International
Förder- und Finanzierungsinstrumente
Außenwirtschaftsförderung Baden-Württemberg
1. Exportberatung
Die Industrie- und Handelskammern (IHK) und das RKW Baden-Württemberg bieten für mittelständische Unternehmen ein über das Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg gefördertes
Exportberatungsprogramm an.
2. Markterschließungsmaßnahmen im Ausland
Geförderte Messebeteiligungen, Unternehmerreisen und Baden-Württemberg Foren werden von
Baden-Württemberg International (bw-i) in eigener Verantwortung nach vorheriger Abstimmung mit den Wirtschaftsorganisationen und dem Wirtschaftsministerium durchgeführt.
Zur Komplementierung des Landesangebots initiieren und fördern die Industrie- und Handelskammern in Baden-Württemberg durch die
IHK-Exportakademie zusätzlich eigene Projekte zur Markterschließung im Ausland.
3. Exportfinanzierung
Die
L-Bank unterstützt mittelständische Unternehmen durch die Übernahme von Rückhaftungen und Bürgschaften im Zuge von Exportkrediten.
Außenwirtschaftsförderung Bund
Allgemein
- Markterschließungsprogramm (MEP)
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt kleine und mittlere Unternehmen (KMU), Selbständige und Freie Berufe der gewerblichen Wirtschaft sowie wirtschaftsnahe Dienstleister bei ihrem außenwirtschaftlichen Engagement zur Erschließung neuer Absatzmärkte.
- Messeförderung – Internationale Leitmessen
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) fördert die Teilnahme von jungen innovativen Unternehmen an Gemeinschaftsständen auf
internationalen Leitmessen in Deutschland.
- Messeförderung – Auslandsmessen
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) und das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützen die Beteiligung deutscher Unternehmen an
Auslandsmessen durch einen gemeinsamen Messeauftritt in Form eines
German Pavilion.
- AKA – Ausfuhrkredit-Gesellschaft
Die AKA Ausfuhrkredit-Gesellschaft unterstützt die deutsche / europäische Exporteure durch Finanzierungen, Risikoübernahmen und Dienstleistungen im Zusammenhang mit kurz-, mittel- und langfristigen Exportgeschäften, unter anderem für klein-volumige Bestellerkredite (
Small Ticket)
- KfW IPEX-Bank
Als Tochter der staatlichen Förderbank KfW bietet die KfW IPEX-Bank Exporteuren mittel- und langfristige Finanzierungslösungen und führt drei Exportförderprogramme im Auftrag des Bundes durch, u.a. das
ERP-Exportfinanzierungsprogramms zur Finanzierung deutscher Exporte in Schwellen- und Entwicklungsländer sowie das Exportfinanzierungsprogramm
Afrika-CIRR zur Finanzierung deutscher Exporte in afrikanische Bestellerländer
- KfW-Unternehmerkredit
Der
KfW-Unternehmerkredit dient der mittel- und langfristigen Finanzierung von Vorhaben im In- und Ausland, die einen nachhaltigen wirtschaftlichen Erfolg erwarten lassen.
- Exportkreditgarantien (Hermesdeckungen)
Zur Absicherung der mit Exportgeschäften verbundenen wirtschaftlichen und politischen Risiken des Zahlungsausfalls können
Exportkreditgarantien des Bundes zur Förderung des deutschen Exports in Anspruch genommen werden.
- Investitionsgarantien für Direktinvestitionen
Die Bundesregierung unterstützt Unternehmen bei Direktinvestitionen im Ausland durch die
Übernahme von Garantien zur Absicherung gegen politische Risiken.
- Bundesgarantien für ungebundene Finanzkredite
Mit
Garantien für Ungebundene Finanzkredite (UFK) werden insbesondere Vorhaben gefördert, die der Erhöhung der Versorgungssicherheit mit Rohstoffen dienen. Als Kreditnehmer in Betracht kommen unter anderem private ausländische Schuldner.
Branchenspezifische Förderinitiativen
- Exportinitiative Energie
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt mit der
„Exportinitiative Energie” kleine und mittlere Unternehmen der Energiebranche bei der Erschließung von Auslandsmärkten. Das Unterprogramm
Renewable-Energy-Solutions (RES-Programm), das von der Deutschen Energie Agentur (dena) umgesetzt wird, bietet Unternehmen die Chance, kofinanzierte
Referenzprojekte an Auslandsstandorten zu vermarkten.
- Exportinitiative Umweltschutz
Die vom Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) lancierte
Exportinitiative Umweltschutz zielt darauf ab, Umwelttechnologien zu verbreiten und damit in anderen Ländern einen konkreten Beitrag für eine nachhaltige Entwicklung und zu besseren Lebensbedingungen zu leisten. Antragsberechtigt sind auch Unternehmen.
- Exportinitiative Gesundheitswirtschaft
Mit der
Exportinitiative Gesundheitswirtschaft unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) die deutsche Gesundheitswirtschaft bei der Erschließung ausländischer Märkte.
- Agrar- und Ernährungswirtschaft
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) unterstützt Unternehmen der Agrar- und Ernährungswirtschaft bei der Sicherung bestehender und der
Erschließung neuer Absatzmärkte im Ausland.
- Sicherheitstechnologien und -dienstleistungen
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) hat die Industriepolitische Konzeption „Zukunftsmarkt zivile Sicherheit” verabschiedet. Sie ist Bestandteil des
Markterschließungsprogrammes.
- German Accelerator Program
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt mit dem
German Accelerator Program deutsche Start-up-Unternehmen in den Bereichen der Life-Science sowie High-Tech- und Digitalwirtschaft mit einer intensiven Betreuung beim Eintritt in den asiatischen und US-Markt.
- Internationales Managerfortbildungsprogramm
Das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) unterstützt Führungskräfte aus Asien, Osteuropa, Afrika und Lateinamerikas bei der Vermittlung von Kenntnissen über den deutschen Markt und Kontakten zu deutschen Unternehmen. Im Auftrag des BMWK koordiniert die Deutsche Gesellschaft für Internationale Zusammenarbeit (GIZ) das
Managerfortbildungsprogramm.
Spezielle Förderprogramme / Finanzierungsmöglichkeiten für Projekte in Schwellen und Entwicklungsländern
- Beratungsgutscheine Afrika
Mit den
Beratungsgutscheinen Afrika im Rahmen des Wirtschaftsnetzwerks Afrika unterstützt das Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz (BMWK) kleine und mittelständische Unternehmen bei Ihren Vorhaben und Fragestellungen rund um den Markteinstieg in afrikanische Märkte.
- Business Support Services (Begleitmaßnahmen)
Mit den
Business Support Services (BSS) werden spezielle Entwicklungsvorhaben von Unternehmen unterstützt, etwas bei der Weiterbildung von Mitarbeitern und Zulieferern, Risikomanagement, Umwelt- und Sozialmanagement, Ressourcen- und Energieeffizienz. Das Programm wird aus Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) finanziert und von der DEG umgesetzt.
- develoPPP (Classic & Ventures)
Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) unterstützt kleine und mittlere Unternehmen im Rahmen des
develoPPP Classic bei der Realisierung von Pilotvorhaben oder Umwelt- sowie Qualifizierungsmaßnahmen. Anträge können bei den zwei Durchführungsorganisationen GIZ und DEG gestellt werden. Zielgruppe der Variante
develoPPP Ventures sind Start-ups, die ein innovatives Geschäftsmodell verfolgen, das die Lebensbedingungen in einem Entwicklungs- oder Schwellenland verbessert.
- Up-Scaling – innovative Geschäftsmodelle
Mit dem aus DEG-Mitteln finanzierten
Programm Up-Scaling innovative Pionierinvestitionen von deutschen sowie lokalen KMU in Entwicklungsländern gefördert werden, die in der Aufbauphase sind. Ein solches Projekt kann mit bis zu 500.000 Euro kofinanziert werden, die im Erfolgsfall zurückzuzahlen sind.
- Klimapartnerschaften mit der Wirtschaft
Maßnahmen von Unternehmen, die dazu dienen, klimafreundliche Technologien zu verbreiten konnten
bis 2019 mit dem Programm
„Klimapartnerschaften mit der Wirtschaft” des Bundesumweltministeriums für Umwelt, Naturschutz, nukleare Sicherheit und Verbraucherschutz (BMUV) mit bis zu 200.000 Euro gefördert werden. Unternehmen, die ein Projekt in einem Schwellen- oder Entwicklungsland planen, das dazu dient die Einführung klimafreundlicher Technologien vor Ort zu unterstützen, zu testen, ob bewährte Technologien zur Treibhausminderung an spezifische Bedingungen in den Zielländern angepasst werden können oder die Anwendung innovativer Technologien zu demonstrieren können, sollten einen Antrag im Rahmen des
Förderinstrumentes develoPPP prüfen.
- Projektentwicklungsprogramm (PEP), Konsortialbildung, dena RES,
Im Rahmen der Exportinitiative Energie gibt es Programme, die Unternehmen bei der Vermarktung ihres know how und bei der Projektentwicklung im Ausland und finanziell unterstützen. KMU können dadurch ihre Sichtbarkeit in Auslandsmärkten steigern. So bietet
Projektentwicklungsprogramm (PEP) im Rahmen der
German Training Weeks deutschen Firmenvertretern aus dem erneuerbare Energie-Sektor die Möglichkeit, Projekte anzubahnen. Mit Hilfe von
Moderatorenteams werden deutsche Unternehmen bei der
Bildung von Konsortien für die Umsetzung von Auslandsprojekte begleitet. Das
Renewable-Energy-Solutions-Programm (RES-Programm), umgesetzt von der Deutschen Energie-Agentur (dena), unterstützt Unternehmen bei der Vermarktung von klimafreundlichen Referenzanlagen im Ausland.
- Machbarkeitsstudien
Plant ein mittelständisches europäisches Unternehmen eine Investition in einem Entwicklungsland und will dafür eine
Machbarkeits- oder Umweltstudie, ein Rechtsgutachten oder eine Marktanalyse erstellen, kann die DEG einen Teil der Kosten, bis zu 200.000 Euro, tragen. Finanziert wird das mit Mitteln des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ).
- Investitionsfinanzierung / German Desk
Die DEG bietet langfristige Finanzierungen in Form von Darlehen, Garantien, Mezzaninfinanzierungen und Beteiligungen. Im Rahmen des Programms
German Desk werden Unternehmen in ausgewählten Märkten gemeinsam mit lokalen Partnerbanken und Außenhandelskammern (AHK) bei Ihrem Markteintritt in Entwicklungs- und Schwellenländern unterstützt.
- Africa Connect
Im Rahmen des von der Bundesregierung aufgelegten Entwicklungsinvestitionsfonds (EIF) für reformorientierte afrikanische Länder (Compact with Africa) hat die DEG das neue Finanzierungsangebot
Africa Connect mit attraktiven Konditionen aufgelegt.
EU-Förder- und Finanzierungsinstrumente
Das Ministerium für Finanzen und Wirtschaft des Landes Baden-Württemberg hat 2014 zusammen mit dem Steinbeis Europa Zentrum (SEZ) die Broschüre
EU-Förderlotse – Europäische Programme für die baden-württembergische Wirtschaft aufgelegt. Sie ermöglicht insbesondere den kleinen und mittleren Unternehmen einen Überblick über relevante EU-Programme. Verweise zu Ansprechpartnern und Beratungsstellen bieten darüber hinaus die Möglichkeit, sich auf kurzem Wege weiterführend zu informieren.
Die EU fördert mit einer Vielzahl von
Finanzierungsinstrumenten kleine und mittelständische Unternehmen (KMU). Dabei stehen Wachstum und die Schaffung von Arbeitsplätzen in der europäischen Wirtschaft im Mittelpunkt. Die Instrumente werden in Form von Zuschüssen, Darlehen und in einigen Fällen als Bürgschaften angeboten. Die Gewährung der Unterstützung erfolgt entweder direkt oder über Programme, die wie die Strukturfonds der Europäischen Union national oder regional verwaltet werden. Darüber stehen Unternehmen auch nicht finanzielle Unterstützungsmaßnahmen in Form von Programmen und Dienstleistungen zur Verfügung. Die Programme können in
vier Kategorien unterteilt werden:
1. Bereichsbezogene Finanzierungsmöglichkeiten
Mit dieser Finanzierungsart werden vorwiegend spezifische Themen wie Umwelt, Forschung und Bildung gefördert. Diese Programme sind komplex und nicht leicht zugänglich, bieten aber große Chancen für eine Zusammenarbeit mit weiteren Partnern in Europa. Mit dem Beginn der neuen EU-Förderperiode (2021 bis 2027) geht das neunte Forschungsrahmenprogramm an den Start und löst das Programm Horizont 2020 (2014-2020) ab. Das Single Market Programme (SMP COSME) adressiert wie das Vorgänger-Programm die Probleme von kleinen und mittleren Unternehmen beim Zugang zu Finanzierungsquellen. Unternehmen oder andere Organisationen können sich für die Programme in der Regel direkt bewerben. Dazu ist eine
Registrierung auf dem Teilnehmer-Portal notwendig. Von Bedeutung ist, dass die Projekte eine transnationale Komponente hat. Abhängig vom Programm können sich auch Industrievereinigungen, Unternehmensverbände, Unternehmensdienstleister und/oder Beratungsdienstleister bewerben. Die Kofinanzierung ist die allgemeine Regel: Die Unterstützung der EU besteht in der Regel aus Zuschüssen, die lediglich einen Teil der Kosten eines Projekts decken. Unternehmen können sich auf dem
Ausschreibungsportal für von der Europäischen Kommission verwaltete Finanzhilfen und Aufträge bewerben.
2. Struktur- und Investitionsfonds
Im Rahmen des Europäischen Struktur- und Investitionsfonds (ESI-Fonds) bilden der Europäische Fonds für regionale Entwicklung (EFRE), der Europäische Sozialfonds (ESF), der Kohäsionsfonds sowie der Europäische Landwirtschaftsfonds für die Entwicklung des ländlichen Raums (ELER / LEADER) mit ihren verschiedenen themenbezogenen Programmen und Gemeinschaftsinitiativen, die in den Regionen durchgeführt werden, die bedeutendsten Gemeinschaftsinstrumente zur KMU-Förderung. Die Begünstigten dieser Fonds erhalten einen direkten Beitrag zur Finanzierung ihrer Projekte. Die Verwaltung der Programme und die Auswahl der Projekte erfolgen auf nationaler und regionaler Ebene. Einen Überblick über die von der EU im Rahmen von EFRE, ESF und ELER/LEADER in Baden-Württemberg geförderten Projekte finden sich auf den folgenden Webseiten:
3. Finanzierungsinstrumente
Die meisten Finanzierungsinstrumente stehen nur indirekt, also über nationale Finanzintermediäre, zur Verfügung. Viele davon werden vom Europäischen Investmentfonds verwaltet. Über die
EU-Webseite YourEurope – Access2Finance folgende sich die einzelnen Finanzierungsprogramme – nach Bundesland aufgeschlüsselt – recherchieren.
4. Unterstützung für die Internationalisierung von KMU
Wirtschaftsorganisationen wie die Industrie-, Handels- und Handwerkskammern bieten kleine und mittlere Unternehmen (KMU) Unterstützung beim Auf- und Ausbau ihrer internationalen Geschäfte und ergänzen diesen Service im Rahmen ihrer europäischen Aktivitäten im
Enterprise Europe Network