschaftsempfangs ist das Networking. Unternehmer treffen Unternehmer.
„Wir haben bei der Wirtschaftskraft der Automobilbranche häufig vor allem die großen Namen im Blick, es gibt aber unzählige kleine und mittelständische Betriebe, die ganz maßgeblich an der Wertschöpfung im Automotive-Cluster der Region Stuttgart beteiligt sind“, sagt IHK-Präsident Claus Paal. Viele Produkte und Dienstleistungen werden hier für diese Branche erbracht. Die Zahlen zeigen die Bedeutung der Gesamtbranche: Die regionale Automobilindustrie macht im Jahr einen Umsatz von 85 Milliarden Euro, in der Gesamtindustrie sind es 137 Milliarden Euro. Das sind 17 Prozent der bundesweiten und 60 Prozent der landesweiten Umsätze der Autoindustrie. Zusammen mit den Zulieferern aus Industrie und Dienstleistung hat das regionale Automotive-Cluster rund 220.000 Beschäftigte.
„Das ist eine starke Branche, die mit ihren Ideen und ihrem Know-how bei vielen Technologien führend in Forschung und Entwicklung ist“, so Paal. „Daraus ergeben sich enorme Chancen, denn sehr viele aktuelle Herausforderungen wie Klimaschutz, Energiebereitstellung oder Mobilität haben mit Technologien zu tun, die es bei uns gibt. Wir müssen dafür sorgen, dass wir diese Technologieführerschaft behalten und ausbauen, unsere Innovationen nicht aus den Händen geben und die Wertschöpfung daraus anderen überlassen. Wir müssen unsere Erfolge für uns nutzen. Dazu gehört neben einer hohen Innovationsgeschwindigkeit vor allem die Aufgeschlossenheit gegenüber neuen Technologien. Ich werbe dafür, nicht wie bei uns üblich, zunächst ausführlich Risiken zu diskutieren und dann zu regulieren, während andere bereits beginnen Neues zu nutzen.“
Mit dem Anstieg der Beschäftigten in der gesamten Automobil- und Zulieferer-Branche hat sich deren Bedeutung für die Region Stuttgart in den vergangenen Jahren weiter erhöht. Damit das so bleibt, muss der Standort Baden-Württemberg seine Wettbewerbsfähigkeit weiter steigern, ist Christian O. Erbe überzeugt. Für den Präsidenten des Baden-Württembergischen Industrie- und Handelskammertags gehören dazu vor allem Standortfaktoren wie konkurrenzfähige Energiepreise und entsprechende Infrastruktur. „Es bedarf einer Industriepolitik, die mit einem klaren roten Faden Anreize setzt für Wachstumsimpulse und konsequent auf Innovationsförderung ausgerichtet ist.“ Andere Länder seien uns hier weit voraus. „Für alle kommenden Innovationen Baden-Württembergs und die Mobilität von morgen brauchen wir auch die richtigen und vor allem ausreichend Fachkräfte. Das ist vielleicht die elementarste Aufgabe unserer To-Do-Liste. Nicht nur müssen wir alle Bausteine von Ausbildung bis Zuwanderung mit Konsequenz weiterentwickeln, intelligent fördern und bewerben – wir brauchen auf dieser Marathonstrecke auch einen langen Atem.“