Erfahrungsberichte aus unserer IHK

In einem Zeitraum von 2 Wochen besuchte ich die IHK Stade im Form eines Schülerpraktikums. Im Folgenden möchte ich nun von meinen Erfahrungen und Erlebnissen innerhalb meines Aufenthalts berichten.

Am Tag meiner Ankunft bei der IHK wurde ich zunächst sehr nett empfangen und mit dem Kollegium bekannt gemacht. Schnell ist mit die Offenheit und der gute Umgang auch zwischen den einzelnen Mitarbeitern aufgefallen, weshalb ich mich direkt wohlgefühlt habe. Ich hatte die Chance mit sehr vielen Mitarbeitern zu sprechen, auch viele von ihnen näher kennenzulernen und mich mit den verschiedensten Aufgabenbereichen dieser vertraut zu machen. Die Azubis durfte ich ebenfalls treffen, diese gewährten mit einem weiteren Einblick in die Ausbildung bei einer IHK und stellten mir ein breites Spektrum an Aufgaben von ihnen vor, wobei ich auch selber einige von diesen übernehmen konnte. Darüber hinaus habe ich die großen Räumlichkeiten der IHK Stade kennengelernt und einen Überblick der einzelnen Abteilungen erhalten, was mir schnell gezeigt hat wie vielfältig die Themengebiete einer IHK sind, dies war mir vorher überhaupt nicht bekannt und beeindruckt mich sehr. 

Im Laufe meines Praktikums bin zwischen den unterschiedlichen Abteilungen gewechselt und habe fast jeden Tag neue gesehen, was mir sehr gut gefallen hat, da ich einen weit ausgeprägten Überblick bekommen habe und jeden Tag neue Informationen und Aufgaben zur Verfügung hatte. Ich wurde sehr gut eingebunden von den Mitarbeitern, musste auch nicht nur zuschauen, sondern durfte auch vieles selber machen. Unter die verschiedenen Abteilungen die ich besuchen durfte fallen die Personalabteilung, die Hauptgeschäftsführung, die Standortpolitik, Außenwirtschaft, Recht und Steuern, die Aus- und Weiterbildung und schlussendlich der Beitrag. 

Unter Betreuung der Leitung von der Außenwirtschaftsabteilung bin ich nach Bremervörde gefahren, um bei einer Fahrprüfung zuzuschauen und diese am Ende auszuwerten, auch in die Nähe von Cuxhaven durfte ich mitkommen um mir den Ablauf einer Prüfung im Rahmen der Aus- und Weiterbildung anzusehen. Abgesehen davon konnte ich auch einen Eindruck des Bildungswesens der IHK bekommen und schaute mir ein Seminar zur Ausbildung in dessen Räumlichkeiten an.  Zusätzlich hatte ich die Möglichkeit bei einem Beratungsgespräch zum Thema Unternehmensgründung teilzunehmen und habe dabei viel gelernt was es heißt ein Gewerbe anzumelden, um schlussendlich das Unternehmen zu gründen. 

Innerhalb meines Aufenthalts bei der IHK konnte ich an verschiedenen Videokonferenzen von unterschiedlichen Abteilungen und bei den Azubis teilnehmen zu abwechslungsreichen Themen wie künstliche Intelligenz oder Digitalisierung, habe die vielfältigen Programme auf den PC´s bedient und einiges zur Bürokratie aber auch zur Wirtschaft oder Unternehmensberatung lernen dürfen. 

Alles in allem kann ich ein Praktikum bei der IHK sehr empfehlen, besonders weil man so viele Möglichkeiten hat neues zu lernen, da die Abteilung alle so abweichend Bereiche abdecken und du überall andere Aufgaben gestellt bekommst. Mir hat es sehr viel Spaß gemach und würde auf jeden Fall noch ein weiteres Praktikum bei der IHK machen, da es immer noch mehr zu sehen gibt. 

Meine dreimonatige Verwaltungsstation habe ich in der Rechtsabteilung der IHK Stade absolviert und dabei die Möglichkeit genutzt, die interessante und vielseitige Tätigkeit der IHK-Juristen und damit ein potenzielles Berufsfeld für mich kennenzulernen.

Im Verlauf der Station erhält man als Referendar einen besonders guten Einblick in die jeweiligen Aufgabenfelder der IHK, die diese als Körperschaft des öffentlichen Rechts vom Staat kraft (IHK-)Gesetzes übertragen bekommen hat. Die tägliche Arbeit auch als Referendar ist vor allem durch die Interessen der regionalen Mitgliedsunternehmen geprägt. Da das Einzugsgebiet der IHK Stade nicht nur räumlich gesehen besonders groß ist, sondern auch mehr als 50.000 Wirtschaftsunternehmen umfasst, sind die jeweiligen Mitgliedsanfragen entsprechend vielseitig. Inhaltlich beschäftigt man sich mit einer Vielzahl an unterschiedlichen verwaltungs- und wirtschaftsrechtlichen Fragestellungen, die oft auch rechtliche Probleme an der Schnittstelle zwischen dem öffentlichen Recht und Zivilrecht sowie von Politik und Wirtschaft beinhalten. Gerade im Hinblick auf das Examen ist es zudem wertvoll, häufig Aufgaben aus dem Bereich des sehr examensrelevanten Gewerberechts wahrnehmen und erforderliche Anhörungsschreiben sowie Bescheide aus dem erlaubnispflichtigen Bereich der §§ 34c, d, f, h, i Gewerbeordnung verfassen zu können.

Neben der Erstellung von juristischen Kurzgutachten sowie Vermerken zu den einzelnen Mitgliedsanfragen erstreckt sich der Aufgabenbereich eines Referendars oder einer Referendarin in der Regel auch auf die Begleitung von Gesetzesvorhaben sowie Aufbereitung aktueller rechtspolitischer Themen für interne Zwecke (z. B. zum Thema E-Rechnung). Daneben besteht häufig – und nach vorheriger Rücksprache mit den Mitgliedsunternehmen – die Gelegenheit, an mündlichen Verhandlungen im Schlichtungsverfahren oder an öffentlichen Bestellungen und Vereidigungen im Sachverständigenwesen bis hin zu Beratungen in den unterschiedlichen Rechtsgebieten teilzunehmen. Die IHK Stade bietet außerdem regelmäßig Seminare für ihre Mitglieder an, an denen auch Referendare teilnehmen können. Das ist eine gute Gelegenheit in einzelne, vielleicht bis dahin unbekannte Rechtsgebiete hineinzuhören.

Die IHK Stade hat ein breit aufgestelltes Team, das täglich Wirtschaftsunternehmen in allen Phasen, von der Gründung über die Expansion und durch Krisen bis zur Unternehmensnachfolge berät. Demzufolge war die regelmäßige Teilnahme an den unterschiedlichen Beratungen immer eine sehr wertvolle Abwechslung und Möglichkeit, auch eine beratende Tätigkeit und die hierfür erforderlichen Fähigkeiten für sich zu entdecken. Als besonders wertschätzend empfand ich es, dass der Referendar oder die Referendarin sofort als vollwertiges Teammitglied angesehen wurde und eigene Standpunkte oder Bewertungen unmittelbar mit in die Beratung einbringen konnte. Früh durfte ich meine Ergebnisse auch in einer eigenständigen telefonischen Beratung präsentieren.

Meine Erwartungen an eine interessante und abwechslungsreiche Verwaltungsstation wurden vollumfänglich erfüllt. Gleich zu Beginn wurde ich in der großen Mitarbeiterrunde vorgestellt und auch nach meinen persönlichen Interessensgebieten gefragt. Von meinem ersten Tag an wurde ich in die tägliche Arbeit der Rechtsabteilung integriert und mit interessanten Arbeitsaufträgen versorgt. Besonders gefallen hat mir die kontinuierliche Abwechslung der jeweiligen Aufgaben. Ein Highlight der Station war sicherlich auch die Vollversammlung der IHK Stade u. a. mit der Präsidentenwahl, der erfolgreich beschlossenen Satzungsänderung und der anschließend geführten Diskussion über das sehr aktuelle Thema Bürokratieabbau. Während der gesamten Stationsdauer wurde immer auch auf die regelmäßigen AG- und Prüfungstermine sowie persönlichen Verpflichtungen Rücksicht genommen. Meine Empfehlung: Allen voran Referendare, die für ihr späteres Berufsleben (auch) einen öffentlichen Arbeitgeber sowie eine beratende Tätigkeit in Betracht ziehen, empfiehlt es sich ihre Verwaltungsstation in der IHK Stade zu absolvieren.