Landkreis Ludwigsburg

Wirtschaftslagebericht Oktober 2021

In der Herbstumfrage  bewertet fast jedes zweite Unternehmen im IHK-Bezirk Ludwigsburg seine Geschäftslage mit „gut“ (knapp 49 Prozent). Vier von zehn geben „befriedigend“ an (40 Prozent). Das Lageurteil „schlecht“ kommt von etwas mehr als jedem zehnten Unternehmen (gut 11 Prozent). Der Saldowert aus „gut“ minus schlecht“ Angaben steigt im Vergleich zum Frühsommer um knapp 16 Prozentpunkte.
Mit Blick auf die kommenden 12 Monate erwartet gut jedes dritte Unternehmen bessere Geschäfte, in etwa jedes achte schlechtere (rund 37 zu 13 Prozent). „Die hiesige Wirtschaft ist auf Erholungskurs. Auf ihm befinden sich aber viele Hindernisse. Dazu gehören insbesondere der Fachkräftemangel plus die Preissteigerungen und Materialengpässe aufgrund gestiegener Nachfrage. Diese Nachfrage trifft auf pandemiebedingt zu geringe Produktions- und Transportkapazitäten“, fasst Bezirkskammerpräsident Thomas Wiesbauer die Ergebnisse zusammen.
Aktuell sehen 58 Prozent der Unternehmen in höheren Energie- und Rohstoffpreisen ein Risiko für ihre wirtschaftliche Entwicklung, das sind 14 Prozentpunkte mehr als im Frühsommer. In der Industrie sind es sogar 74 Prozent. Risiko-Nennungen. Fachkräftemangel geben rund 49 Prozent der Unternehmen als Risiko an, 12 Prozentpunkte mehr als zuletzt. Offene Stellen können derzeit 56 Prozent der Unternehmen nicht besetzen.
„Konjunkturantreiber ist die Industrie, eng begleitet von den industrienahen Dienstleistern und dem produktions-verbindenden Großhandel. Das Baugewerbe bewegt sich weiter auf einem hohen Niveau. Nach dem Lockern der Corona-Beschränkungen hat sich die Lage im betroffenen Einzelhandel, im Gastgewerbe sowie in der Reise- und Veranstaltungsbranche zwar gebessert, vom Vorkrisenniveau ist man aber noch relativ weit entfernt“, so der Branchenüberblick von Thomas Wiesbauer.
Die Erholungstendenzen, Nachholbedarfe und eine bei vielen Unternehmen verbesserte Ertragslage fördern die Investitionsbereitschaft: Mehr Inlandsinvestitionen als in den vergangenen 12 Monaten planen knapp 38 Prozent der Unternehmen, gut 13 Prozent wollen weniger investieren. Im Frühsommer betrug dieses Verhältnis noch 26 zu 25 Prozent. Ersatzbedarf, Digitalisierung, Innovationen und Rationalisierung sind die meistgenannten Investitionsmotive (Nennungen 65/57/38/34 Prozent).
Mit Blick auf die nächsten 12 Monate wollen gut 30 Prozent der Unternehmen ihre Beschäftigtenzahl erhöhen, 19 Prozent planen mit weniger Personal. In Vergleich zum Frühsommer ist das eine deutliche Besserung, das Verhältnis betrug damals 19 zu 22 Prozent.