Pressemitteilung vom 8. März 2024

Herre: Weniger Berufe bringen bessere Orientierung

Flexible Berufsstrukturen machen Ausbildung attraktiver

„Wenn trotz aller Marketingmaßnahmen für die duale Ausbildung immer noch zu viele Stellen unbesetzt bleiben, ist das ein Signal, sich verstärkt um die Inhalte der Ausbildung zu kümmern und diese attraktiv zu gestalten,“ sagt IHK-Hauptgeschäftsführerin Susanne Herre beim gemeinsamen Berufsbildungskongress der Unternehmer Baden-Württemberg und dem Berufsschullehrerverband Baden-Württemberg.  
Neben der notwenigen Digitalisierung, der Stärkung der Berufsschulen und der Aus-und Weiterbildung der Lehrkräfte müssen wir zudem auch die Berufe selbst in den Blick nehmen. Für Herre ist es wichtig, die Ausbildungsberufe gut für die Zukunft aufzustellen. „Aus unseren Gesprächen wissen wir, dass die jungen Menschen nach mehr Orientierung im Dickicht der Ausbildungsmöglichkeiten suchen. Weniger Berufe helfen dabei, sich besser zu orientieren,“ ist sie sich sicher. „Eine Neuordnung der Berufe würde zudem zu mehr Flexibilität während der Ausbildung führen. Vorstellbar ist eine anspruchsvolle Grundausbildung im jeweiligen Berufsfeld. Spezialisierungen könnten dann ab Mitte der Ausbildung gewählt werden, wenn die Auszubildenden mehr Erfahrung im zu lernenden Beruf haben und wissen, wo ihre Talente liegen.“

Sechs Impulse für eine moderne Ausbildung

Neben den Umstrukturierungen bei den Ausbildungsberufen fordert die IHK Weiterentwicklungen im Bereich Prüfungen und die Stärkung der Berufsschulen, will ein positives Mindset für die duale Berufsausbildung schaffen, die Generation Z für die Ausbildung begeistern und die Berufsorientierung nachhaltig gestalten. Die IHK hat diese Forderungen zusammen mit ihren Partnern in einem Impulspapier (nicht barrierefrei, PDF-Datei · 1945 KB) veröffentlicht. „Als Vertreter der regionalen Wirtschaft setzt sich die IHK Region Stuttgart für eine praxisnahe und bedarfsgerechte Ausbildungspolitik ein,“ betont Susanne Herre. „Wir haben in Zusammenarbeit mit Südwestmetall und im Dialog mit den Ausbildungsbetrieben einen guten Impuls erarbeitet. Jetzt heißt es für uns, die Vorschläge branchenübergreifend auf Bundesebene voranzutreiben.“