Pressemitteilung vom 15. September 2023

Netzwerken beim SADC-Unternehmerfrühstück in der IHK als Abschluss der Handelswoche

Paal: Wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Afrika auf Augenhöhe vorantreiben

Fünf afrikanische Länder befinden sich derzeit unter den zwanzig wachstumsstärksten Ländern der Welt, darunter zwei aus der Region des südlichen Afrika: die Demokratische Republik Kongo und die Seychellen. Und auch das Handelsvolumen mit Baden-Württemberg zeigt mit einem Zuwachs von 24 Prozent eine positive Dynamik, wenn auch noch auf niedrigem Niveau (2022: 8,3 Milliarden Euro).
„Deutschland ist mit großem Elan dabei, Chancen in und mit afrikanischen Ländern zu verpassen. Wir müssen die wirtschaftliche Zusammenarbeit mit Afrika auf Augenhöhe weiter vorantreiben“, so Claus Paal, Präsident der IHK Region Stuttgart. Hierfür hatte er die 13 Vertreter der afrikanischen Handelsgemeinschaft SADC zu dieser Woche mit Firmenbesuchen, Diskussionen und Vorträgen eingeladen, deren Abschluss das Unternehmerfrühstück in der IHK mit zahlreichen interessierten Unternehmensvertretern der Region bildete.

Wie in den vergangenen Tagen waren Fachkräfte, Infrastruktur, Wasserstoff, Ausbildung, Hochschulen, Forschung und Mobilität wichtige Themen. Heute gingen die Teilnehmer direkt nach den Präsentationen der Unternehmer lebhaft daran, konkrete Anknüpfungspunkte für das Netzwerken und Follow-Up-Gespräche zu finden. Das Interesse war auf beiden Seiten groß, so dass sich der Vertreter Südafrikas, Phumele Stone Sizani, am Ende zuversichtlich äußerte: „Wir hoffen, dass wir heute und in weiteren Terminen konkrete Bedürfnisse identifizieren und durch diese Zusammenarbeit von Wirtschaft und Länderregierungen die benötigten Infrastrukturen für Afrika und den Handel weiter entwickeln können.“

Regionen mit viel Potenzial

Wichtig war den Handelsbotschaftern in den Gesprächen aufzuzeigen, dass Afrika einiges zu bieten hat: Regionen mit Tech-Start-Ups und neuen dynamischen Märkten, noch wenig erschlossenen Potenzialen, viele Ressourcen, Fläche und eine junge wachsende Bevölkerung mit steigender Kaufkraft. „Europa und Afrika sind nur 14 Kilometer voneinander entfernt,“ stellt Dr. Nader Imani, Executive Vice President Global Education bei Festo Didactic heraus. Und mit den erneuerbaren Energien gäbe es große Chancen für Win-win-Vereinbarungen.
Deshalb ist es Claus Paal so wichtig, dass sich die Unternehmen intensiver mit Afrika beschäftigen: „Ich arbeite seit Jahren an einer engeren und beschleunigten wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit den Ländern des afrikanischen Kontinents. 2019 war bereits der erste Afrikatag in unserer Kammer und der Besuch der SADC-Gruppe zeigt das große Interesse an einer engeren Zusammenarbeit.“
Afrika und Europa könnten voneinander profitieren. Handel sei nicht nur eine der wichtigsten Voraussetzung für Entwicklung, sondern als gewinnbringendes partnerschaftliches Miteinander in Zeiten von Russlands Desinformationsstrategie für Afrika und des starken Einflusses Chinas als Investor, Kreditgeber, Lieferant und Rohstoffexporteur aus Afrika wichtiger denn je.

Hintergrundinformationen:

Die 1992 gegründete Entwicklungsgemeinschaft des südlichen Afrika (Southern African Development Community - SADC) ist eine Gemeinschaft von 16 Ländern: Angola, Botsuana, Demokratische Republik Kongo, Komoren, Lesotho, Madagaskar, Malawi, Mauritius, Mosambik, Namibia, Seychellen, Südafrika, Eswatini (früher: Swasiland), Tansania, Sambia und Simbabwe.
Sie hat ihren Sitz in der botswanischen Hauptstadt Gaborone. Mit einer Gesamtbevölkerung von über 360 Millionen Menschen ist die SADC die wichtigste subregionale Wirtschaftsorganisation Afrikas. Die EU arbeitet eng mit der SADC zusammen und bemüht sich um den Abschluss von Partnerschaftsabkommen. Ein einheitlicher regionaler Außenzoll existiert nicht. Die Bundesrepublik Deutschland unterstützt die SADC seit ihrer Gründung bei der Umsetzung ihrer Integrationspläne.