Pressemitteilung vom 12. September 2023

Region Stuttgart hat hohe Kaufkraft

Susanne Herre: “Städte und Wirtschaft müssen gemeinsam den Strukturwandel gestalten”

Die Region Stuttgart gehört zusammen mit den Großräumen München und Rhein/Main zu den attraktivsten Standorten für den Einzelhandel in Deutschland. Hierfür sorgen 22,9 Milliarden Euro einzelhandelsrelevante Kaufkraft. Trotzdem kommt nicht alles beim Einzelhandel vor Ort an. Dafür verantwortlich sind  Käufe außerhalb der Region und vor allem der Onlinehandel. Dies ergibt die aktuelle Kaufkraftanalyse der IHK Region Stuttgart. (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1425 KB)
Die Gründe hierfür sind vielfältig. Große Verkaufsflächen in den Randgebieten, Kunden und Lieferanten haben Probleme mit der Erreichbarkeit der Einzelhandelsstandorte und die Attraktivität der Städte sinkt aufgrund zunehmender Leerstände. „Attraktive Innenstädte machen das Herz einer Stadt aus“, sagt Susanne Herre, Hauptgeschäftsführerin der IHK Region Stuttgart. „Dafür braucht es eine spannende Erlebniswelt aus Handel, Gastronomie und Freizeitangeboten. Die Menschen müssen gern in die Stadt kommen und sich dort aufhalten, essen gehen, einkaufen und sich mit Freunden treffen. Kommunen und Wirtschaft müssen zusammenarbeiten, um in einer zunehmend digitalen Welt, die Strukturen hierfür zu schaffen. Infrastruktur, wenig Auflagen und Bürokratie, sind Handlungsaufgaben, die hierbei vor allem in der Hand der Städte liegen. Aber auch die Betriebe müssen Kreativität entfalten und ihre Konzepte, ihre Angebote und Dienstleistungen hierauf anpassen.“ Der Einzelhandel ist ein zentraler Faktor für die Attraktivität von Städten, sein Angebot an Einkaufserlebnissen prägt oft auch die überregionale Wahrnehmung einer Stadt, stärkt den Tourismus und befördert den Zuzug nötiger Fachkräfte. Mit dem vom Land geförderten Projekt „Innenstadtberatung“, leistet die IHK einen wichtigen Beitrag für die Gestaltung des Strukturwandels und berät hierzu Kommunen in der Region.

Umsätze steigen

Die gute Nachricht ist: Trotz Onlinehandel und zunehmender Kaufzurückhaltung bei den Kunden erwartet der stationäre Einzelhandel der Region ein Umsatzplus um 964 Millionen Euro. Immerhin ist mehr als ein Viertel des Kaufkraftpotenzials Baden-Württembergs in der Region Stuttgart zu finden. Hierbei ist die einzelhandelsrelevante Kaufkraft in fast allen der 62 betrachteten Gemeinden mit mehr als 10.000 Einwohnern in der Region größer als im Bundesdurchschnitt. An kleineren und mittleren Standorten rund um Stuttgart ist die Kaufkraft dabei besonders hoch. Der Einzelhandel in der Landeshauptstadt hat jedoch im Vergleich zu anderen Metropolen deutlich an Anziehungskraft verloren. Somit reiht sich Stuttgart im Metropolenranking im Mittelfeld ein.

Kaufkraftbindung

Die örtliche Kaufkraftbindung wird durch die Kennziffer der Zentralität abgebildet. Hier haben etliche mittelgroße Städte rund um Stuttgart die höchsten Werte der Region. Vielfach liegt dies allerdings an peripheren Einkaufsflächen an diesen Standorten. Andere Standorte, vor allem in der Nachbarschaft zu den erfolgreichsten, zeigen mit niedrigen Werten Defizite bei der Nahversorgungsfunktion auf.

Veranstaltungshinweis

Am 25. September 2023 diskutieren Expertinnen und Experten aus Handel, Tourismus und Mobilität im IHK-Haus in Stuttgart unter dem Motto „Lebendige Innenstadt – Stuttgarts City neu denken“ über den Strukturwandel und bieten Lösungen an. Eine Anmeldemöglichkeit findet sich auf der IHK-Veranstaltungsseite.