Standortumfrage

Bitte digitaler, schneller, innovativer und nachhaltiger

Insgesamt 290 Unternehmen aus Industrie, Handel und Dienstleistungen im Landkreis Ludwigsburg haben an der jüngsten IHK-Online-Standortumfrage teilgenommen.
Abgefragt wurde die Standort-Zufriedenheit und was in Zukunft hier wichtig ist. „Rund zwei Drittel der Unternehmen erwarten in den nächsten 10 Jahren bei uns einen wesentlichen strukturellen Wandel der Wirtschaft. Bald jedes zweite befindet sich bereits in der Transformation oder in konkreten Planungen dazu. Um weiterhin am Wirtschaftsstandort Kreis Ludwigsburg erfolgreich zu sein, benötigen sie bestmögliche Rahmenbedingungen, daran ist sehr zügig zu arbeiten“, fasst Bezirkskammerpräsident Julian Pflugfelder den Handlungsbedarf zusammen. 
Mit Blick auf die nächsten 10 Jahre sind Nachhaltigkeit, neue Produkte und Wertschöpfungsketten, fachlich anders beziehungsweise höher qualifizierte Mitarbeitende sowie Ressourceneffizienz die 5 wichtigsten Change-Themen in den Unternehmen. Knapp dahinter folgen Digitalisierung der Absatzwege und Klimaneutralität. „Betrachtet man speziell das Produzierende Gewerbe, fällt die relativ hohe Wichtigkeit von mehr Produktion auf, rund 6 von 10 Unternehmen geben wichtig oder eher wichtig an. Dafür braucht man die geeigneten Flächen“, so Pflugfelder.  
Relativ am zufriedensten sind die Unternehmen im Landkreis wegen der Nähe zu Kunden und Wertschöpfungspartnern, Kundenbindung, Kaufkraft und Absatzpotenzial. Standortfaktoren mit relativ hoher Wichtigkeit aber gleichzeitig relativ hoher Unzufriedenheit sind die Mobilfunk-, Breitband- und Fachkräfteverfügbarkeit, Lohnkosten, Höhe Gewerbe- und Grundsteuer, unbürokratische Verfahren sowie die Energie- und Immobilienpreise. „Unbürokratische Verfahren kosten nicht viel, zumal im Zeitalter der Digitalisierung, erfordern aber den festen Willen aller Beteiligten. Da muss es jetzt einen kräftigen Ruck geben“, kommentiert Pflugfelder die Rückmeldungen.
Maßnahmen zur Unterstützung der Unternehmen, die der Landkreis ergreifen sollte, beziehen sich insbesondere auf den Bürokratieabbau sowie die Digitalisierung und Beschleunigung der Prozesse in den Verwaltungen. Verstärkte Anstrengungen werden insbesondere in den Bereichen Breitband- und Mobilfunkausbau sowie Förderung von Jung- und Kleinunternehmen erwartet. Um wettbewerbsfähig zu bleiben sollte der Landkreis Ludwigsburg aus Sicht der Unternehmen digitaler, schneller, innovativer und nachhaltiger werden. Die Antwortpalette reicht von „Weniger Bürokratie, mehr gesunder Menschenverstand, logische Regeln“ und „Verwaltung wie in Estland“ über „Grüner (klimaneutral) und smarter (durchgehende Digitalisierung)“ bis „Hotspot für Innovation“ und „Willkommenskultur für Unternehmen“.
 Häufig genannt sind auch „Investitionen in Bildung und Qualifizierung“ sowie „Bezahlbarer Wohnraum“. Für Bezirkskammerpräsident Pflugfelder sind die Ergebnisse der Standort-Umfrage eine wichtige Grundlage für den weiteren Dialog mit dem Landkreis und den Kommunen: „An Erkenntnissen mangelt es nicht, es geht um das konkrete Tun“. 
Wenn Sie weiterführende Informationen wünschen oder die grafische Auswertung, dann melden Sie sich bei Reiner Boucsein.