Betriebe haben neue Produkte, Märkte und Fachkräfte im Blick
Neue Produkte und Märkte, neue Wertschöpfungsketten und fachlich anders bzw. höher qualifizierte Arbeitskräfte haben für die Unternehmen im Landkreis Ludwigsburg höchste Priorität – das zeigt die aktuelle IHK-Standortumfrage. Rund 80 Prozent der befragten Betriebe bewerten diese Zukunftsthemen als wichtig oder eher wichtig.
Bei den zehn von den Unternehmen als am wichtigsten eingestuften Standortfaktoren zeigt sich eine sehr unterschiedliche Zufriedenheit:
Mit der Breitband- und Mobilfunkverfügbarkeit sind rund 39 bzw. 42 Prozent unzufrieden oder eher unzufrieden. Deutlich höher ist dieser Unzufrieden-Anteil mit 60 Prozent bei der Fachkräfteverfügbarkeit und mit 66 Prozent bei den Lohnkosten. Mit 75 bis 77 Prozent am höchsten ist der Anteil der unzufrieden oder eher unzufrieden Bewertungen bei den Standortfaktoren Immobilienpreise, unbürokratische Verfahren, Höhe der Gewerbe- und Grundsteuer sowie Energiepreise.
Bei zwei Standortfaktoren sind die Unternehmen im Landkreis Ludwigsburg relativ am zufriedensten: Bei der Kundenbindung und der Versorgungssicherheit mit Energie (rund 77 bzw. 64 Prozent zufrieden oder eher zufrieden Angaben).
„Mit Blick auf die hohen Standortkosten und Bürokratielasten der Unternehmen gehen die im Koalitionsvertrag aufgeführten Entlastungsmaßnahmen in die richtige Richtung. Verbesserte Abschreibungsbedingungen, Absenkungen bei Stromsteuer, Netzentgelten und Körperschaftsteuer sowie unbürokratischere und beschleunigte Verfahren müssen aber zügig kommen. Knapp jedes zweite Unternehmen hat uns in der Umfrage angegeben, dass es in den nächsten fünf Jahren wesentliche Standortentscheidungen treffen will“, so der Bezirkskammerpräsident Axel Kunkel.
Die Erwartungen an Politik und Verwaltung sind klar
Unternehmen wünschen sich insbesondere eine Verwaltung, die als „Möglichmacher“ agiert – effizient, digital, serviceorientiert. Die Freitextantworten reichen von „schnelle Bearbeitung und Zeitgrenzen“, über „effiziente, schlanke, digitalisierte Verwaltung“ und „eindringlicher Abbau Gesetze und Vorschriften“ .
Bei vielen Maßnahmenvorschlägen geht es um Arbeitskräfte und Wohnen: „Lohnnebenkosten senken“, „hochqualifizierte Arbeitskräfte anwerben und Wohnraum schaffen“, „verlässliche Kitas und Schulen (Ganztagesbetreuung)“, „Baukosten senken, Wohnraumknappheit in den Griff kriegen“.
Für Bezirkskammerpräsident Axel Kunkel sind die Ergebnisse eine wichtige Grundlage für die weitere Diskussion mit dem Landkreis und den Kommunen:
„Es geht um das konkrete Tun, die Zeit drängt“, betont Kunkel.
Regionsweit haben an der Standortumfrage 1.271 Unternehmen teilgenommen, davon 209 aus dem Landkreis Ludwigsburg. Deren Rückmeldungen hat die Bezirkskammer Ludwigsburg ausgewertet.